Antonius und Cleopatra. William Shakespeare

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Antonius und Cleopatra - William Shakespeare

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ich bin ganz vergessen!

       Antonius.

      Wär nicht Torheit

      Die Dienrin deines Throns, so hielt' ich dich

      Für Torheit selbst.

       Cleopatra.

      O schwere Müh des Lebens,

      Dem Herzen nahe solche Torheit tragen,

      Wie diese ich! Doch, teurer Freund, vergib

      Denn Tod bringt mir mein Treiben, wenn es dir

      Nicht gut ins Auge fällt. Dich ruft die Ehre,

      Hör denn auf meinen eiteln Wahnsinn nicht!

      Und alle Götter mit dir! Siegeslorbeer

      Kränze dein Schwert, und mühelos Gelingen

      Bahne den Weg vor deinen Füßen!

       Antonius.

      Komm;

      Es flieht zugleich und weilet unsre Trennung:

      Denn du, hier thronend, gehst doch fort mit mir,

      Und ich, fortschaffend, bleibe doch mit dir. –

      Hinweg. (Alle ab.)

      Vierte Szene

      Rom. Ein Zimmer in Cäsars Hause

       Es treten auf Octavius Cäsar, Lepidus und Gefolge

       Cäsar.

      Ihr seht nun, Lepidus, und wißt hinfort,

      Es ist, zu hassen unsern großen Partner,

      Des Cäsars Fehler nicht. Aus Alexandrien

      Schreibt man uns dies: Er fischt und trinkt, verschwendet

      Der Nächte Kerzen schwelgend, nicht mehr Mann

      Als diese Kön'gin, noch Cleopatra

      Mehr Weib als er. Kaum sprach er die Gesandten,

      Noch dacht er seiner Mitregenten. – In ihm seht

      Den Mann, der alle Fehler in sich faßt,

      Die jedermann verlocken.

       Lepidus.

      Er hat kaum

      Des Bösen gnug, sein Gutes ganz zu schwärzen: –

      Denn seine Fehler, wie die Sterne, glänzen

      Heller in schwarzer Nacht: sind angestammt

      Mehr als erworben: unwillkürlich mehr

      Als freie Wahl.

       Cäsar.

      Ihr seid zu duldsam. Sei es auch verzeihlich,

      Sich auf des Ptolemäus Lager wälzen,

      Mit Kronen zahlen einen Scherz, umtrinken

      Zur Wette nach der Kunst mit einem Sklaven,

      Am hellen Tag die Stadt durchtaumeln, balgen

      Mit schweißgen Schuften: gut, das steh ihm an

      (Und dessen Anstand, traun, muß selten sein,

      Den solches nicht entehrt): doch für Antonius

      Gibt's kein Entschuldgen seiner Schmach, wenn wir

      So schwer an seinem Leichtsinn tragen. Füllt' er

      Die leeren Stunden sich mit Wollust aus,

      So suchen Ekel und vertrocknet Mark

      Ihn dafür heim – doch solche Zeit vergeuden,

      Die ihn vom Scherz wegtrommelt – laut ihn mahnt,

      Was seine, unsre Pflicht: das muß man schelten,

      Wie man den Knaben schmält, der, wohlerfahren,

      Einsicht der Lust des Augenblicks hinopfert,

      Dem bessern Urteil trotzend.

       Ein Bote tritt auf.

       Lepidus.

      Neue Botschaft! –

       Bote.

      Erfüllt ist dein Gebot; zu jeder Stunde,

      Erhabner Cäsar, sollst du Nachricht hören,

      Wie's auswärts steht. Pompejus herrscht zur See,

      Und wie es scheint, gewann er sich die Herzen,

      Die Cäsarn nur gefürchtet. Zu den Häfen

      Strömen die Mißvergnügten; höchst gekränkt

      Nennt ihn die Menge.

       Cäsar.

      Konnt ich mir's doch denken! –

      Vom ersten Anbeginn lehrt die Geschichte

      Daß, wer hoch steht, ersehnt ward, bis er stand!

      Wer strandet – nie zuvor der Liebe wert –

      Teuer erscheint, wenn man ihn mißt; der Haufe,

      Gleich einer Wasserschwertel in der Strömung,

      Schwimmt hin und her, der Wechselflut gehorchend,

      Und fault in der Bewegung.

       Bote.

      Höre ferner:

      Menecrates und Menas, mächtige Piraten,

      Herrschen im Meer und pflügen und verwundens'

      Mit Kielen aller Art: manch frecher Einbruch

      Verheert Italien: alles Volk der Küste

      Erblaßt vor Schreck; die kühne Jugend zürnt;

      Kein Segel taucht nur auf, es wird gekapert,

      Wie

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