Inklusion und Qualifikation. Группа авторов

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Inklusion und Qualifikation - Группа авторов страница 3

Inklusion und Qualifikation - Группа авторов

Скачать книгу

geschaffen werden und ihr von gesellschaftlicher Seite ein gewisser Grad sozialer Bereitschaft entgegengebracht wird.

      In diesem Band steht die Frage im Mittelpunkt, wie pädagogische Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen, Schulen und auf anderen Ebenen eines inklusiven Bildungssystems für ihre professionelle Tätigkeit in unterschiedlichen inklusiven Settings qualifiziert werden können. Lösungen dieses Problems stehen, wie so häufig im Bildungsbereich, im Spannungsbereich zwischen begrenzt vorhandenen Ressourcen auf der einen Seite und, angesichts der Herausforderungen von Heterogenität, Diversität und Inklusion, gestiegenen Anforderungen an die Professionalität auf der anderen Seite.

      Im Bewusstsein der Bedeutung von Inklusion und Qualifikation sollen in diesem Band Antworten auf die eben genannten Herausforderungen gegeben werden. Dabei wird die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet: Konkrete Bemühungen der Qualifizierung lassen sich zunächst im Bereich der Ausbildung von frühpädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen aufzeigen. Darüber hinaus haben aber auch in spezifischen sonderpädagogischen Feldern, wie Förderdiagnostik und -planung sowie die Beratung, die ihre Konzepte an die neuen Anforderungen eines inklusives Bildungssystems angepasst haben. Schließlich wird die Debatte um Inklusion und Qualifikation auch von universitärer Seite durch vielfältige Antworten und unterschiedliche Ansätze geprägt.

      Dieser Trias – bestehend aus erstens der Inklusion und Qualifikation in Kindertageseinrichtungen und Schulen, zweitens der Förderdiagnostik, -planung und Beratung sowie drittens der Inklusion und Qualifikation an Hochschulen zieht sich als roter Faden durch den vorliegenden Band, der zum Ziel hat, ganz im Sinne Rosas bei seiner Leserin bzw. seinem Leser auf Resonanz zu stoßen und letztendlich das Vorhaben einer Qualifizierung zur Inklusion zu fördern und schließlich zum Erfolg zu führen.

      Im ersten Teil – Inklusion und Qualifikation in Kindertageseinrichtungen und Schulen – diskutiert Anke König die Qualifikation für inklusive Kindertageseinrichtungen. Ihr Beitrag stellt, ausgehend von einem Inklusionsverständnis einer Frühpädagogik der Vielfalt, die Qualifikation und das Ausbildungssystem vor und legt anhand von Gruppeninterviews Dissonanzen bei der Umsetzung inklusiver Bildung und Erziehung in der Praxis offen. Außerdem diskutiert die Autorin Studienergebnisse kritisch und benennt abschließend Implikationen für Ausbildung und Qualifizierung.

      Clemens Hillenbrand möchte in seinem Beitrag Qualifikation für inklusive Schulen, unter Berücksichtigung der früheren Expertise, aktuelle Projekte und Forschungen zur Qualifikation für inklusive Schulen aufzeigen.

      Tatjana Eckerlein & Stephanie Lutz nehmen schließlich die sonderpädagogische Praxis in den Blick. Die Autorinnen behaupten in ihrem Beitrag, dass inklusiver Unterricht auch in einer leistungsorientierten Gesellschaft möglich und darüber hinaus sogar nötig ist, da durch ihn der Zusammenhalt auf vielen Ebenen angebahnt wird. Wie dieser im Konkreten auszusehen kann, wird auf verschiedenen Ebenen und schließlich auch anhand eines exemplarischen Unterrichtsvorhabens aufgezeigt.

      Der zweite Teil – Inklusion und Qualifikation für Förderdiagnostik, -planung und Beratung befasst sich mit spezifischen sonderpädagogischen Feldern, an die neue Anforderungen in einem inklusiven Bildungssystem gestellt werden. Franz B. Wember diskutiert in seinem Beitrag Qualifizierung für Förderdiagnostik einige grundsätzliche, insbesondere methodische Probleme der Förderdiagnostik, wobei er seinen Fokus auf die Lernvoraussetzungen und den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler setzt. Dazu bedient er sich empirischer Befunde zur Diagnostik durch Lehrkräfte in der Schulpraxis und stellt praxisrelevante Möglichkeiten von Förderdiagnostik sowie deren Vermittlung vor.

      Conny Melzer nimmt in ihrem Beitrag Qualifikation für Förderplanung die Förderplanung ins Visier und betrachtet die Gestaltung von Fortbildungen zur Förderplanung. Dabei nimmt die Autorin Bezug auf mögliche Inhalte, die methodische Gestaltung sowie Fragen zur Fortbildungsplanung in den Schulen.

