Die inneren Kräfte. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Die inneren Kräfte - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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in uns selbst wurde weit weniger Aufmerksamkeit gewidmet, sodass die innere Kraft an sich nicht nur hinter der äußeren zurückgeblieben, sondern in mancher Hinsicht sogar verkümmert ist.

      Denn während in der Krankheitsbekämpfung mit äußeren Mitteln, wie stärkeren Arzneimitteln und verbesserter Technologie große Fortschritte erzielt wurden, gibt es eine zunehmende Verbreitung von Erkrankungen, die in Beziehung zum körpereigenen Immunsystem stehen, wie Krebs, Arthritis, AIDS und anderen, was auf eine Verschlechterung der körpereigenen Heilmechanismen hinweist.

      Über die Verringerung der persönlichen Widerstandskraft als Folge der Zunahme der Technologie schreibt Joseph C. Pierce in seinem Buch, The Bond of Power (Dutton, 1981):

      „Wir haben die technischen Erfindungen lange als Erweiterung unserer persönlichen Macht angesehen... In der Praxis jedoch unterminieren, untergraben, ja ersetzen sie unsere Fähigkeiten, die sie angeblich steigern und verbessern.“

      Während wir zum Beispiel die Hilfe für unsere Sehkraft durch technische Mittel wie das Teleskop und das Mikroskop verstärkt haben, stellt Pierce fest, hat sich unsere eigene Sehkraft verschlechtert.

      So waren um 1900 in Texas 12% der Kinder im Alter von acht Jahren kurzsichtig. 1962 waren im Alter von erst sechs Jahren fast 80 % der Kinder kurzsichtig.

      Eines der Zeichen des beginnenden neuen Zeitalters – wie von Sri Aurobindo und anderen angedeutet – ist, dass mehr und mehr Menschen die Entwicklung von inneren Kräften verfolgen, was das Auftauchen der Bewegung: „Human Potential Movement“ zeigt, sowie Trainingskurse für die Steigerung der sinnlichen und paranormalen Fähigkeiten, und das Angebot von technischen Geräten zur Bewusstseinserweiterung, (das Innere von außen her zu entwickeln!), und auch die zunehmende Beliebtheit von Meditation und spirituellen Praktiken.

      Dieses Buch wirft Licht auf die verschiedenen inneren Kräfte, die wir bereits besitzen und bewusst oder unbewusst gebrauchen, sowie auf latente Fähigkeiten in uns, die bisher mehr oder weniger unentwickelt sind.

      Einige Passagen aus den Werken der Mutter bestehen aus Gesprächen mit Kindern aus dem Ashram, in denen sie im allgemeinen Fragen beantwortet, die ihr von den Kindern gestellt werden.

      Die Abschnitte für dieses Buch sind so ausgewählt worden, dass es sowohl für den Durchschnittsleser wie auch für den spirituell Suchenden von Interesse sein kann.

      A. S. DALAL

DIE INNEREN KRÄFTE

      KAPITEL 1

      LATENTE KRÄFTE DES BEWUSSTSEINS

      Eine Entwicklung von latent vorhandenen und verborgenen, aber bisher unentwickelten Kräften des Bewusstseins wird vom modernen Intellekt nicht für möglich gehalten, denn diese übersteigen unsere gegenwärtige Auffassung von Natur. Unseren ignoranten, vorgefassten Meinungen, die auf einer begrenzten Erfahrung basieren, erscheinen diese Kräfte übernatürlich, unglaublich und okkult; denn sie übersteigen die bekannten Prozesse der materiellen Energie, welche normalerweise als einzige Ursache und Wirkungsweise aller Dinge anerkannt wird, und als das einzige Instrument der schöpferischen Weltkraft.

      Dass der Mensch technische Wunder erschafft, indem er bewusst die materiellen Kräfte der Natur entdeckt und entwickelt, und sich in einem Maße zunutze macht, welches alles übersteigt, was die Natur selbst entwickelt hat, wird als natürliche Tatsache und als eine beinahe grenzenlose Entwicklungsaussicht unserer Existenz akzeptiert; jedoch das Erwachen, die Entdeckung, und die Anwendung von Kräften des Bewusstseins und von spirituellen, mentalen und vitalen Energien, die alles übersteigen, was der Mensch oder die Natur bisher entfaltet hat, wird als Möglichkeit nicht zugelassen.

      Dabei wäre an solch einer Evolution der Kräfte des Bewusstseins nichts übernatürliches oder wunderbares, verglichen mit unserer Natur wäre sie höchstens insofern übernatürlich oder eine Übernatur, wie auch unsere menschliche Natur im Vergleich zur Natur von Tier, Pflanze und materiellen Objekten als übernatürlich erscheint.

