Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis. Walter G. Pfaus

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus страница 73

Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis - Walter G. Pfaus

Скачать книгу

Ahnung haben, wo er sich befindet, dann sollten Sie uns das sagen, Mrs Jakes.“

      „Ich habe keinen Grund ihn zu schützen“, erwiderte sie und deutete auf ihr zerschlagenes Gesicht. „Sie sehen ja, dass er zur Gewalttätigkeit neigt.“

      „Was ist hier passiert?“, hake Milo nach und deutete auf den Blutfleck.

      „Das ist mein Blut“, antwortete Mrs Jakes. „Sie können gerne einen DNA-Test machen.“

      Josy O'Leary strich sich die rote Mähne etwas zurück und holte ein Dokument hervor, das sie Mrs Jakes unter die Nase hielt. „Das ist ein Durchsuchungsbeschluss für diese Wohnung.“

      „Sicher. Ich hoffe, dass Sie die Privatsphäre meiner Räume in dieser Wohnung respektieren werden.“

      „Seit wann kennen Sie Jakes?“, fragte ich.

      „Seit einem Jahr. Anfangs lief alles großartig, aber mit der Zeit zeigte Randall sein zweites, gewalttätiges Gesicht. Er scheint jemand zu sein, der Freude dabei empfindet, wenn er Angst verbreitet.“

      „Das passt alles ins Profil“, meinte Milo.

      „Seit wann ist Ihr Mann ausgezogen?“, fragte ich Mrs Jakes.

      „Seit anderthalb Wochen. Die Wohnung gehört ihm, eigentlich hätte ich ausziehen müssen. Randall hat das getan, weil er hofft, mich dadurch besänftigen zu können, so wie beim letzten Mal. Aber jetzt ist Schluss. Ich werde meine Sachen packen und zum Anwalt gehen.“

      „Dann wollte er die Beziehung aufrechterhalten?“

      „Natürlich. Er dachte, er kann beides haben – seine Huren und mich. Das habe ich ihm einmal verziehen, aber jetzt ist Schluss. Und zwar endgültig.“

      „Wir brauchen noch eine Speichelprobe von Mrs Jakes“, sagte ich. „Wegen dem Blutfleck. Ich würde gerne sicher sein, dass er wirklich von Ihnen stammt.“

      Mrs Jakes erbleichte.

      „Ich habe nichts dagegen“, presste sie zwischen den Lippen hindurch.

      33

      Vor anderthalb Wochen war es offenbar zu einem heftigen Streit gekommen. In dieser Zeit hatte der ‚Barbier’ zwei Frauen umgebracht.

      Auch das passte zum Profil, das Dr. Gary Schmitt für uns erarbeitet hatte. Schließlich ging er davon aus, dass ein besonderer Stress für die Erhöhung der Tatfrequenz dieses Serientäters verantwortlich war.

      „Früher oder später wird Jakes eine Kreditkarte benutzen, um sein Hotel zu bezahlen und dann haben wir ihn“, war Fred LaRocca recht zuversichtlich.

      Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile mit Mrs Jakes. Ihr Vorname lautete Linda und sie stammte eigentlich von der Westküste.

      Randall Jakes lebte offenbar von einem Immobilienvermögen, das er von einem kinderlos gebliebenen Onkel namens Brian Rather ererbt hatte. Bei diesem Onkel hatte er seit seinem zwölften Lebensjahr gelebt, nachdem seine Eltern bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben gekommen waren. Seine Eltern entstammten kleinen Verhältnissen und hatten eine Friseursalon in der Mott Street betrieben, während sein Onkel mit Immobilen reich geworden war, bevor er an Krebs starb.

      Sein ererbtes Geld hatte Randall Jakes teilweise in dubiose Geschäfte gesteckt. Die Post, die sich auf dem Schreibtisch seines Arbeitszimmers in den letzten anderthalb Wochen aufgetürmt hatte, gab darüber Auskunft, dass er offenbar regen Kontakt mit einer Reihe von Investmentfirmen auf Barbados und den Cayman Islands hatte.

      „Sein Telefonregister scheint ihm nicht wichtig genug gewesen zu sein, um es mitzunehmen!“, stellte Milo fest.

      „Kein Wunder. Ein aktiver Geschäftsmann war Jakes wohl auch nicht“, gab ich zurück. „Eher jemand, der sich zur Ruhe gesetzt hatte!“

      „Mit Anfang dreißig! Davon können FBI-Agenten wohl nur träumen.“

      „Tust du das wirklich, Milo?“

      Er schüttelte den Kopf. „Nein. Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen, selbst wenn ich genügend Geld auf den Cayman Islands oder sonst wo hätte... Aber da ich niemanden aus meiner Verwandtschaft wüsste, der mir so ein Vermögen vermachen könnte, werde ich mir wohl auch ohnehin keine Gedanken über diese Frage machen brauchen.“ Er durchblätterte das Telefonregister und fand schließlich einem Eintrag, der uns bekannt vorkam. „Hier steht eine Nummer mit dem Vermerk ‚J. Nichols’. Das könnte Jaden Nichols ein.“

      „Klingt für mich logisch, wenn er es wäre!“, erwiderte ich. „Schließlich ist Jaden Nichols Zuhälter und Randall Jakes’ Verschleiß an Prostituierten, die ihm seine Sonderwünsche erfüllten, scheint ja recht groß gewesen zu sein.“

      „Sich die Haare abschneiden lassen ist ja eine Sache, Jesse. Aber ich gehe davon aus, dass er diese Frauen nicht besser behandelt hat, als seine eigene!“

      34

Скачать книгу