      Den zweiten Teil abschließend befassen sich Kathrin Wilfert & Conny Melzer mit Qualifikation für Beratung in der schulischen Inklusion. Sie stellen in ihrem Beitrag die zentrale Stellung von Beratung im Rahmen inklusiver Bildung näher dar und beschreiben inhaltliche sowie methodische Aspekte der Aus-, Fort- und Weiterbildung hinsichtlich beraterischer Kompetenzen. Damit rücken die Autorinnen Beratung, noch mehr als bisher, neben Unterrichten und Diagnostizieren zu den zentralen professionellen Kompetenzen in einem Bildungssystem, das verstärkt auf gelingende Kooperationsprozesse aller Beteiligten zu achten hat.

      Im dritten Teil – Inklusion und Qualifikation an der Hochschule werden Möglichkeiten skizziert, wie diese Entwicklungsprozesse in der Praxis inklusiver pädagogischer Angebote von Hochschulseite begleitet und evaluiert werden können.

      David Scherr & Markus Gebhardt befassen sich mit dem Teil der Inklusionsforschung, die aus Sicht der empirischen Bildungsforschung beschrieben wird. Sie betonen die Bedeutung von Open Science und freien Lizenzen für die Inklusionsforschung, um Instrumente, Materialien und Produkte weiterentwickeln zu können. Die Konsequenzen sehen die Autoren darin, die Vermittlung von Forschungsmethoden für das Lehramt Sonderpädagogik mehr in den Fokus zu stellen, und sie zeigen Möglichkeiten auf, wie die Qualifizierung für Inklusionsforschung in der Ausbildung von angehenden Sonderpädagoginnen und Sonderpädagogen verankert werden. Damit gewichten sie die Rolle der Lehrkraft neu.

      Rainer Benkmann geht in seinem Beitrag Qualifikation für inklusive Lehrerinnen- und Lehrerbildung – Wissen zu Bildungsarmut und Schülerinnen- und Schülerhabitus davon aus, dass angehende sonderpädagogische Lehrkräfte sich mit den Aspekten Bildungsarmut und Schülerinnen- und Schülerhabitus aufgrund ihrer Zielgruppe vertieft auseinandersetzen sollten. Deshalb geht er der Frage nach, welches Grundlagenwissen von Hochschulseite aus als Qualifikation vermittelt werden sollte, um zukünftige Lehrkräfte auf die Herausforderungen einer inklusiven Schule mit Schülerinnen und Schülern aus unterprivilegierten Milieus, die häufig Unterstützungsbedarf im Schwerpunkt LERNEN haben, vorzubereiten.

      Anschließend befasst sich Iris Beck mit der Qualifikation für inklusive Regionen und stellt sich die Frage, wie sich die tatsächliche Inklusion auf der meso- und mikrostrukturellen Ebene zwischen Personen, Organisationen und Institutionen gestaltet, womit die Autorin die systemische Perspektive von Inklusion als ein Charakteristikum herausstellt. Beck appelliert, dass ein Leben vor Ort nicht ohne sozialräumliche Bedarfsplanung und -sicherung und ohne Kooperation und Vernetzung funktionieren kann. Damit wird Inklusion ein weites, gesamtgesellschaftliches Thema, bei dem die Ansprüche ganz unterschiedlicher Gruppen miteinander verhandelt werden müssen und eine Neuordnung sowohl sozialer als auch politischer und professioneller Zusammenhänge angestrebt werden muss.

      Jürgen Schuhmacher zeigt in seinem Beitrag Qualifikation von Lehrerinnen und Lehrern für die Digitalisierung im inklusiven Unterricht das hohe inklusive Potenzial digitaler Bildung auf. Ausgehend von der Beschreibung zahlreicher Aspekte von inklusivem Unterricht, stellt er die medienpädagogische Ausgangslage vor. Außerdem richtet der Autor seinen Fokus auf die Zielsetzung der Medienkompetenz bei Schülerinnen und Schülern sowie bei Lehrkräften. Möglichkeiten des Lehrens und Lernens im digitalen Zeitalter veranschaulicht Schuhmacher an einem Projekt im inklusiven Geschichtsunterricht. Abschließend werden die benötigten Qualifikationen von Lehrkräften vorgestellt.

      Praktisch verdeutlicht wird der Zusammenhang von Inklusion und Qualifikation auf der Ebene konkreter Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Mario Riesch und Julia Eiperle, Ulrike Sendelbach, Michael Wittko und Susanne Bjarsch geben in ihren Kurzporträts der Forschungsprojekte des Lehrstuhls für Lernbehindertenpädagogik an der Ludwig-Maximilians-Universität auf ganz unterschiedliche Weise Einblick in ihre Arbeit.

      Als Herausgeberinnen danken wir an dieser Stelle den Autorinnen und Autoren, die keine Zeit und Mühe gescheut haben, sich an dieser Festschrift zu beteiligen.

      Wir danken auch dem Kohlhammer Verlag sowie seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Unterstützung bei

Скачать книгу