Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band. Alfred Bekker
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Kerim ließ den Mercedes mit quietschenden Reifen losjagen.
Er schlug einen Haken, riss das Lenkrad herum und hörte im Hintergrund noch ein paar Schüsse, eher er hinter der nächsten Halle verschwunden war.
*
"Hören Sie zu, Mr. Trevellian, das wird Konsequenzen für Sie haben", ereiferte sich Guy Carini. "Sie belästigen mich hier und beschuldigen mich auf eine Weise, die wirklich..."
"Niemand hat Sie beschuldigt, Mr. Carini", stellte ich klar. "Aber Sie werden doch verstehen, dass wir hellhörig werden, wenn sich herausstellt, dass zwei Männer, die unzweifelhaft an dem Überfall auf den Druckplatten-Transport beteiligt waren, Verbindungen zu Ihnen haben."
"Sie können mir nichts vorwerfen", rief Carini. "Meinetwegen können Sie gerne meine Läden nach diesen Druckplatten durchsuchen. Sie werden Sie nicht finden."
"Das glauben wir sofort", warf Milo ein.
Carini verzog das Gesicht. Wir hatten uns mit ihm in ein weiträumiges Büro zurückgezogen. An der Wand hingen großformatige Bilder von Künstlern, die gerade Furore machten. Carinis Geschäfte schienen nicht schlecht zu gehen.
"Bis wann war Kevin Fernandez bei Ihnen als Leibwächter beschäftigt?", fragte Milo.
"Was weiß ich?", fauchte Carini. "Das muss vor zwei, drei Jahren gewesen sein."
"Und Sie haben ihn seitdem nicht mehr gesehen?"
"Man läuft sich halt in einem Dorf wie New York City immer wieder über den Weg, G-man. Sie wissen doch, wie das ist."
Milo warf mir einen verzweifelten Blick zu. Was Carini anging, drehten wir uns immer wieder im Kreis. Und wir wussten genau, das wir gegen ihn nichts in der Hand hatten. Kein Richter in den USA hätte uns einen Durchsuchungsbefehl ausgestellt, von einem Haftbefehl ganz zu schweigen.
"Hören Sie, ich habe ein paar Fehltritte hinter mir. Aber ich bin seit langem sauber. Sie können mir nichts nachweisen. Nicht das geringste." Carini hob die Hände. "Ich bin ein ehrbarer Geschäftsmann mit großem Einfluss. Ein Einfluss, der bis in höchste Stellen reicht."
"Wir haben Ihre Drohung gut verstanden", sagte Milo. "Aber so leicht lassen wir uns nicht einschüchtern."
"Das war keine Drohung."
"Ach, nein? Hörte sich in meinen Ohren ganz so an."
"Es war nur eine Beschreibung der Tatsachen. Und wenn Sie klug sind, Mr. Tucker, dann ziehen Sie und Ihr Kollege die Konsequenzen daraus... Man begegnet sich immer zweimal, G-man! Denken Sie daran!"
"Ich denkew an nichts anderes, Mr. Carini."
"Das freut mich zu hören."
"Sie haben vor einiger Zeit für Walid Kerim eine Kaution gestellt. Warum?", fragte ich dann sachlich.
Carini seufzte.
"Mein Gott, helfen Sie mir ein bisschen auf die Sprünge. Meinen Sie, ich habe solche Sachen noch jahrelang im Kopf?"
"Es war vor drei Jahren. Kerim war wegen schwerer Körperverletzung angeklagt."
"Ich glaube, das war einfach nur ein Gefallen, den ich jemandem getan habe."
"Wie kamen Sie dazu, Kerim einen Gefallen zu tun?"
"Nicht Kerim", behauptete Carini. "Den kannte ich gar nicht."
"Sondern?"
"Es ging um eine Frau..." Carini sah mich an und zögerte.
Dann kratzte er sich am Hinterkopf. "Ich lernte sie in einer Bar kennen. Leila Kerim. Walid ist ihr Bruder. Und als der in Schwierigkeiten geriet, habe ich ihm aus der Patsche geholfen. Leila hat mich darum gebeten. Ich konnte ihr damals einfach nichts abschlagen..."
"Haben Sie noch Kontakt zu dieser Leila?", fragte ich.
"Nein. Sie war eines Tages einfach verschwunden." Er zuckte die Achseln. "Wie auch immer, Mr. Trevellian, ich denke n Ihre Frage ist damit hinreichend geklärt!"
*
"Bringen Sie mich zum Hotel Plaza Athenee in der 64. Straße Ost, Hausnummer 37", sagte Carla Raines.
"In Ordnung, Ma'am", antwortete der Taxifahrer. "Darf ich Ihr Gepäck nehmen."
"Nein, das nehme ich lieber selbst."
"Wie Sie wollen."
Er zuckte die Schultern. Sie stiegen ein.
Als Leder-Lady hatte sie die öffentlichen Toiletten betreten. Und in einem gänzlich anderen Outfit war sie eine Viertelstunde später zurückgekehrt und hatte nach dem Taxi gerufen. Sie trug jetzt ein konservativ geschnittenes Kostüm, mit dem sie sich in jeder Bank hätte bewerben können.
Das Haar trug sie streng nach hinten frisiert. Das Make-up war dezent.
Der Taxifahrer summte ein Lied mit, das gerade im Radio lief.
Carla saß auf dem Rücksitz.
Sie hatte nur einen kleinen Handkoffer bei sich und eine Handtasche aus dunklem Leder. Das einzige Teil, was von ihrem vorhergehenden Outfit geblieben war.
Sie nahm die Handtasche und öffnete sie, während sich das Taxi durch den dichten New Yorker Verkehr den Broadway hinaufquälte.
Sie holte einen Pass aus der Tasche heraus, schlug ihn auf.
Ihr eigenes Foto blickte sie an. Carla Raines, amerikanische Staatsbürgerin. So stand es dort.
Sie lächelte.
Und dabei ließ sie langsam das Seitenfenster etwas hinabgleiten.
Carla Raines ist tot, dachte sie. Sie existiert nicht mehr.
Sie warf den Pass hinaus. Er segelte zu Boden. Ein Lieferwagen zermalmte ihn unter seinen Vorderreifen.
Aus der Tasche holte sie dann mit einem in sich gekehrten Lächeln einen zweiten Pass heraus.
Ein Schmunzeln flog über ihre Lippen, als sie den Namen sah, der dort eingetragen war.
Rebecca Smith.
Biederer ging es wohl kaum, dachte sie. Aus dem männermordenden Leder-Vamp war im Handumdrehen eine junge All-American Business-Frau geworden, wie man sie in den Banken- und Geschäftsvierteln des Big Apple zu hunderten antreffen konnte.
Das Foto, das in dem Pass enthalten war, passte zu ihrer jetzigen Erscheinung