Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus

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Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus

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      16

      Milo war mir gefolgt und half mir, Brodie zu entwaffnen.

      Außerdem leisteten wir Erste Hilfe. Auf Grund der Schussverletzung konnten wir auf Handschellen verzichten. Brodie war ohnehin nicht in der Lage zu flüchten.

      Ich rief über Handy den Emergency Service, die City Police und unser Field Office an.

      Von überall her waren jetzt bereits Sirenen zu hören.

      Brodie hatte ziemliches Chaos angerichtet.

      „Sie haben das Recht zu schweigen, aber falls Sie auf dieses Recht verzichten wollen, kann jedes Wort, das Sie von nun an sagen, vor Gericht gegen Sie verwendet werden!“

      „Ihr könnt mich alle mal!“, presste Brodie mit schmerzverzerrtem Gesicht zwischen den Zähnen hindurch. „Mir soll doch sowieso nur wieder etwas angehängt werden!“

      „Sie haben einen Wachmann bestochen, um in Jack Mancusos Wohnung zu gelangen“, stellte ich fest, während Milo den Verbandskasten aus dem Kofferraum des ziemlich lädierten Mercedes Coupés herausholte und dabei zunächst erhebliche Schwierigkeiten hatte, die verkantete Kofferraumklappe überhaupt öffnen zu können.

      „Was haben wir jetzt? Die Märchenstunde des FBI?“, fauchte Brodie empört. „Ich bin vollkommen sauber, aber wahrscheinlich werden Sie mir jetzt ein halbes Kilo Kokain in mein Zimmer legen und vor Gericht behaupten, dass ich damit gehandelt hätte!“

      „Sie haben irgendwie ein völlig falsches Bild von uns“, erwiderte ich kühl.

      „Ich sage keinen Ton, bevor ich keinen Anwalt habe!“

      „Ja, aber wenn es soweit ist, dann achten Sie darauf, dass dieser Anwalt nicht von Sonny Ricone bezahlt wird, denn ich weiß nicht, ob sich seine Interessen mit Ihren wirklich in jedem Punkt decken!“

      Er sah mich etwas verdutzt an.

      Seine Augen wurden schmal.

      „Was wollen Sie, G-man?“

      „Die Wahrheit über Jack Mancuso“, mischte sich Milo in das Gespräch ein.

      „Und außerdem alles, was Sie über Eileen Genardo wissen“, ergänzte ich.

      Er wollte ausspucken, aber das bekam ihm nicht. Ein Krampf erfasste ihn. Er biss die Zähne aufeinander.

      „Wir sollten uns nicht weiter mit ihm aufhalten“, meinte Milo, nachdem er Brodie einen provisorischen Verband angelegt hatte. „Er ist an einer Kooperation nicht interessiert. Aber wir haben seine Waffe und ich wette, dass wir auch noch seine DNA in Mancusos Wohnung finden werden. Ein paar Hautschuppen oder ein Tröpfchen, das bei einem Niesen ausgestoßen wurde, reicht dazu aus.“

      „Mancuso wurde nämlich auf einer Müllkippe gefunden... samt dem Projektil, das ihn tötete.“

      Letzteres wusste ich überhaupt noch nicht. Aber ich hoffte zumindest, dass es so war. Und Brodie reagierte auf diesen Bluff.

      „Das mit Mancuso war Notwehr!“

      „Sie geben also zu, ihn erschossen zu haben!“

      „Ja, aber das war rechtens!“

      „So wie es rechtens war, ihm die Chip Card abzunehmen, in seine Wohnung einzudringen und alles zu durchwühlen?“, hakte ich nach.

      Brodie rang nach Luft. Schließlich fuhr er fort: „Es war ganz anders, als Sie denken!“

      „Dann sagen Sie es uns!“, forderte Milo.

      Brodie schluckte. „Jack Mancuso kam hier wie ein wild gewordener Stier ins Hotel gestürmt. Er wollte wissen, wo Eileen Genardo sei. Mancuso hat sie jahrelang auf den Strich geschickt und ihr das Geld abgenommen. Hier im Hotel Parrinder hatte Sonny ihr ein Zimmer gegeben.“

      „Natürlich ganz selbstlos und auch nicht, um ihr den Großteil ihres Verdienstes abzuknöpfen!“

      „Damit habe ich nichts zu tun! Jedenfalls war Jack Mancuso der Meinung, dass ihm eine Ablöse für Eileen zustünde! Er ist dann wutentbrannt auf Sonny Ricone losgegangen. Ich konnte gerade noch rechtzeitig dazwischen gehen. Leider hatte ich keine andere Wahl, als Jack Mancuso zu erschießen, sonst hätte es Sonny erwischt!“

      „Aber als Sie den Toten in Cellophan einwickelten, ihn in ihren Wagen verfrachteten und schließlich auf einer Müllkippe auf Staten Island wieder an die Luft setzten, da hätten Sie doch eine andere Wahl gehabt, oder?“

      „Ein Toter ist schlecht fürs Geschäft“, sagte Norman Brodie. „Jedenfalls meinte Sonny das und hat mich darum gebeten, den Toten wegzuschaffen. Außerdem hat Jack Mancuso seit kurzer Zeit ein paar einflussreiche Freunde und ich glaube Sonny hatte auch Angst davor, dass einer von denen spitz kriegt, dass der Kerl bei uns gestorben ist.“

      „Was sind das für Freunde?“

      „Ich denke, ich habe Ihnen schon mehr als genug gesagt. Schließlich will ich auch noch eine Weile leben.“

      Die Geschichte, die er uns erzählte, klang für mich logisch. Ob es der Wahrheit entsprach oder nur eine Kette von Schutzbehauptungen darstellte, würde sich zeigen, sobald die Kollegen aus den Labors ihre Arbeit gemacht hatten.

      „Können Sie uns noch irgendetwas zu Eileen Genardo sagen?“, fragte ich.

      „Nur ihre Zimmernummer.“

      „Für den Anfang wäre das doch auch schon mal was!“

      „Es ist die 15. Sie war ziemlich beliebt und verstand es hervorragend, ihre blauen Flecke mit Make-up zu kaschieren. Jack Mancuso muss sie grün und blau geschlagen haben und da wundert der Kerl sich, dass Eileen ihm durchgebrannt ist!“

      „Was habe Sie in seiner Wohnung gesucht?“

      „Sonny Ricone wollte sicher gehen, dass sich dort nicht noch irgendwelche Sachen zu finden wären, die ihn mit Mancuso in Verbindung bringen konnten.“

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