      Die Entwicklung des Verstandes und seiner Fähigkeiten, unser Gebrauch der Vernunft, unserer mentalen Intuition und Einsicht, unserer Sprache, von philosophischen, wissenschaftlichen und ästhetischen Erkenntnissen der Wahrheiten und des Potentials unseres Wesens und eine Beherrschung seiner Kräfte, gehören zu einer Evolution, die schon stattgefunden hat: und doch würde sie unmöglich erscheinen, wenn wir sie aus der Position eines begrenzten tierischen Bewusstseins und dessen Fähigkeiten als Möglichkeit erkennen sollten, denn es gibt aus dortiger Sicht nichts, was einen solch erstaunlichen Fortschritt begründen könnte.

      Und doch gibt es unbestimmte erste Ansätze, rudimentäre Anlagen oder eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten im Tier, im Vergleich mit denen die außergewöhnliche Entfaltung unserer Vernunft und Intelligenz wie eine unvorstellbare Reise erscheint, die an einem wenig aussichtsreichen Ausgangspunkt begann. Ansätze von spirituellen Kräften, die zur gnostischen Supernatur gehören, sind in ähnlicher Weise auch in unserer normalen Veranlagung gelegentlich vorhanden, sie sind jedoch selten aktiv. Auf dieser viel höheren Stufe der Evolution ist es nicht irrational anzunehmen, dass ein ähnlicher, aber größerer Fortschritt, der von diesen rudimentären Anfängen ausgeht, zu einer weiterführenden, immensen Entwicklung und zu einem neuen Weg führen könnte.

      Es ist in der mystischen Erfahrung bekannt, dass sich neue Kräfte des Bewusstseins entwickeln, indem sich die inneren Zentren (Chakras) öffnen, oder auch auf andere Weise, spontan oder durch Willenskraft oder durch Bemühungen oder einfach im Verlauf des spirituellen Wachstums. Diese Kräfte erscheinen als die automatische Konsequenz einer inneren Öffnung oder als Antwort auf eine innere Bitte im Wesen, und zwar so stark, dass es für notwendig empfunden wurde den Suchenden zu empfehlen, diesen Kräften nicht nachzujagen und sie nicht anzunehmen oder zu benutzen. Die Ablehnung dieser Kräfte ist logisch für diejenigen, die sich vom Leben zurückziehen, denn jedes Annehmen von größerer Macht würde sie an das Leben binden oder eine Last für den reinen inneren Drang nach spiritueller Befreiung darstellen.

      Für denjenigen, der Gott um seiner selbst willen liebt und sucht, und nicht aus Machthunger oder wegen anderer niederer Anreize, ist es ganz natürlich, dass ihm alle anderen Ziele und Dinge des Lebens gleichgültig sind; das Streben nach diesen verführenden aber oft gefährlichen Kräften würde ein Abweichen von seinem Weg bedeuten. Für den unreifen Suchenden ist eine ähnliche Zurückweisung eine notwendige Selbstbeschränkung und spirituelle Disziplin, denn solche Kräfte können eine große, wenn nicht tödliche Gefahr darstellen, denn ihre über das Normale hinausragende Realität kann in ihm leicht eine anormale Übersteigerung des Egoismus nähren. Wer nach Vollkommenheit strebt, fürchtet vielleicht die Macht an sich als Verführung, denn Macht kann das Bewusstsein sowohl erniedrigen als auch erhöhen, nichts ist anfälliger für Missbrauch als Macht. Aber wenn sich neue Fähigkeiten als unvermeidliches Resultat des Hineinwachsens in ein größeres Bewusstsein und ein befreites Leben ergeben, und jenes Hineinwachsen Bestandteil des eigentlichen Ziels des spirituellen Wesens in uns ist, dann hat diese Zurückhaltung im Umgang mit den Kräften keine Gültigkeit, denn das innere Wesen kann sich in diese Supernatur nicht hineinentwickeln und dann in ihr leben und vollständig in ihr aufgehen, ohne eine größere Kraft des Bewusstseins und eine stärkere Lebenskraft mitzubringen, und ohne die spontane Entwicklung eines Instrumentariums von Wissen und Kraft, welches für diese Supernatur normal ist.

      Nichts in dieser zukünftigen Entwicklung des menschlichen Wesens könnte als irrational oder unglaublich abgetan werden; es gibt darin nichts Anormales oder Übernatürliches: sie wäre der notwendige Verlauf der Evolution des Bewusstseins und seiner Kräfte im Übergang von dem mentalen zum gnostischen und supramentalen Ausdruck unserer Existenz.

      Dieses

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