Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus страница 54

Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus

Скачать книгу

alt="image"/>

      12

      Der Hausverwalter hieß George Wendell. Außerdem gab es insgesamt sechs Wachmänner, die in einem Wechselschicht-System rund um die Uhr gewährleisteten, dass in den Fluren von Nummer 21 nichts geschah, was das gegen das Gesetz war.

      Im Wesentlichen bestand ihre Aufgabe darin, die Überwachungskameras im Auge zu behalten.

      Der Wachmann, der gerade Dienst hatte, hieß Ray Jamison und war ein mittelgroßer Mann mit leichtem Übergewicht und dunklen Haaren.

      Während Milo sich in der Wohnung weiter umsah, nahm ich mir zusammen mit Ray Jamison die in Frage kommenden Videoaufzeichnungen vor.

      „Die Aufnahmen werden auf einer Festplatte aufgezeichnet“, erklärte Jamison, der dabei auf der Tastatur seines Computers herumtippte, um die entsprechenden Daten herauszusuchen.

      „Wir hatten einen Ausfall der Überwachungsanlage zwischen drei und vier Uhr heute Nacht“, berichtete Jamison.

      „Ich würde gerne wissen, wann Jack Mancuso seine Wohnung verließ.“

      „Das lässt sich schnell beantworten. Um die Haustür zu passieren, braucht man eine Chip Card. Irgendwann wollen wir die Türschlösser zu den einzelnen Wohnungen auch auf Chip Cards umstellen, aber das wird sich noch ein halbes Jahr hinziehen...“ Jamison ließ die Finger über die Tastatur tanzen und fuhr schließlich fort: „Mister Mancuso hat den Haupteingang um kurz nach drei passiert und das Haus um kurz vor vier wieder verlassen. Seitdem ist er nicht zurückgekehrt. Wie sind Sie eigentlich hereingekommen?“

      „Wir haben einfach bei einer anderen Wohnung geklingelt“, sagte ich.

      Jamison grinste. „Ich verstehe.“

      „Wir gehen also davon aus, dass jemand mit Jack Mancusos Chip Card das Haus genau in dem Zeitraum betreten und wieder verlassen hat, in dem Sie einen Systemausfall hatten. Finden Sie das nicht verdächtig?“, fragte ich.

      Jamison hob die Schultern. „Nun, wenn Sie das so sagen...“

      „Es könnte doch sein, dass jemand anderes zuvor Mancuso die Chip Card abgenommen hat, um damit in seine Wohnung einzubrechen. Allerdings hatte dieser Unbekannte wohl nicht den Schlüssel für die Wohnungstür dabei, sonst hätten der oder die Täter nicht das Schloss aufzubrechen brauchen.“

      „Wir haben die Türschlösser mit einer elektronischen Sicherung versehen. Man muss zuerst eine Zahlenkombination eingeben. Die Tastatur befindet sich hinter einer seitlich der Tür in die Wand eingelassenen Klappe. Aber wenn die neue Anlage erst eingebaut ist, dann bekommen wir hier in der Sicherheitszentrale Alarm, wenn jemand versucht, am Schloss herumzumanipulieren.“

      „Wann hat Mancuso vor dem Zeitraum des Systemausfalls zuletzt seine Wohnung verlassen?“

      „Kurz nach acht am Abend. Zumindest hat er da die Chip Card benutzt, um die Tür am Haupteingang zu öffnen.“

      „Aber wenn er das Haus in einem Moment verlassen hätte, in dem gerade jemand anders die Tür öffnete, hätten wir darüber jetzt keine Aufzeichnungen, richtig?“, hakte ich nach.

      Jamison schüttelte den Kopf. „Nein, Agent Trevellian, das ist ausgeschlossen. Unsere Bewohner müssen die Chip Card in jedem Fall durch den Schlitz ziehen, um ins Freie zu gelangen. Ansonsten kann es ihnen passieren, dass das System nicht reagiert, wenn sie später wieder hinein wollen.“

      Ich seufzte. „Sicherheit hat ihren Preis, was?“

      „Ich gebe zu, dass unser System in diesem Punkt noch verbesserungsfähig ist und man hat mir auch versprochen, dass daran gearbeitet wird.“

      „Ach, so.“

      „Aber unsere Mieter schätzen die Sicherheit, die Ihnen hier geboten wird und sind auch bereit, dafür ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf zu nehmen.“ Jamison lachte heiser. „Die können sich den Spaß auch leisten. Ich selbst wohne mit meiner Familie in einem ganz normalen Wohnblock hier in Queens – ohne irgendwelchen Security Schnickschnack.“

      „Es dürfte doch nicht allzu schwierig sein, mir die passende Aufnahme herauszusuchen, die zeigt, wie Mancuso das Haus verließ.“

      „Sofort, Agent Trevellian. Ich habe sie gleich.“

      Es dauerte nicht einmal eine halbe Minute und Jamison hatte gefunden, wonach ich suchte.

      Deutlich war zu sehen, wie Jack Mancuso seine Wohnung verließ. Anschließend sah man ihn im Flur, im Lift und schließlich in der Eingangshalle von Haus Nummer 21.

      „War es das, was Sie suchten?“, fragte Jamison.

      Ich nickte. „Ich brauche die gesamten Aufzeichnungen der letzen Zeit auf einem Datenträger.“

      „Wir zeichnen nur zwei Wochen auf und löschen dann die Speicher.“

      „Dann eben die Daten dieses Zeitraums.“

      „Ich sitze Wochen daran, Ihnen das auf DVDs zu brennen.“

      Ich schüttelte den Kopf. „Nein, brennen Sie mir nur diese Sequenz auf DVD. Für den Rest schicke ich Ihnen einen unserer Spezialisten her, der alles auf eine mobile Festplatte speichert.“

      Jamison wirkte erleichtert.

      „In Ordnung.“

      „Und dann möchte ich noch wissen, wer von Ihren Leuten während der Zeit des Systemausfalls Dienst hatte.“

      Jamison zögerte. „Ich möchte niemanden in Schwierigkeiten bringen“, meinte er. „Sehen Sie, ich bin noch nicht lange dabei und ziemlich froh diesen Job bekommen zu haben.“

      „Sie werden Schwierigkeiten bekommen, wenn Sie keine Aussage machen“, hielt ich ihm entgegen und zeigte ihm zwei Fotos von Eileen Genardo. Eines zeigte sie bei ihrer letzten Verhaftung, noch etwas jünger und vor allem lebendig und mit vollem Haar.

      Das andere war am Fundort der Leiche auf dem Heckscher Playground aufgenommen

Скачать книгу