Das seelische Wesen. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
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SRI AUROBINDO (22:282)
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Kapitel 3
Das seelische Mental, das seelische Vital, das seelische Physische
Es gibt immer einen Teil des Vitals, des Mentals, des Körpers, der durch die Seele beeinflusst wird oder werden kann; sie können der seelisch-mentale, der seelisch-vitale, der seelisch-physische Teil genannt werden. Entsprechend der Persönlichkeit oder dem Grad der Entwicklung jedes Menschen, kann dieser Teil klein oder groß sein, schwach oder stark, verdeckt und untätig, oder hervortretend und in Tätigkeit. Ist er tätig, dann werden die seelischen Motive oder Ziele durch die Bewegungen des Mentals, Vitals oder des Physischen akzeptiert, sie nehmen am Wesen der Seele teil oder folgen ihren Zielen, jedoch mit einer Modifikation in der Art, wie sie für das Mental, Vital oder Physische typisch ist. Das seelische Vital sucht das Göttliche, doch ist in seinem Selbstgeben Forderung, Begehren und vitale Spannung enthalten. Die Seele hat das nicht, denn der Seele ist stattdessen reines Selbstgeben, Streben und die Intensität des seelischen Feuers eigen. Das seelische Vital ist dem Schmerz und Leid unterworfen, was es in der Seele nicht gibt.
SRI AUROBINDO (24:1111)
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Die Menschen meinen verschiedene Dinge, wenn sie von der Seele sprechen. Manchmal ist es das, was ich im Arya die Begierden-Seele nannte, nämlich das Vital mit seinen vermischten Bestrebungen, Begierden, Lüsten aller Art, gut oder schlecht, seinen feinen und groben Empfindungen oder sinnlichen Impulsen, die sich mit den Idealisierungen des Mentals und dem seelischen Druck vermengen. Manchmal jedoch stehen auch Mental und Vital unter dem Druck eines seelischen Impulses. Solange die Seele verhüllt ist, muss sie sich durch das Vital und Mental ausdrücken, und ihre Aspirationen werden dort mit dem mentalen und vitalen Stoff vermischt und durchtränkt. So drückt sich das verhüllte, seelische Drängen im Mental manchmal als gedanklicher Hunger nach der Erkenntnis des Göttlichen aus, was der Europäer dann die intellektuelle Liebe Gottes nennt. Im Vital kann es sich als ein Dürsten oder Verlangen nach dem Göttlichen bemerkbar machen. Es kann viel Leiden mit sich bringen, aufgrund der Natur des Vitals, seinen unruhigen Leidenschaften, Begierden, seiner Heftigkeiten und aufgewühlten Gefühle, seinen Trübungen, Depressionen und Verzweiflungen. Wie dem auch sei, alle können nicht, oder können zumindest nicht sogleich, sich dem Göttlichen in der rein seelischen Weise nähern – die mentalen und vitalen Annäherungen sind häufig notwendige Anfänge, und vom spirituellen Standpunkt besser als Empfindungslosigkeit gegenüber dem Göttlichen. Es ist in beiden Fällen der Ruf der Seele, das Drängen der Seele, und nimmt nur die Form oder Färbung an, die dem Druck der mentalen oder vitalen Natur entspricht.
SRI AUROBINDO (23:547)
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Liebe Mutter, Sri Aurobindo sagt hier: „Wenn die innerste Seele erweckt wird, wenn eine neue Geburt aus dem rein mentalen, vitalen und physischen in das seelische Bewusstsein stattfindet, kann dieser Yoga getan werden ...“ Warum hat er „die innerste Seele“ gesagt? Gibt es eine äußere Seele?
Deshalb, weil die innerste Seele, das heißt das zentrale seelische Wesen, die äußeren Teile des Bewusstseins beeinflusst (äußerlich im Vergleich zu dem zentralen seelischen Wesen: die mentalen Teile, die vitalen Teile). Das reinste Mental, das höchste Vital, das Gefühlswesen – die Seele beeinflusst sie, beeinflusst sie so sehr, dass der Eindruck entsteht, man sei durch diese Wesensteile mit ihr in Kontakt getreten. Daher kommt es, dass die Menschen diese Teile mit der Seele verwechseln, und daher sagt er [Sri Aurobindo] „die innerste Seele“, und meint die zentrale Seele, die wirkliche Seele.
