Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus

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Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus

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Frau wohnte bei Jack Mancuso, auch wenn Sie vielleicht Schwierigkeiten haben, sie wieder zu erkennen. Uns geht es darum herauszufinden, wer sie getötet und so zugerichtet hat. Sie hieß Eileen Genardo und arbeitete als Callgirl.“

      „Der Barbier...“, murmelte Jamison. „Ich habe davon gehört. Aber wieso glauben Sie, dass der Einbruch in Mister Mancusos Wohnung damit zu tun hat?“

      „Das wissen wir nicht“, widersprach ich. „Aber Tatsache ist, dass Jack Mancuso ein wichtiger Zeuge ist und in so fern liegt uns sehr daran, ihn so schnell wie möglich zu finden und alles, was mit Mancuso zu tun hat, hat auch zunächst einmal mit diesem Fall zu tun.“

      Jamison atmete tief durch.

      „Unser Kollege Dan McGregor hatte hier Dienst, als es zum Systemausfall kam“, gab er mir schließlich Auskunft. „Ich schreibe Ihnen die Adresse auf.“

      „War McGregor allein hier?“

      „Ja. Eine Doppelbesetzung wäre zwar wünschenswert, aber dazu ist unser Haus zu klein.“

      13

      In der Zwischenzeit trafen unsere Erkennungsdienstler Sam Folder und Mell Horster ein, um in der Wohnung von Jack Mancuso nach Spuren der Einbrecher zu suchen. Mr McKee berichtete uns am Telefon, dass er erhebliche Schwierigkeiten beim Erwirken eines Durchsuchungsbeschlusses gehabt hatte.

      Dass wir die Wohnung betreten hatten, war angesichts der Umstände rechtens. Aber die Umstände des Einbruchs waren noch längst nicht klar – ebenso wenig, ob ein Zusammenhang zur Mordserie des Barbiers bestand.

      Etwas anders hätte der Fall ausgesehen, wenn Jack Mancuso vermisst gemeldet oder umgebracht worden wäre.

      Aber dafür gab es bis jetzt nur vage Anhaltspunkte, die sich zudem auch anders interpretieren ließen.

      Mr McKee gelang es allerdings, die Justiz von der Notwendigkeit der Untersuchungen zu überzeugen.

      Während Sam und Mell in Mancusos Wohnung alles genauestens unter die Lupe nahmen, suchten wir die Adresse des Wachmannes auf, der während der Zeit des Systemausfalls der Überwachungsanlage Dienst gehabt hatte.

      Dan McGregor bewohnte mit seiner Familie die dritte Etage eines Mietshauses mit Brownstone-Fassade in Williamsburg.

      Mrs McGregor öffnete uns.

      Wir hielten ihr unsere ID-Cards entgegen.

      „Jesse Trevellian, FBI. Dies ist mein Kollege Milo Tucker. Wir möchten gerne mit Ihrem Mann sprechen!“

      Mrs McGregor war eine dunkelhaarige Frau in den Dreißigern. Sie trug einen etwa zweijährigen Jungen auf dem Arm, der uns neugierig musterte.

      „Worum geht es denn?“, fragte sie.

      „Das werden wir Ihrem Mann schon persönlich sagen müssen!“, entgegnete Milo und kam mir damit um einen Bruchteil einer Sekunde zuvor.

      Mrs McGregor führte uns ins Wohnzimmer und bot uns einen Platz auf der Ledergarnitur an, die den gesamten Raum sehr eng erscheinen ließ.

      Mrs McGregor verschwand einen Augenblick lang in einem Nachbarraum. Den Jungen behielt sie dabei die ganze Zeit über auf dem Arm.

      Wenig später kehrte sie zurück.

      „Mein Mann kommt gleich. Möchten Sie einen Drink?“

      „Nein danke“, entschied ich für meinen Partner und mich, was Milo mit einem bedauernden Blick quittierte.

      „Sie sind im Dienst, nicht wahr? Tut mir leid, daran hatte ich nicht gedacht“, sagte Mrs McGregor. „Mein Mann hat bis gerade noch geschlafen, da er heute Nachtschicht hatte“, fuhr sie fort.

      In diesem Augenblick trat ein großer, breitschultriger Mann in Jeans und T-Shirt ins Zimmer.

      „Dan McGregor?“, fragte ich.

      Er nickte.

      „Meine Frau sagte, Sie wollen mich sprechen.“

      Er verschränkte die Arme vor der Brust. Ich hielt ihm den Dienstausweis entgegen. „In die Wohnung von Jack Mancuso wurde eingebrochen. Vermutlich genau in der Zeitspanne, in der es einen Totalausfall des Sicherheitssystems gab.“

      „Na, und? Das ist bedauerlich, aber so etwas passiert nun mal.“

      „Der oder die Einbrecher waren im Besitz von Mancusos Chip Card. Möglicherweise lebt der Wohnungsinhaber gar nicht mehr“, ergänzte Milo „Ich weiß nicht, ob Sie wirklich gerne in so etwas hineingezogen werden wollen oder uns besser gleich die Wahrheit sagen.“

      „Wovon reden Sie?“, fauchte McGregor.

      „Wir nehmen an, dass Sie den Ausfall des Überwachungssystems ausgelöst haben“, äußerte ich meine Überzeugung. „So groß können die Zufälle nämlich gar nicht sein.“

      „Haben Sie Beweise?“

      „Ich schlage vor, Sie arbeiten mit uns zusammen, bevor unsere Spezialisten diese Beweise in mühevoller Kleinarbeit sichern müssen.“

      „Sie können mich mal!“, knurrte McGregor. „Wenn Sie keinen Haftbefehl oder etwas in der Art haben, sage ich Ihnen keinen Ton mehr und schmeiße Sie außerdem achtkantig raus!“

      „Okay, wir können Sie auch vorläufig festnehmen“, erwiderte ich. „Und wenn dann jemand von den Medien herausbekommen sollte, dass Ihre Festnahme im Zusammenhang mit dem Fall des Barbiers erfolgte, habe Sie für die nächsten Monate keine ruhige Minute mehr, das verspreche ich Ihnen.“

      McGregor blicke kurz zu seiner Frau hinüber, dann trat er einen Schritt auf mich zu, baute sich breitbeinig auf und sah mir direkt in die Augen. Auf seiner Stirn zeigte sich dabei eine tiefe Furche.

      „Der Barbier? Sie meinen

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