Antonius und Cleopatra. William Shakespeare
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![Antonius und Cleopatra - William Shakespeare Antonius und Cleopatra - William Shakespeare](/cover_pre962345.jpg)
Antonius.
Wär nicht Torheit
Die Dienrin deines Throns, so hielt' ich dich
Für Torheit selbst.
Cleopatra.
O schwere Müh des Lebens,
Dem Herzen nahe solche Torheit tragen,
Wie diese ich! Doch, teurer Freund, vergib
Denn Tod bringt mir mein Treiben, wenn es dir
Nicht gut ins Auge fällt. Dich ruft die Ehre,
Hör denn auf meinen eiteln Wahnsinn nicht!
Und alle Götter mit dir! Siegeslorbeer
Kränze dein Schwert, und mühelos Gelingen
Bahne den Weg vor deinen Füßen!
Antonius.
Komm;
Es flieht zugleich und weilet unsre Trennung:
Denn du, hier thronend, gehst doch fort mit mir,
Und ich, fortschaffend, bleibe doch mit dir. –
Hinweg. (Alle ab.)
Vierte Szene
Rom. Ein Zimmer in Cäsars Hause
Es treten auf Octavius Cäsar, Lepidus und Gefolge
Cäsar.
Ihr seht nun, Lepidus, und wißt hinfort,
Es ist, zu hassen unsern großen Partner,
Des Cäsars Fehler nicht. Aus Alexandrien
Schreibt man uns dies: Er fischt und trinkt, verschwendet
Der Nächte Kerzen schwelgend, nicht mehr Mann
Als diese Kön'gin, noch Cleopatra
Mehr Weib als er. Kaum sprach er die Gesandten,
Noch dacht er seiner Mitregenten. – In ihm seht
Den Mann, der alle Fehler in sich faßt,
Die jedermann verlocken.
Lepidus.
Er hat kaum
Des Bösen gnug, sein Gutes ganz zu schwärzen: –
Denn seine Fehler, wie die Sterne, glänzen
Heller in schwarzer Nacht: sind angestammt
Mehr als erworben: unwillkürlich mehr
Als freie Wahl.
Cäsar.
Ihr seid zu duldsam. Sei es auch verzeihlich,
Sich auf des Ptolemäus Lager wälzen,
Mit Kronen zahlen einen Scherz, umtrinken
Zur Wette nach der Kunst mit einem Sklaven,
Am hellen Tag die Stadt durchtaumeln, balgen
Mit schweißgen Schuften: gut, das steh ihm an
(Und dessen Anstand, traun, muß selten sein,
Den solches nicht entehrt): doch für Antonius
Gibt's kein Entschuldgen seiner Schmach, wenn wir
So schwer an seinem Leichtsinn tragen. Füllt' er
Die leeren Stunden sich mit Wollust aus,
So suchen Ekel und vertrocknet Mark
Ihn dafür heim – doch solche Zeit vergeuden,
Die ihn vom Scherz wegtrommelt – laut ihn mahnt,
Was seine, unsre Pflicht: das muß man schelten,
Wie man den Knaben schmält, der, wohlerfahren,
Einsicht der Lust des Augenblicks hinopfert,
Dem bessern Urteil trotzend.
Ein Bote tritt auf.
Lepidus.
Neue Botschaft! –
Bote.
Erfüllt ist dein Gebot; zu jeder Stunde,
Erhabner Cäsar, sollst du Nachricht hören,
Wie's auswärts steht. Pompejus herrscht zur See,
Und wie es scheint, gewann er sich die Herzen,
Die Cäsarn nur gefürchtet. Zu den Häfen
Strömen die Mißvergnügten; höchst gekränkt
Nennt ihn die Menge.
Cäsar.
Konnt ich mir's doch denken! –
Vom ersten Anbeginn lehrt die Geschichte
Daß, wer hoch steht, ersehnt ward, bis er stand!
Wer strandet – nie zuvor der Liebe wert –
Teuer erscheint, wenn man ihn mißt; der Haufe,
Gleich einer Wasserschwertel in der Strömung,
Schwimmt hin und her, der Wechselflut gehorchend,
Und fault in der Bewegung.
Bote.
Höre ferner:
Menecrates und Menas, mächtige Piraten,
Herrschen im Meer und pflügen und verwundens'
Mit Kielen aller Art: manch frecher Einbruch
Verheert Italien: alles Volk der Küste
Erblaßt vor Schreck; die kühne Jugend zürnt;
Kein Segel taucht nur auf, es wird gekapert,
Wie