Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane - A. F. Morland страница 48
Das Kreishaus lag wie ein großer, erhabener Klotz auf einer Anhöhe.
Hansen befand sich sozusagen auf der Zielgeraden, einer breiten Schnellstraße.
Das Autoradio lief. Hansen summte den Oldie halblaut mit, der da gerade geträllert wurde. Eine sentimentale Schnulze, aber gut um sich jetzt etwas abzulenken.
Mit einem Seitenblick nahm er das große Plakat auf der Rechten wahr. COUNTRY-MUSIC IM KULTURHAUS! TOM ASTOR KOMMT!
Und während er noch dachte, dass die strahlendweißen Zähne des Schnulzen-Cowboys bestimmt nicht echt waren, hörte er hinter sich einen Motor aufheulen.
"Blöder Spinner, hast wohl den Führerschein im Lotto gewonnen, was?"
Ein rostiger, ziemlich zerbeulter Ford zog an ihm vorbei und begann, Hansens Alpha abzudrängen. Mit einem kräftigen Ruck kam der Ford gegen die Fahrertür des Alphas.
"Verdammt!"
Hansen sah die Leitplanke auf sich zu rasen. Knackend bog sich das Metall. Der Kotflügel des Alpha rammte sich in die Leitplanke.
17
"Thomas! Was ist passiert?"
"Halb so schlimm, Schatz. Aber es ist schön, dass du gekommen bist, um mich abzuholen!"
Katja wandte sich an den Mann im weißen Kittel, der sie stirnrunzelnd gemustert hatte, als sie hereingekommen war.
"Doktor, was ist los?", fragte sie.
"Ein paar Kratzer, Stauchungen, Prellungen. Aber es hätte viel schlimmer kommen können, Frau..."
"Hansen."
"Sie können Ihren Mann gleich mitnehmen."
"Gott sei Dank."
Der Arzt nickte und setzte ein geschäftsmäßiges Lächeln auf. Dann wandte er sich zum Gehen.
"Auf Wiedersehen!"
"Auf Wiedersehen!", gab Katja zurück, ohne den Arzt dabei anzusehen. Ihr Blick hing an Thomas. Aber ehe sie etwas sagte, wartete sie, bis der Arzt das Zimmer verlassen hatte.
"Am Telefon hast du etwas von einem Unfall gesagt!"
Thomas nickte.
"Ja, der Wagen ist hin!"
"Ach, was interessiert denn der Wagen? Was ist passiert?"
"So ein Idiot hat mich mit seinem Landrover von der Straße gedrängt und ist dann abgehauen! Ich hatte wirklich Glück! Wenn ich gegen einen der Bäume geknallt wäre, dann könntest du jetzt schon mal den Kuchen für die Beerdigung bestellen!"
Katja schluckte.
"Meinst du..."
Er nickte heftig. "Ja, genau das meine ich. Das war kein Unfall! Das war ein gezielter Anschlag!" Er schüttelte langsam und sehr nachdenklich den Kopf und rieb sich die Augen.
Katja holte einen Umschlag aus der Handtasche und reichte ihn ihrem Mann.
"Das hier war heute im Briefkasten!", erklärte sie dazu.
"Ein Umschlag ohne Adresse", murmelte Thomas gedehnt. "Hast du..."
"Ich habe hineingesehen, ja. Wieder ein Foto."
Der Umschlag war nicht zugeklebt worden. Thomas öffnete ihn und holte das Foto heraus.
"Ja...", murmelte Thomas, als ginge ihm ein Licht auf. Sein Gesicht verlor dabei den letzten Rest frischer Farbe.
Katja fragte: "Kennst du den Mann?"
"Warum meinst du, dass ich den auch kennen sollte?"
"Du bist ganz blass geworden!"
"Quatsch!"
"Das Foto ist schon älter. Schwarz-weiß und schlechte Qualität... Fällt dir der schwarze Rand auf? Den hat jemand mit Filzstift draufgemalt... Wie ein Trauerrand bei Todesanzeigen!"
"Sicher fällt mir der auf!", gab Thomas schulterzuckend zurück. Nach kurzer Pause fuhr er dann nachdenklicher fort: "Das heißt nichts anderes, als dass der Kerl auf dem Bild auch tot ist..."
"Und das er irgendwann auch dich erwischen wird! Thomas, das scheint ein Serientäter zu sein! Fragt sich nur, warum du auf seiner Liste stehst! Du musst etwas mit diesen beiden Männern gemeinsam haben."
Er sah auf.
"Und was sollte das sein?"
"Ich weiß nicht."
"Wenn wir wüssten, um wen es sich handelt, wären wir vielleicht ein bisschen schlauer! Du hast für die Stasi gearbeitet..."
"Na, und?"
"... und dasselbe gilt auch für den Mann auf dem ersten Foto."
"Ich nehme an, ja", bestätigte Thomas.
"Und wenn der hier ebenfalls zu dem Verein gehörte?"
"Sind wir dadurch weiter?"
"Ich weiß nicht", seufzte Katja.
"Na, siehst du!"
"Denk doch auch mal nach!"
Thomas zog sich seine Jacke an und verzog dabei ein bisschen das Gesicht vor Schmerzen.
"Was meinst du wohl, was mir die ganze Zeit im Kopf herumgeht, häh?", knurrte er.
"Schon gut."
"Gehen wir!"
"Meinetwegen!"
Er stand auf.
"Ah, das tut noch ganz schön weh!"
"Geht es?"
Er nickte mit verkniffenem Gesicht.
"Einigermaßen."
"Komm,