Operation Mörderischer Auftrag: 7 Action Thriller in einem Band. Alfred Bekker
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"Sie haben das Recht zu schweigen", sagte ich und begann damit die übliche Litanei bei einer Verhaftung.
*
Es dauerte nicht lange und in dem kleinen Bungalow am Strand des Long Island Sound herrschte reger Betrieb.
Der erste, der eintraf war der Notarzt, der sich um Milo und den Mann in Schwarz kümmerte. Milo hatte großes Glück gehabt. Er hatte nur eine Fleischwunde. Dem Mann in Schwarz hingegen steckte das Projektil noch in der Schulter.
Wenig später kamen die Kollegen vom zuständigen Sheriff Department und ein Gerichtsmediziner. Der Mann in Schwarz wurde ins nächste Krankenhaus gebracht, begleitet von einer Handvoll Deputy Sheriffs. Den falschen State Police Officer mit der Narbe am Kinn nahmen unsere Leute hingegen gleich nach New York City mit, um ihn in einer der Gewahrsamszellen unterbringen, die wir in der Federal Plaza zur Verfügung haben. Er schien ein genauso stummer Fisch zu sein, wie der namenlose Killer, der es auf Kerim abgesehen hatte. Er sagte kein Wort. Immerhin hatte er einen Führerschein bei sich. Das Dokument war auf den Namen Robert Brown ausgestellt. Auf den ersten Blick sah der Führerschein echt aus, aber vielleicht würden unsere Spezialisten dazu näheres in Erfahrung bringen.
Bis unsere Leute eintrafen, dauerte es eine Weile. Agent Fred LaRocca war mit einem halben Dutzend G-men zu uns herausgefahren, darunter auch einige Spezialisten, die sich mit dem Tatort eingehend befassen würden.
Max Carter, unser Fahndungsspezialist war ebenfalls dabei.
Die Suche nach Leila lief indessen auf Hochtouren. Leider bislang ohne Erfolg.
Etwas später am Abend fand man dann den schwarzen Sport-Flitzer, der eigentlich Al-Malik gehörte, verlassen auf.
Von der Fahrerin keine Spur.
Die Frau, die wie ein Chamäleon war und die Fäden aus dem Hintergrund zu spinnen wusste. Unser Netz würde schon sehr engmaschig sein müssen, wenn uns diese Teufelin nicht durch die Lappen gehen sollte.
*
Milo verbrachte die halbe Nacht in einer Krankenhaus-Ambulanz. Gegen ausdrücklichen ärztlichen Rat saß er am nächsten Morgen aber trotzdem in Mr. McKees Besprechungszimmer und hörte sich an, was es in diesem Fall an neuen Erkenntnissen gab.
Er sah allerdings sichtlich mitgenommen aus und gähnte ab und zu. Seine Schulter steckte in einem dicken Verband, der sein Jackett an der Stelle etwas ausbeulte. Außer uns waren auch Orry und Caravaggio sowie Fred LaRocca, Max Carter und unser Falschgeldspezialist Ron Figueira anwesend.
Mr. McKee wandte sich an Milo und mich. "Es liegt über die Waffe, die Sie in Alexandra Lesters Wohnung sichergestellt haben inzwischen ein ballistisches Gutachten vor", erklärte er. "Mit dieser Waffe wurde vor zwei Jahren ein Mann namens Muhammed Al-Khalili in Seattle umgebracht. Al-Khalili genoss in den USA politisches Asyl. Er war ein Gegner des irakischen Diktators Saddam Hussein."
Ich hob die Augenbrauen.
"Das würde bedeuten..."
"...dass Alexandra Lester, Rebecca Smith, Leila Kerim oder wie immer sich diese Dame im Moment auch nennen mag, vermutlich für den irakischen Geheimdienst tätig ist", erklärte Mr. McKee.
Ich nickte. "Dazu würde auch Kerims Aussage passen, was diese Übertragung von Bilddateien angeht", meinte ich.
Max Carter ergänzte: "Unsere Spezialisten untersuchen gerade das Notebook aus der Suite von Rebecca Smith im Athenee Plaza. Vielleicht lässt sich irgend etwas davon rekonstruieren... Außerdem überprüfen wir die Bankverbindungen, die Leila Kerim unter ihren verschiedenen Identitäten benutzt hat. Möglicherweise ergeben sich auch da Rückschlüsse."
