Big Ideas. Das Klassische-Musik-Buch. Hall George
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Um 1670 zog Corelli nach Rom, wo er in die Dienste Königin Christinas von Schweden eintrat, die ein Haus in Rom besaß. Später wurde er Musikdirektor des Kardinals Pamphili. Sein letzter Gönner war Kardinal Pietro Ottoboni, der selbst Musiker und Librettist war. Corelli starb 1713. Er komponierte den Großteil seiner relativ wenigen Werke Anfang des 18. Jahrhunderts zu einer Zeit, als das Verlegen von Musikwerken boomte. Infolgedessen verbreitete sich sein Einfluss noch zu Lebzeiten in ganz Europa.
Weitere Hauptwerke
1694 12 Triosonaten op. 4
1700 12 Violinsonaten op. 5
DIE VEREINIGUNG DES FRANZÖSISCHEN UND ITALIENISCHEN GESCHMACKS KANN DIE MUSIK ZUR VOLLKOMMENHEIT FÜHREN
PIÈCES DE CLAVECIN (1713), FRANÇOIS COUPERIN
IM KONTEXT
SCHWERPUNKT
Französische Cembalomusik
FRÜHER
1670 Jacques Champion de Chambonnières veröffentlicht Les pièces de clavessin (»Stücke für Cembalo«), das erste große französische Werk für Cembalo.
1677 Nicholas-Antoine Lebègue schreibt Les pièces de clavessin, die ersten französischen Tanzsuiten.
SPÄTER
1725 J. S. Bach nimmt Les Bergeries (aus Sixième Ordre 1717) in sein Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach unter dem Titel Rondeau auf.
1753 C. P. E. Bach schreibt Band 1 von Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen, ein Lehrwerk, beeinflusst von Couperins L’art de toucher le clavecin (»Die Kunst des Cembalospiels«).
Bis zu François Couperins vierbändigen Pièces de clavecin gab es Musik für Tasteninstrumente in Frankreich vor allem in Form populärer Tänze, wie Allemande, Courante und Sarabande. Couperin war jedoch auch mit italienischer Musik vertraut, darunter mit der Sonate, einem mehrsätzigen Stück für kleine Instrumentengruppen, bei dem weder getanzt noch gesungen wurde.
Sonaten bestanden damals für gewöhnlich aus zwei Teilen, die beide wiederholt wurden. Wie sich anhand der über 500 Sonaten von Domenico Scarlatti zeigt, konzentrierten sie sich eher auf technische Virtuosität und formale Modulation der Melodien als auf Wechsel in Stimmung und Gefühl.
»Ich liebe das, was mich berührt, mehr als das, was mich überrascht.«
François Couperin Pièces de clavecin (1713)
Ornamentale Verzierung
Obwohl Couperin für seine Musik das Sonatenschema verwendete, konzentrierte er sich auf Anmut und Ausdruck, ganz nach der vorherrschenden französischen Auffassung von Musik als raffiniertem, elegantem und sogar frivolem Zeitvertreib. Viele seiner Werke hatten anschauliche Titel, von denen er behauptete, sie würden ihm beim Schreiben einfallen. Die behutsame Balance, die er zwischen dem unbeschwerten französischen Empfinden und dem formaleren italienischen Ansatz fand, gab seiner Arbeit große Anziehungskraft.
Die Werke für Tasteninstrumente sind alle für Cembalo oder Spinett bestimmt, bei denen der Spielende keinen Einfluss auf die Lautstärke hat. Couperin fügte subtile Verzierungen in seine Musik ein, um Fluss und Intensität zu steuern, und wünschte vom Ausführenden keine eigene Improvisation, was für diese Zeit ungewöhnlich war. Darüber hinaus veröffentlichte er detaillierte Anweisungen für diese Ornamente und kennzeichnete genau, wie die Noten gespielt werden sollten. Sein Stil gefiel nicht jedem. So soll J. S. Bach Couperins Werke zu verspielt gefunden haben.
Aufgrund der Verzierungen lässt sich Couperins Musik nicht so leicht auf das moderne Klavier übertragen, da diese durch die länger nachklingenden Töne zu sehr hervorstechen. Dies, gepaart mit Couperins Abneigung gegen zur Schau gestellte Virtuosität und harmonischen Wagemut (wie plötzliche Tonartwechsel oder Dissonanz), könnte erklären, warum seine Musik im Konzertsaal von der des Scarlatti in den Schatten gestellt wurde.
Obwohl es nicht die erste Abhandlung über das Spielen von Tasteninstrumenten war, gehört Couperins L’Art de toucher le clavecin zu den wichtigsten. Es enthält Ratschläge zu Körperhaltung und technischen Schwierigkeiten und zudem acht Übungspräludien und Fingersätze für einige von Couperins Stücken. Besonders zukunftsweisend war sein Vorschlag, dass Kinder einige Stücke spielen sollten, ehe sie das Notenlesen lernen, und sie beim Üben zu beaufsichtigen. Diese Ideen griffen einigen modernen Ansätzen der Musikerziehung vor, etwa der Suzuki-Methode aus der Mitte des 20. Jahrhunderts.
Ein junges Mädchen lernt das Cembalospiel in Die Musikstunde von Jean-Honoré Fragonard. François Couperin gab den Kindern Ludwigs XIV. Musikunterricht in Versailles.
François Couperin
Selbst für die Dynastie großer Musiker, in die er 1668 hineingeboren wurde, war François Couperin außergewöhnlich. Im zarten Alter von 11 Jahren wurde ihm nach dem Tod seines Vaters dessen Position als Organist der Kirche St-Gervais in Paris übertragen. Später war er einer der gefragtesten Künstler und Lehrer Frankreichs. 1693 wurde Couperin von Ludwig XIV. zum Organisten der königlichen Kapelle ernannt. 1717 wurde er Hofcembalist unter Ludwig XV. und komponierte Werke für die königliche Familie. Er starb in Paris im Jahr 1733.
Couperins Pièces de clavecin gehören zu den bedeutendsten Beiträgen zur barocken Cembalomusik. Die zu Suiten (Ordres) zusammengestellten Stücke erschienen in vier Teilen zwischen 1713 und 1730.
Weitere Schlüsselwerke
1716 L‘Art de toucher le clavecin
1714–1715 Les concerts royaux (»Die königlichen Konzerte«)
1724–1725 Apothéoses
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