Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus

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Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus

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stehen.

      Sein Gesicht gefror zu einer eisigen Maske.

      „Keine Ahnung, was du genommen hast und auf welchem Trip du gerade bist, aber der Stoff kann nicht gut gewesen sein, Jack! Eileen ist bei einem Kunden und hat jetzt keine Zeit für dich! Du wirst dich also mit meinen Auskünften zufrieden geben müssen.“

      Jack atmete tief durch.

      Er hatte sichtlich Mühe, sich unter Kontrolle zu halten. Seine Hand zitterte leicht. Mit dem Finger am Abzug einer Uzi war das nicht ungefährlich.

      „Wir können über alles reden, Jack“, versuchte Sonny Ricone ihn zu beschwichtigen.

      Schließlich senkte Jack die Waffe.

      „Wie gesagt, ich möchte es von Eileen selbst hören!“

      „Kannst du, sobald sie zurück ist.“

      „Außerdem will ich eine Ablösesumme.“

      „Was schwebt dir denn da so vor?“

      „Mindestens 50 000 Dollar. Eileen ist ein Klasse-Girl. Sie bringt dir doch im ersten Vierteljahr schon mehr ein!“

      „Ich werde darüber nachdenken!“, versprach Sonny Ricone.

      Aber das war Jack nicht genug. Er hatte das Gefühl, dass Sonny ihn hereinlegen wollte.

      Jack hob den Lauf der Uzi. „So nicht!“

      Ein Geräusch, das an ein heftiges Niesen erinnerte, war jetzt von der anderen Seite zu hören. Dreimal kurz hintereinander wurde eine Automatik mit Schalldämpfer abgefeuert.

      Jacks Körper zuckte unter den Treffern.

      Er sackte in sich zusammen und fiel schwer auf den Boden.

      Der Schütze trat aus einer seitlich gelegenen, offen stehenden Tür heraus, durch die es in die Zimmer des Erdgeschosses ging. Er war rothaarig, hatte starke Sommersprossen und trug einen eleganten, kobaltblauen Anzug aus einem fließenden, seideartigen Stoff. Die obersten drei Knöpfe seines Hemdes waren geöffnet. Ein kleines Kreuz aus Rotgold blitzte dort auf. Darüber befand sich ein tätowierter Adler mit gespreizten Schwingen.

      „Das wurde aber auch höchste Zeit, Norman“, knurrte Sonny Ricone.

      Der Mann, der Norman genannt worden war, grinste und begann damit, den Schalldämpfer abzuschrauben.

      Anschließend wog er ihn in der Linken und meinte grinsend: „Ich konnte dieses verdammte Ding nicht finden!“

      „Mann, das ist nicht witzig! Ich dachte schon, du tauchst gar nicht mehr auf.“ Sonny Ricone trat auf den am Boden liegenden Mann zu und drehte ihn mit dem Fuß herum.

      „Ich habe doch gesagt, dass Jack Mancuso es sich nicht so einfach gefallen lassen wird, dass Eileen zu uns gewechselt ist“, meinte der Portier.

      „Wie auch immer!“, presste Sonny Ricone zwischen den Zähnen hindurch. Er wandte sich an Norman. „Sorg dafür, dass dieses Stück Dreck auf Nimmerwiedersehen verschwindet.“

      „In Ordnung.“

      6

      An diesem klaren, kalten Morgen holte ich meinen Kollegen Milo Tucker wie gewöhnlich an der bekannten Ecke ab. Er hatte sich inzwischen die Finger rot gefroren.

      „Hast du keine Handschuhe, Milo?“

      „Ich sollte mir wohl schleunigst welche besorgen, Jesse.“ Er rieb sich die Hände und schnallte sich an, während ich bereits losfuhr. „Zum Glück können wir uns gleich ja wohl auf einen Becher mit Mandys berühmtem Kaffee freuen!“

      „Tut mir leid, daraus wird nichts.“

      Er sah mich erstaunt an. „Wieso? Was ist los?“

      „Schlechte Nachrichten, Mister McKee hat uns vorhin angerufen. Wir müssen zu einem Tatort.“

      „Wo?“

      „Liegt direkt auf dem Weg. Auf dem Heckscher Playground wurde von Joggern eine Leiche gefunden, die in unsere Serie passt.“

      Zurzeit hatten wir es mit einer Serie von Prostituiertenmorden zu tun. Die Opfer waren mit einer Drahtschlinge erwürgt und kahl rasiert worden, weswegen der Täter in den Medien inzwischen den Beinamen „Barbier“ bekommen hatte. Die Tote vom Heckscher Playground war die Nummer sechs dieser Serie, deren erster Fall bereits sieben Jahre zurücklag. Anfangs hatte man natürlich noch nicht erkennen können, dass es sich um einen Serientäter handeln musste. Inzwischen war das aber unstrittig.

      Nachdem der Barbier innerhalb eines halben Jahres gleich drei Mal zugeschlagen hatte, war das FBI Field Office mit dem Fall beauftragt worden.

      Wir fuhren die Columbus Avenue Richtung Süden, bogen an der West 70th Street nach links bis zur spanisch-portugiesischen Synagoge. Anschließend ging es auf dem Central Park West weiter bis zur Holy Trinity Lutheran Church. Gegenüber befand sich die Einfahrt zur Transverse Road No.1, die quer durch den Central Park führte, sich beim Zoo teilte und dann in der Fifth Avenue mündete.

      Auf der linken Seite der Transverse Road No. 1 lag eine Wiese mit der Bezeichnung ‚The Sheep Medeaw’, rechts der Heckscher Playground.

      Zahlreiche Einsatzfahrzeuge der City Police und der Scientific Research Division waren bereits da und zeigten uns, wohin wir uns halten musste. Ein uniformierter Kollege wollte uns am Fundort der Leiche vorbeilotsen.

      Ich hielt mit dem Sportwagen an, ließ das Fenster hinunter und zeigte ihm meinen Ausweis.

      „Trevellian, FBI. Wir werden hier erwartet.“

      „Fahren Sie noch ein Stück weiter und parken Sie links auf dem Rasen. Dann bleibt Platz genug für den Durchgangsverkehr.“

      „Wirklich

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