Die inneren Kräfte. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Die inneren Kräfte - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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höheren oder weiteren Bewusstseins, in die das Wesen im Laufe der Entwicklung seines Selbst eintritt; so würde das gnostische Wesen entstehen, das das gnostische Leben annimmt, und es würde die Kräfte dieses stärkeren Bewusstseins entwickeln und benützen, genauso wie der Mensch die Kräfte seines Verstandes entfaltet und gebraucht. (1)

      SRI AUROBINDO

      *

      Jeder trägt zahllose Möglichkeiten in sich, die ihm nicht bewusst sind, und die sich nur entwickeln können, wenn man sie wissentlich hervorbringt... Es gibt aber zwei Arten von Fortschritt, nicht nur eine; das ist einmal der Fortschritt, der darin besteht, immer mehr Leistungsfähigkeiten, Möglichkeiten, Fertigkeiten und Qualitäten des Charakters zu perfektionieren – was gewöhnlich durch Erziehung erreicht wird; wenn man aber zusätzlich eine etwas grundlegendere Entwicklung verfolgt, die darin besteht, sich einer tieferen inneren Wahrheit zu nähern, kann man den Qualitäten, die man schon besitzt, neue hinzufügen die in unserem Wesen schlummern.

      Man kann seine bestehenden Fähigkeiten vervielfältigen, erweitern und steigern, und plötzlich können sich auch neue Eigenschaften zeigen, von denen man gar nicht wusste, dass man sie hat. Ich habe euch das ja schon einige Male erklärt. Wenn man das psychisches Wesen in sich entdeckt ist man zu Dingen fähig, die man vorher überhaupt nicht tun konnte und von denen man dachte, dass sie nicht in der eigenen Natur liegen. Das habe ich an zahlreichen Beispielen erlebt. Ich habe euch dieses schon erzählt, aber ich wiederhole die Geschichte noch einmal, um mich verständlich zu machen.

      Ich kannte ein junges Mädchen, das in eine sehr einfache Umgebung hinein geboren wurde, sie erhielt keine gute Ausbildung und drückte sich eher plump in Französisch aus, ihre Vorstellungskraft war unentwickelt, und sie hatte nicht das geringste literarische Verständnis. Sie schien überhaupt nicht über solche Möglichkeiten zu verfügen. Nun, wenn sie durch ihre inneren Erfahrungen mit ihrem psychischen Wesen in Berührung kam, und solange dieser Kontakt lebendig und gegenwärtig war, schrieb sie bewundernswerte Dinge. Wenn sie aus diesem Zustand in den gewöhnlichen zurück fiel, konnte sie nicht einmal zwei Sätze richtig zusammenbringen. Ich sah beide Arten ihrer Aufsätze.

      In jedem von uns steckt ein Genie – wir wissen es nur nicht. Aber es ist da und schläft, und möchte sich zeigen, und wir müssen ihm die Tür dazu öffnen, und die Methode finden, um es hervorzubringen. (2)

      DIE MUTTER

      *

      Manchmal gibt es latente Kräfte in uns, die uns nicht bewusst sind.

      Der Bereich unserer Sinneswahrnehmungen hat eine absolut lächerliche Begrenzung; doch im Geist, wenn du an eine Person denkst oder an eine Stadt oder an einen Ort, bist du sofort unverzüglich dort, weißt du. Du befindest dich mit deinem Geist wirklich dort, du bildest dir das nicht nur ein, und dein Kontakt durch Gedanken kann so präzise sein, dass du eine Unterhaltung mit der Person führen kannst, vorausgesetzt, dass diese Person einigermaßen empfänglich ist. Das passiert andauernd, andauernd. Nur musst du natürlich etwas darüber wissen, sonst verstehst du nicht einmal, was geschieht.

      Sogar physisch ist die Begrenzung der Wahrnehmung dieser Augen dieser Nase, dieser Finger, dieses Mundes, dieser Ohren, so lächerlich!

      Man kann ihre Wahrnehmungsfähigkeit jedoch entwickeln, wenn man möchte. Zum Beispiel kann es gelingen, nur mit den physischen Sinnesorganen etwas zu hören, was in einer so großen Entfernung stattfindet, dass man es normalerweise nicht mehr hören kann, wenn man seine Sinnesorgane beherrscht und fähig ist, ihren Schwingungsbereich auszudehnen. Man kann auch mit physischen Augen sehen, was sich in der Ferne abspielt, ohne die okkulte Sehkraft einzuschalten.