"Was George Al-Malik angeht, so sind die Rückschlüsse ziemlich eindeutig", meldete sich nun Clive Caravaggio zu Wort. "Zwar ist bislang nur ein Bruchteil der Unterlagen ausgewertet worden, die in seiner Villa und seinen Geschäftsräumen beschlagnahmt wurden, aber er scheint intensive Geschäftskontakte zum Mittleren Osten gehabt zu haben."
Und Orry ergänzte: "Insbesondere nach Jordanien, über das seit dem Golfkrieg der größter Teil der Handelskontakte zum Irak laufen."
Jetzt meldete sich Ron Figueira zu Wort. "Wenn wir annehmen, dass die Fäden des Überfalls auf den Druckplatten-Transport in Bagdad gezogen wurden, würde das durchaus Sinn machen. Seit dem Golfkrieg verhindern Embargo-Vorschriften, dass der Irak wirtschaftlich und militärisch wieder auf die Beine kommt. Seit nur noch eine genau quotierte Ölmenge verkauft werden darf, um humanitäre Güter einzukaufen, herrscht akuter Devisenmangel, der sich natürlich am leichtesten dadurch lindern lässt, dass man die Devisen selbst herstellt. Außerdem lassen sich ausreichend große Mengen an Falschgeld auch als Sabotageinstrument benutzen, falls es wieder zu einer außenpolitischen Auseinandersetzung kommen sollte. Und das kann von heute auf morgen geschehen. Es reicht, wenn Saddam Hussein mal wieder den UNO-Inspektoren, die im Irak nach ABC-Waffen suchen sollen, den Zutritt zu bestimmten Gebieten verweigert, was ja schon mehrfach geschehen ist. Ein paar Tonnen Falschgeld, das von echtem nicht zu unterscheiden ist, könnten unsere Wirtschaft erheblich ins Trudeln bringen! Es wäre das jedenfalls nicht das erste Mal, dass ein Staat als Falschgeldproduzent in großem Stil auftritt. Vor fünf, sechs Jahren gab es CIA-Berichte, die vermuten ließen, das der Iran eine solche Fabrik unterhält. Und schon die Nazis haben versucht, die Wirtschaft der Alliierten durch die Verbreitung von falschen Pfund-Noten zu destabilisieren."
"Bislang ist das, was hier gesagt wurde, nur eine Hypothese", stellte Mr. McKee fest.
"Eine begründete Hypothese", warf Figueira ein. "Eine Theorie, die durch handfeste Indizien gestützt wird."
"Wenn das wahr ist, dann bedeutet das, dass wir es hier mit der Planung eines Verbrechens zu tun haben, das eine viel größere Dimension hat, als alles was wir bisher aus dem Falschgeldhandel kennen", erklärte Mr. McKee.
Figueira nickte. "Es ist natürlich schwer abzuschätzen, wie weit man in Bagdad mit den Planungen für eine solche Fabrik ist oder ob sie vielleicht schon existiert. Die Nachrichtenlage ist kompliziert. Ich habe bereits Kontakt zum CIA aufgenommen, aber der ist, was den Irak angeht, fast ausschließlich auf technische Informationsquellen, Satellitenbilder, Abhören des Funkverkehrs und dergleichen angewiesen. Der einzige befreundete Geheimdienst, der angeblich mit eigenen Leuten in Bagdad präsent ist, ist der israelische Mossad. Möglicherweise kommen über diesen Kanal ja noch ein paar zusätzliche Informationen herein."
"Der Irak konnte unbemerkt Giftgasfabriken bauen - warum nicht auch eine Dollardruckerei", war Clive Caravaggios Kommentar.
"Angenommen, diese Leila wurde wirklich vom Irak geschickt", sagte ich. "Dann hat man sie über Jahre hinweg als Agentin aufgebaut."
"Und dabei offenbar höchsten Wert auf Kontakte zur Unterwelt wertgelegt", ergänzte Max Carter. "Leute wie Carini und seine Schergen hatten die Drecksarbeit zu verrichten. Die Iraker selbst sollten vermutlich nicht in Erscheinung treten. Aber dann ging einiges schief und es blieb ihnen nichts anderes übrig."
"Wie auch immer", resümierte schließlich Mr. McKee. "Wenn unsere