Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus

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Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus

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handelten im Auftrag und das Ganze war eine gezielte Aktion..."

      "Jetzt bin ich aber mal gespannt, wie viel Fantasie so ein G-man hat!" Ihre Stimme bekam jetzt einen scharfen Unterton.

      "Sie könnten mit einem Funksignal dafür gesorgt haben, dass die Attentäter genau wussten, wo Jack Scarlatti zu finden war!"

      "Sie hätten Drehbuchautor werden sollen, Jesse!"

      "Okay, wenn Sie das witzig finden, dann nehme ich Sie jetzt einfach fest und wir fahren zur Federal Plaza. Entweder mit Ihrem oder mit unserem Wagen, das ist mir gleichgültig. Aber vielleicht werden Sie ja doch noch vernünftig und packen jetzt endlich aus!"

      Sie atmete tief durch, nahm die Sonnenbrille ab und klappte sie zusammen.

      Anschließend drehte sie sich herum, so als hätte sie Angst beobachtet zu werden.

      "Es ist nicht so, wie Sie denken."

      "Nur zu, ich bin auf Ihre Version schon sehr gespannt!"

      "Ich sage Ihnen alles. Aber nicht hier."

      "Wo dann?"

      "Zwei Straßen weiter ist eine Bar..."

      "Nichts dagegen."

      "Außerdem ist dies eine Einbahnstraße. Es gibt sowieso keinen anderen Weg..."

      Sie startete den Motor, scherte mit dem Porsche aus der Parklücke. Ich ließ den Blick schweifen. Milo meldete sich per Handy. "Ich habe den Fahrer verloren...", sagte er.

      "Macht nichts", erwiderte ich. "Oleg und sein Gefolge sind auf dem Rückmarsch."

      "Dann werden sie mir ja bald entgegenkommen. Kommst du allein klar, Jesse?"

      Ich blickte kurz zu Evita hinüber.

      "Wäre wohl das erste Mal, dass ich mit einer dunkelhaarigen Schönheit Probleme hätte, die nicht zu lösen wären!"

      "Evita Jackson?"

      "Ich schätze, mir steht noch eine interessante Unterhaltung bevor."

      "Klingt, als müsste ich mir Sorgen machen, ob du Dienst und Privatleben sicher auseinanderhalten kannst!"

      "Nein, musst du nicht!"

      "Dann werde ich mich mal an Oleg Shkoliov und seine Meute heften. An dem Typ ist so vieles faul, dass er rund um die Uhr überwacht gehört."

      Milo unterbrach die Verbindung. Mein Freund und Kollege hatte Recht. Jemand musste an Oleg Shkoliov dranbleiben. Da lief etwas im Hintergrund ab, das uns vielleicht der Lösung des Falls näher brachte. Niemand im Field Office hätte mit einer Verbindung zwischen Evitas Jackson und Oleg Shkoliov gerechnet. Ich war gespannt, was noch an verdeckten Verbindungen des Ukrainers ans Tageslicht kam.

      Evitas Porsche bog in die Dover Street. Rechts befanden sich Brownstone-Bauten. Keines hatte mehr als drei oder vier Geschosse. Es gab viele Bars und Pubs hier. Rechts ragte die Brooklyn Bridge hoch empor. Erst einige hundert Meter weiter endete diese riesenhafte Brücke und teilte sich in Park Row und Police Plaza auf. Gewaltige Pfeiler hielten die bogenförmige Konstruktion aus Stahl und Beton. Ein paar Graffiti-Künstler hatten sich darauf verewigt.

      Hinter einem dieser Pfeiler blitzte etwas auf.

      Das Mündungsfeuer einer MPi.

      Ein kleines rotes Loch befand sich plötzlich an Evitas Schläfe. Sie sackte zur Seite.

      Ich handelte instinktiv, griff ins Lenkrad und riss die Handbremse hoch.

      Ein weiterer Schuss zischte dicht über uns hinweg und ließ die Neonreklame einer Bar mit dem Namen "The Real Place" zersplittern.

      Der Porsche schrammte mit quietschenden Reifen in die Reihe parkender Fahrzeuge hinein, stoppte schließlich.

      Ich riss die SIG heraus, löste den Sicherheitsgurt.

      Die leblose Evita war mit Kopf gegen das Lenkrad geschlagen. Der Killer hatte sie mit einem einzigen sehr präzisen Schuss getötet. Ein Profi. Für Evita konnte ich nichts mehr tun. Ich sprang aus dem Porsche heraus, die SIG in der Faust. Zwischen den Betonpfeilern sah ich eine schattenhafte Gestalt davonlaufen.

      Ich setzte zum Spurt an, überquerte die Dover Street.

      Der flüchtende Killer feuerte in meine Richtung.

      Der Schuss verfehlte mich knapp. Ich duckte mich, schoss mit meiner SIG zurück und ging dann hinter dem ersten Betonpfeiler in Deckung.

      Ein schwarzer Volvo bog mit quietschenden Reifen um die Ecke. Ein Wagen dieses Typs war mir bereits aufgefallen, als ich in der Font Street in Evita Jacksons Porsche gestiegen war. Offenbar war er uns gefolgt. Ich hatte dem Volvo zuvor leider keine Bedeutung beigemessen.

      Die Scheiben waren getönt.

      Es war unmöglich, zu erkennen, wie viele Personen sich im Inneren befanden.

      Eine der Scheiben senkte sich einen Spalt.

      Etwas Metallenes ragte einige Zentimeter hinaus.

      Zweifellos der Lauf einer Waffe.

      Eine MPi knatterte in den nächsten Sekunden los.

      Der Schütze feuerte in meine Richtung. Ich warf mich zu Boden, rollte mich dort herum. Die Schüsse gingen haarscharf an mir vorbei.

      Der Volvo raste weiter.

      Mit einem mörderischen Tempo schnellte er in Richtung der Auffahrt zur Brooklyn Bridge.

      Ich riss die SIG herum, erwartete eigentlich von der anderen Seite ebenfalls unter Feuer genommen zu werden.

      Aber der Killer, der Evita Jackson auf dem Gewissen hatte, war verschwunden. Er hatte die Gunst des Augenblicks genutzt. Offenbar war er kein großer Nahkämpfer, sondern lauerte lieber in sicherer Entfernung auf sein Opfer, um es in aller Ruhe mit einem Spezialgewehr abschießen zu können. Ich rappelte mich auf, rannte weiter zwischen den Betonpfeilern hindurch. Von dem Killer sah ich keine Spur mehr.

      Aber ich dachte nicht daran, so schnell aufzugeben.

      Ich nahm mit der Linken das Handy, betätigte eine Schnellwahltaste und war einen Augenblick später mit dem Field Office verbunden, um Verstärkung zu rufen.

      Ganz in der Nähe, zwischen Police Plaza und Madison Avenue, befanden sich die Headquarters der City Police. Mit etwas Glück konnte das Gebiet um die Brooklyn Bridge und ihre verschiedenen Auffahrten schnell genug von NYPD-Einsatzkräften abgeriegelt werden.

      Ich rannte weiter, musste dabei aber auf der Hut bleiben.

      Schließlich konnte sich der Killer ja auch hinter einem der Betonpfeiler versteckt halten und auf mich lauern.

      Der Verkehrslärm der Brooklyn Bridge war hier unten geradezu ohrenbetäubend. Das Areal unter der Brücke wirkte wie eine Art Klangkörper.

      Schließlich

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