      Man kann es fertig bringen sein Sehvermögen zu erweitern, und wenn man es versteht, die Schwingung seiner Nerven bis außerhalb der Sichtweite der Augen zu verlängern, kann die Verbindung bis zu – ich würde nicht sagen etliche Kilometer weit weg – nein – aber innerhalb eines bestimmten Bereiches ausgedehnt werden, sagen wir, zum Beispiel, durch eine Wand hindurch, was als etwas Unmögliches betrachtet wird. Man kann dann sehen, was in einem Raum geschieht, der von einem anderen durch eine Wand getrennt ist. Aber dafür sind sehr methodische Übungen nötig. Trotzdem ist es möglich auf diese Weise zu sehen, zu fühlen und zu hören. Wenn man sich Mühe gibt, kann man sein Blickfeld beträchtlich erweitern. Aber es erfordert Arbeit, Ausdauer und eine Art beharrlicher Anstrengung. Warum auch nicht, es wurde sogar herausgefunden, dass man im Körper andere visuelle Zentren als das Auge entwickeln kann. Das wurde mit Leuten erprobt, die aus dem einen oder anderen Grund ihr Sehvermögen verloren haben. Man kann durch andauernde methodische Anstrengung anstatt der Augen dann eins oder mehrere andere Sehzentren im Körper entwickeln, um sehen zu können. Jules Romain hat darüber ein Buch geschrieben. Er führte selbst Experimente damit durch und erhielt sehr überzeugende Resultate.

      Das bedeutet, dass wir über eine Anzahl von Möglichkeiten verfügen, die wir in uns schlafen lassen, weil wir uns nicht darum bemühen, sie besonders zu entwickeln. Wir können unendlich viel mehr als wir tatsächlich meinen. Aber wir nehmen die Dinge so hin, wie sie sind. (3)

      DIE MUTTER

      *

      Um eine Aufgabe zu bewältigen, wie kann man wissen, ob man dazu fähig ist oder nicht?

      Wie kann man wissen, ob man dazu fähig ist oder nicht!

      Durch Probieren! Das ist das Beste. Und wenn du nicht sofort Erfolg damit hast, dann halte durch. Du musst wissen, dass wenn du einen starken Drang, einen sehr starken Drang spürst, etwas Bestimmtes zu machen, dann bedeutet es, dass diese Arbeit etwas mit dir zu tun hat, und dass du auch dazu fähig bist, sie zu tun. Aber man kann auch Kräfte besitzen, die anfangs so gut in einem selbst versteckt sind, dass man zuerst lange graben muss, um sie zu finden.

      Deswegen musst du nicht gleich beim ersten Rückschlag entmutigt werden, sondern weitermachen. (4)

      DIE MUTTER

      * * *

      KAPITEL 2

      DIE MACHT DER GEDANKEN

      Gedanken – lebendige und bewusste Formationen

      Gedanken sind Formen, die ein individuelles, von ihrem Verursacher unabhängiges Leben entwickeln: einmal von ihm in die Welt gesetzt, bewegt sich ihre Energie auf die Erfüllung ihrer eigenen Absicht zu.

      Wenn du an jemanden denkst, nimmt dein Gedanke eine bestimmte Form an, und macht sich auf den Weg um diese Person zu finden; und wenn dein Gedanke mit Willenskraft verbunden ist, die dahinter steht, versucht diese Gedankenformation die du ausgesendet hast, sich zu verwirklichen. Sagen wir einmal zum Beispiel, du hast einen heftigen Wunsch, dass eine bestimmte Person zu dir kommen soll, und dass zusammen mit diesem vitalen Impuls deines Wunsches eine starke Vorstellung deine gedankliche Formation begleitet; du stellst dir vor: „Wenn diese Person zu mir käme, würde bei unserem Treffen wahrscheinlich dies oder das passieren.“

      Nach einer Weile lässt du die Idee jedoch gänzlich fallen, und du ahnst nicht, dass dein Gedanke weiterhin existiert, selbst wenn du ihn schon vergessen hast. Aber er besteht trotzdem immer noch fort und ist in Aktion, unabhängig von dir, und es würde nur mit großem Kraftaufwand gelingen, ihn von seiner Aufgabe zurückzuholen.

      Er übt innerhalb der Atmosphäre der Person, an die du gedacht hast seinen Einfluss aus, und erweckt in ihr den Wunsch, zu dir zu kommen. Und wenn deine Gedankenformation mit genügend Willenskraft ausgerüstet ist, das heißt, wenn du eine gut konstruierte Formation gemacht hast, wird sie ihre eigene

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