Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band. Alfred Bekker

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Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band - Alfred Bekker

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Quadratzentimeter der Wohnung wurde genauestens abgesucht, jeder Fingerabdruck genommen, jede Faserspur gesichert. Aber eines fanden wir nicht. Die Adresse von Carla Raines. Nathan Reilly schien sie sich nirgends aufgeschrieben zu haben.

      Allerdings meinte seine Schwester, Reilly hätte immer ein kleines Notizbuch bei sich gehabt, wo er alles Wichtige hineingeschrieben hätte. Angefangen von Passwörtern für Computerprogramme bis hin zu wichtigen Adressen. Ein solches Buch fand sich allerdings nicht in der Wohnung.

      Die Todeszeit ließ sich in etwa ermitteln.

      Reilly war schon am vergangenen Abend ermordet worden.

      Etwas später befragten wir den Security-Mann, der zu jener Zeit Dienst gehabt hatte.

      Wir fragten ihn auch nach Carla Raines.

      "Ich erinnere mich an die Frau. Dunkle Brille, dunkle Haare. Sie hatte hier freien Zutritt..."

      "Wieso das?", fragte ich.

      "Weil Mr. Reilly das so bestimmt hat. Soweit ich weiß, hatte sie einen Wohnungsschlüssel. In der letzten Zeit war sie fast jeden Tag hier, kam immer so am frühen Abend oder späten Nachmittag. Immer etwa eine Stunde, bevor Mr. Reilly nach Hause kam."

      "Und gestern Abend?"

      "Dasselbe. Allerdings ist mir aufgefallen, dass sie nicht nur gekommen, sondern am selben Abend auch wieder gegangen ist. Das war sonst nie der Fall. Ein Taxi hat sie abgeholt..."

      "Es wäre gut, wenn Sie mit uns ins Hauptquartier kommen würden."

      "Aber wieso? Ich habe doch alles gesagt!"

      "Ja, sicher", gestand ich zu. "Aber wir müssen mit Ihrer Hilfe ein Phantombild erstellen. Sie kennen Miss Reilly?"

      "Ja, sicher! Mr. Reillys Schwester."

      "Sie wird uns dabei ebenfalls behilflich sein."

      Der Security-Mann runzelte die Stirn. "Stimmte mit dieser Frau etwas nicht? Glauben Sie, diese Leder-Lady hat Mister Reilly auf dem Gewissen?"

      "Das wissen wir nicht", erklärte ich sachlich. "Auf jeden Fall ist sie eine wichtige Zeugin."

      *

      "Wenn Sie mich fragen: Das kling doch sehr einleuchtend", meinte Mr. McKee später, als wir in seinem Büro saßen. "Diese Carla wurde von den Drahtziehern des Überfalls auf Reilly angesetzt, um ihm die Passwörter abzuluchsen. Langsam setzt sich das ganze Puzzle Stück für Stück zusammen..."

      "Zu dumm, dass wir noch nicht die wirklich wichtigen Teile haben", meinte Milo.

      Von Walid Kerim und seinem unbekannten blonden Komplizen gab es bislang keine Spur. Sie schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein.

      "Was ist eigentlich mit dem Kerl, der in dem Wagen saß, in die Bazooka gefunden wurde?", erkundigte ich mich.

      Mr. McKee machte eine wegwerfende Handbewegung.

      "Die Kollegen in New Jersey haben ihn laufenlassen."

      "Was?"

      "Er war nur ein Anhalter, Jesse. Er hatte mit der Sache nichts zu tun. Nur der Fahrer steckte mit drin. Und der ist bei der Schießerei, die er vom Zaun gebrochen hat, gestorben. Aber zu dem Toten kann Max etwas mehr sagen."

      Agent Max Carter blätterte in seinem Dossier herum, das vorwiegend aus Compterausdrucken bestand. "Der Tote besaß einen Führerschein, der auf den Namen Jay Wilbur lautete.

      Eine schlechte Fälschung. Sein wirklicher Name war Kevin Fernandez. Ein Mann für's Grobe, wurde wegen mehrerer Raubüberfälle bereits steckbrieflich gesucht. Das war ganz bestimmt keiner der Köpfe dieses Überfalls. Dazu war die Sache einfach zu gut geplant."

      "Aber Fernandez hat früher mal für Guy Carini als Leibwächter gearbeitet", gab Ron Figueira, unser Falschgeldspezialist zu bedenken.

      "Wer ist Carini?", fragte ich.

      "Ein Buchmacher aus East Harlem", erläuterte Figeira. "Allerdings betreibt er noch diverse Nebengeschäfte, von denen die meisten illegal sein dürften. Insbesondere besteht der Verdacht, dass er seine Finger in der Falschgeldszene hat. Wettbüros sind doch ein idealer Ort, um Blüten reinzuwaschen."

      "Der Spur sollten wir nachgehen", meinte Mr. McKee. "Insbesondere wäre interessant, ob es auch eine Verbindung von Walid Kerim zu diesem Buchmacher gibt!"

      "Checke ich ab", versprach Max Carter von der Fahndungsabteilung.

      Mr. McKee wandte sich nun an Medina und Caravaggio.

      "Was ist mit unseren Informanten?", fragte der Chef des FBI-Districts New York im Rang eines Special Agent in Charge dann.

      "Nichts." Clive Caravaggio hob hilflos die Hände. "Niemand weiß was, jeder wundert sich über die Dreistigkeit der Täter. Und zum Verkauf angeboten wurden die Platten vermutlich auch noch nicht, sonst hätte das längst die Runde gemacht."

      "Das hoffst du", warf Orry ein.

      Clive verzog das Gesicht zu einem dünnen Lächeln.

      "Ich bin eben immer ein Optimist."

      *

      Fast anderthalb Stunden verbrachten wir damit, zu telefonieren. Dann hatten wir den Taxifahrer ermittelt, der Carla Raines abgeholt hatte.

      Wir trafen uns mit ihm am Times Square.

      "Klar, erkenne ich die Lady wieder", meinte er nachdem wir ihm das Phantombild gezeigt hatten. "Kommt nicht so häufig vor, dass ich Gäste mit so kurzem Rock habe! Gott sei Dank! Sonst würde ich wohl öfter einen Unfall bauen."

      "Wohin ging die Fahrt?", fragte Milo.

      Der Taxifahrer gab uns eine Adresse in der Lower East Side.

      "Ich nehme an, dass sie dort wohnt."

      "Woraus schließen Sie das?", hakte ich nach.

      "Na, was hätte sie dort sonst wohl suchen sollen? Das ist ein großer Wohnkomplex mit Apartments. Keine Luxusbuden, eher was für die Mittelklasse."

      Wir machten uns auf den Weg.

      Carla Raines' Wohnung lag im zehnten Stock. Vom Verwalter ließen wir uns den Schlüssel geben. Als wir ihm Carlas Phantombild zeigten, zuckte er nur die Schultern.

      "Wissen Sie, hier kennt eigentlich niemand den anderen", meinte er. "Die Bewohner der Apartments wechseln häufig. Es sind vor allem Leute, die vorübergehend in New York zu tun haben oder übergangsweise hier wohnen..."

      Eine ideale Adresse für jemanden wie Carla, dachte ich. Für jemanden, der nicht auffallen will!

      Wir

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