Das seelische Wesen. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
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SRI AUROBINDO (20:145)
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Ist die Seele in jedem immer rein oder muss sie geläutert werden?
Sie ist immer rein. Sie ist aber mehr oder weniger individualisiert und unabhängig in ihrem Tun. Was im [menschlichen] Wesen seelisch ist, ist immer rein, wie es der Begriff sagt, denn sie ist derjenige Teil des Wesens, der mit dem Göttlichen in Kontakt ist und die Wahrheit des Wesens ausdrückt. Doch kann dies wie ein Funke in der Finsternis des Wesens sein; oder aber es kann ein Lichtwesen sein, bewusst, voll geformt und unabhängig, mit allen Abstufungen dazwischen.
Ist sie im Allgemeinen verhüllt?
Es ist das äußere Bewusstsein, das nicht in Kontakt mit ihr ist, denn es ist nach außen statt nach innen gewandt – es lebt inmitten all der äußeren Geräusche und Bewegungen, in dem, was es sieht, was es tut, was es sagt, statt nach innen zu schauen, in die Tiefen des Wesens, und auf die inneren Eingebungen zu lauschen.
DIE MUTTER (5:394)
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Es ist das Wirken des seelischen Wesens, nicht das [seelische] Wesen selbst, das mit den mentalen, vitalen und physischen Unzulänglichkeiten vermengt wird, da es diese benützen muss, um das wenige auszudrücken, was von dem wahren seelischen Gefühl durch den Schleier dringt. Durch das Streben des Herzens nach dem Göttlichen wird das seelische Wesen frei von diesen Unzulänglichkeiten.
SRI AUROBINDO (24:1108)
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Die Seele ist immer rein, doch ihr Wissen und ihre Kraft sind in ihr eingeschlossen und treten nur hervor, wenn das seelische Wesen sich entwickelt und stärker wird.
SRI AUROBINDO (22:297)
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Liebe Mutter, hat ein äußeres Leben voller böser Taten und eines niedrigen Bewusstseins eine Auswirkung auf das seelische Wesen? Besteht die Möglichkeit seiner Herabsetzung?
Ein niedriges und schlechtes Leben kann nur die Wirkung haben, das äußere Wesen immer vollständiger vom seelischen Wesen zu trennen, das sich in die Tiefen des höheren Bewusstseins zurückzieht und manchmal sogar jegliche Beziehung mit dem Körper durchtrennt, von dem dann meist ein asurisches oder rakshasisches Wesen Besitz ergreift.
Das seelische Wesen selbst steht über jeder Möglichkeit einer Minderung.
DIE MUTTER (16:249)
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1 Das Wort „Seele“ wird in unserem gewöhnlichen Sprachgebrauch meist in Bezug auf diese Begierdenseele, und nicht die wahre Seele gebraucht. Noch freier wird es hinsichtlich psychologischer und anderer Erscheinungen von abnormaler oder übernormaler Art benutzt, die in Wirklichkeit mit dem inneren Mental, dem inneren Vital und dem Feinstofflichen verbunden sind, subliminal in uns, und die nichts mit der direkten Tätigkeit der Seele zu tun haben. Selbst Phänomene wie Materialisierung und Entmaterialisierung sind hierin eingeschlossen, obwohl sie ganz offensichtlich keine Seelentätigkeiten darstellen, und kein Licht auf die Natur oder das Dasein der seelischen Wesenheit werfen können.
Kapitel 6
Die Seele und das Spirituelle
Besteht ein Unterschied zwischen dem „Spirituellen“ und der „Seele“? Sind es verschiedene Ebenen?
Ja, die seelische Ebene gehört zur persönlichen Manifestation; die Seele ist das, was göttlich in dir ist, herausgestellt, um dynamisch im Spiel [der Natur] zu sein. Doch wenn wir vom Spirituellen sprechen, denken wir an etwas, das eher im Göttlichen als in der äußeren Manifestation konzentriert ist. Die spirituelle Ebene ist etwas Statisches hinter und über dem äußeren Spiel [der Natur]; sie stützt die Instrumente der Natur, ist aber nicht selbst in der äußeren Manifestation mit einbezogen oder in sie verstrickt. Doch wenn wir von diesen Dingen sprechen, müssen wir uns vorsehen, nicht von den Worten, die wir gebrauchen, eingeschlossen zu werden. Wenn ich von der Seele oder dem Spirituellen spreche, meine ich Dinge, die hinter der flachen Oberfläche der Worte sehr tief und wirklich sind, und selbst in ihrer Verschiedenheit innerlich miteinander verbunden sind. Intellektuelle Definitionen und Unterscheidungen sind zu äußerlich und starr, um die Wahrheit der Dinge zu erfassen.
DIE MUTTER (3:63)
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Worin besteht der Unterschied zwischen „spirituell“ und „seelisch“?
Es ist nicht die gleiche Sache. Die Seele ist das Wesen, das durch die göttliche Gegenwart ins Leben gerufen wurde, und sie gehört zur Erde – ich meine nicht das Universum, nur die Erde; nur auf Erden gibt es das seelische Wesen. Das übrige Universum ist auf ganz andere Weise gestaltet.
Das Universum enthält alle Bereiche, die höher als das Physische sind: es gibt ein globales Physisches, welches das Mental, das Vital usw. umfasst, und alle Bereiche über dem Mental sind solche einer spirituellen Ordnung, Bereiche, die für uns Bereiche des Spirits sind; und dieser „Spirit“ ist es, der sich nach und nach fortschreitend materialisiert, um bei der Materie, wie wir sie sehen, anzulangen. Die Wesen des Obermental-Bereiches zum Beispiel, und all die Wesen der höheren Regionen besitzen kein seelisches Wesen – die „Engel“ haben kein seelisches Wesen. Erst auf Erden beginnt das seelische Leben, und durch genau diesen Prozess hat das Göttliche das stoffliche Leben zu der Notwendigkeit erweckt, seinen göttlichen Ursprung wiederzufinden. Ohne die Seele wäre die Materie nie aus ihrer Unbewusstheit erwacht, sie hätte nie nach dem Leben ihres Ursprungs, dem spirituellen Leben, gestrebt. Man kann daher sagen, dass das seelische Wesen im Menschen die Offenbarung spiritueller Aspiration ist; doch spirituelles Leben als solches ist unabhängig von der Seele.
DIE MUTTER (4:164)
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Die Seele hat zwei Aspekte, es gibt das Seelenprinzip als solches, das alle Möglichkeiten der Seele enthält, und es gibt die seelische Personalität, die das verkörpert, was immer sich an Seelenkraft von Leben zu Leben entwickelt hat, oder herausgestellt wurde, um in unserer gegenwärtigen Lebensform zu wirken. Das seelische Wesen drückt sich im Allgemeinen durch seine mentalen, vitalen und physischen Instrumente aus; es versucht ihnen möglichst viel seines eigenen Stempels aufzuprägen. Doch nur selten vermag es ihnen die volle seelische Prägung zu verleihen – es sei denn, es tritt ganz aus seiner ziemlich abgeschlossenen und überschatteten Stellung hervor, um die unmittelbare Führung der [menschlichen] Natur in seine Hände zu nehmen. Es kann dann alle spirituellen Verwirklichungen auf seine eigene Art und Weise empfangen und ausdrücken. Denn die Wende der Seele unterscheidet sich von derjenigen der über