Denn sehr oft, wenn man mit gewissen Teilen des Mentals in Berührung kommt, die unter dem seelischen Einfluss stehen, und die voll des Lichtes und der Freude jenes Lichtes sind, oder auch, wenn man mit gewissen sehr reinen und sehr hohen Teilen des Gefühlswesens, voll der hochherzigsten und selbstlosesten Empfindungen in Berührung kommt, hat man den Eindruck in Kontakt mit seiner Seele zu sein. Es ist aber nicht die wahre Seele, es ist nicht die Seele in ihrer eigentlichen Essenz. Es sind Teile des [menschlichen] Wesens, die unter ihrem Einfluss stehen und etwas von ihr verkörpern. Nun, die Menschen kommen sehr häufig in Kontakt mit diesen Teilen und das gibt ihnen Erleuchtungen, große Freude, Offenbarungen, und sie glauben, sie hätten ihre Seele gefunden. Es ist aber nur der Teil des Wesens, der unter ihrem Einfluss steht, der eine oder andere Teil, denn ... Was tatsächlich geschieht ist, dass man diese Dinge berührt, Erfahrungen hat, und dann verhüllt sich alles wieder und man wundert sich: „Wie ist es möglich, dass ich mit meiner Seele in Berührung war, und jetzt bin ich wieder in den Zustand der Unwissenheit und Unbewusstheit zurückgefallen?“ Es kommt aber daher, dass man nicht mit seiner Seele in Berührung war, sondern mit jenen Teilen des Wesens, die unter dem Einfluss der Seele stehen und etwas von ihr verkörpern, die aber nicht die Seele sind.
Ich habe bereits viele Male gesagt, wenn man bewusst in Kontakt mit seiner Seele tritt und die Einung stattgefunden hat, dann ist es vorüber, es kann nicht mehr ungeschehen gemacht werden, es ist etwas Dauerndes, Beständiges, das allem widersteht, und das in jeglichem Augenblick auf Wunsch wieder gefunden werden kann; während die anderen Dinge – man kann sehr gute Erfahrungen haben, und dann wird das wieder [der Zustand, Erfahrungen zu haben] verhüllt, und man fragt sich: „Wie ist das geschehen? Ich habe meine Seele gesehen, und jetzt finde ich sie nicht mehr!“ Es war nicht die Seele, die man sah. Dabei sind diese Dinge sehr schön und geben dir sehr eindrucksvolle Erfahrungen, es ist aber nicht der Kontakt mit dem seelischen Wesen als solchem.
Der Kontakt mit dem seelischen Wesen ist definitiv und daher, wenn die Leute mich fragen: „Habe ich einen Kontakt mit meinem seelischen Wesen?“, dann sage ich: „Deine Frage als solche beweist, dass du ihn nicht hast!“
DIE MUTTER (7:263)
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Kapitel 4
Die doppelte Seele
Es gibt eine doppelte Seele oder ein doppeltes seelisches Prinzip in uns, so wie jedes andere kosmische Prinzip in uns ebenfalls doppelt ist. Denn wir haben zwei Mentale, ein Oberflächenmental unseres manifestierten evolutionären Egos, die oberflächliche Mentalität, die durch uns in unserem Auftauchen aus der Materie geschaffen wurde; und ein anderes, ein inneres Mental, das durch unser eigentliches mentales Leben und seine starren Begrenzungen nicht behindert wird, das etwas Großes, Mächtiges und Leuchtendes ist, das wahre mentale Wesen hinter jener oberflächlichen Form der mentalen Personalität, die wir fälschlicherweise für uns selbst halten. In gleicher Weise haben wir zwei Leben, ein äußeres, das durch seine vergangene Evolution im physischen Körper eingeschlossen ist, das lebt und geboren wurde und sterben wird; während das andere eine subliminale Lebenskraft ist, nicht eingepfercht zwischen den engen Grenzen unserer physischen Geburt und unseres physischen Todes, sondern unser wahres vitales Wesen hinter jener Lebensform, die wir unwissentlich für unser wirkliches Dasein halten. Selbst im Stoff unseres Seins besteht diese Dualität: denn hinter unserem Körper haben wir ein feineres, stoffliches Dasein, das die Substanz, nicht nur für unsere physischen, sondern auch unsere vitalen und mentalen Hüllen liefert, und daher unsere wirkliche Substanz ist, die diese physische Form stützt, die wir irrtümlicherweise für den ganzen Körper unseres Spirits halten. In gleicher Weise haben wir eine doppelte seelische Wesenheit in uns, die oberflächliche Begierdenseele, die in unserem vitalen Streben wirkt, in unseren Gefühlen, in