.
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу - страница 45
"Und dann?", drang Katjas glasklare Stimme in Thomas' Bewusstsein.
Er zuckte die Achseln.
"Na, ich habe gemacht, was der Kerl gesagt hat."
"Du hast..."
"...eine Leiche verschwinden lassen, ja. Was weiß ich, warum Otto sterben musste? Vielleicht hat er doppeltes Spiel gespielt oder so etwas. Oder er ist irgendeiner internen Intrige zum Opfer gefallen. Ich konnte ihn jedenfalls nicht wieder lebendig machen."
"Was hast du mit ihm gemacht?"
"Verbuddelt."
"Einfach vergraben?"
Thomas hasste es über diese Sache zu sprechen. Aber besonders hasste er es, nach Details gefragt zu werden. Er antwortete aber trotzdem. „Vorher habe ich ihn noch ein bisschen mit Säure behandelt. Wegen den Fingerabdrücken und so. Das Gesicht habe ich auch unkenntlich gemacht."
Katja seufzte.
"Wo liegt Otto?"
"Spielt doch keine Rolle!", grunzte er.
"Und jetzt hast du den Kerl in Verdacht, den du in der Wohnung getroffen hast?", schloss Katja messerscharf. "Du denkst, dass er etwas mit dem Anschlag zu tun hat!"
"Natürlich!"
"Wie sah er aus, wie alt war er?"
"Etwas älter als ich", sagte Thomas.
"Dann glaube ich nicht, dass er es war, der auf dem Motorrad saß?"
"Bist du dir da wirklich sicher?" Thomas' Tonfall hatte einen Anflug von Sarkasmus.
"Naja...", meinte sie und hob hilflos die Hände.
"Der Mann war sehr hager und sehr gut durchtrainiert, so jedenfalls mein Eindruck. Und wenn er das gehalten hat... Der Motorradfahrer hatte immerhin einen Helm auf! Was willst du da schon erkannt haben!"
Katja atmete tief durch, erhob sich und ging dann unruhig vor dem Fenster auf und ab. "Vielleicht hast du recht", murmelte sie.
Thomas nickte.
"Sicher habe ich recht!"
"Und was sollen wir jetzt machen? Rumsitzen und Däumchen drehen, bis er dich erwischt hat? Auf diesen Killer warten wie ein Kaninchen vor der Schlange? Nee, du, dazu habe ich keine Lust!"
Thomas lachte heiser und meinem Anflug von Verzweiflung.
"Und was schlägst du vor?", fragte er dann.
"Und wenn du doch zur Polizei...?"
"Meinst du, ich habe Lust, in den Knast zu wandern?"
Indessen ging die Haustür auf. Jemand kam ins Haus.
"Das wird Marc sein!", vermutete Katja.
Thomas nickte leicht. "Möchte wissen, wo der Junge sich den ganzen Tag herumtreibt! Für sein Abi macht er jedenfalls nichts!"
Katja konnte da nur die Augen verdrehen.
"Das ist doch jetzt wohl völlig unwichtig!", behauptete sie.
Mit schlurfenden Schritten kam ein hochgewachsener, schlaksiger Lockenkopf durch die Tür. Das war Marc, der Sohn des Hauses, auf dem alle Hoffnungen ruhten und der so wenig davon erfüllen konnte.
"Hallo", nuschelte er so nachlässig, wie er in allem anderen auch war.
"Hallo", erwiderte Thomas, ohne seinen Sohn anzusehen.
Thomas nahm einen Schluck aus der Bierflasche. Dann blickte er auf und fragte: "Ist was?"
Marc hatte die Hände in den Taschen vergraben und zuckte die schmalen Schultern.
"Mama hat mir gesagt, du wolltest noch ein Hühnchen mit mir rupfen."
Thomas machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Ein andernmal", murmelte er.
"Mir auch recht.
"Gut."
"Noch was anderes."
Thomas sah seinen Sohn erstaunt an.
"Was denn?"
Marc fingerte einen Umschlag aus der Jackentasche heraus und legte ihn auf den niedrigen Wohnzimmertisch.
"Hier, das klemmte im Briefschlitz!" sagte er dazu.
"Ein Umschlag?"
Thomas nahm ihn an sich. Keine Adresse, nichts. Aber zugeklebt war er.
"Was ist drin! Nun mach doch schon auf!", forderte Katja.
"Nein...", murmelte Thomas. "Jetzt nicht." Und dabei fühlte er, wie seine Hände zitterten, als er den Umschlag in die Hemdtasche steckte.
13
Thomas öffnete den Umschlag später, im Schlafzimmer. Ein Foto, mehr war nicht darin. An der linken Ecke oben hatte es ein Eselsohr.
Auf dem Bild war das Gesicht eines Mannes zu sehen. Die Augen waren weit aufgerissen und starr. Aus dem Mund sickerte Blut. Man hatte ihm die Zähne eingeschlagen und auf seiner Stirn war ein kleines, rotes Einschussloch.
Thomas lief es eiskalt über den Rücken, und das nicht nur wegen des Zustandes, in dem sich der Abgebildete befand.
Katja kam herein.
Sie sah Thomas auf der Bettkante sitzen, das Gesicht farblos, der Blick leer und ins Nichts gerichtet. Sie setzte sich neben ihn, legte die Hand auf seine Schulter. Er ließ zu, dass sie ihm das Bild aus der Hand nahm.
"Das war alles?", fragte sie.
"Ja. Ich wollte es nicht aufmachen, solange der Junge dabei war." Er zuckte die Achseln.
Katja verengte ein wenig die Augen, als sie das Foto betrachtete.
Dann sagte sie: "Der Mann auf dem Foto sieht aus, als