Das seelische Wesen. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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Das seelische Wesen - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

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die mit fortwährendem, verfälschendem Irren vermischt ist, zu befreien und zu mehren, diese Liebe, preisgegeben der Benutzung durch den Tierkörper oder der Befriedigung durch das vitale Ego, dieses Leben eines durchschnittlichen Menschentums, das mit der seltenen und fahlen Erkenntnis einer Gottheit durchwirkt ist, aber auch den dunklen Scheußlichkeiten des Dämons und Untiers. Obgleich unbeirrt in ihrem eigentlichen Willen, muss sie oft unter dem Druck ihrer Instrumente (dem Mental, Vital und dem Physischen) fehlerhaftem Tun nachgeben, falscher Anwendung der Gefühle, falscher Wahl der Person, dem Irren in der genauen Formulierung ihres Willens, in der Art, ihr unfehlbares, inneres Ideal auszudrücken. Dennoch besteht eine Ahnung im Inneren, dass sie ein verlässlicherer Führer als der Verstand ist, oder auch als das höchste Verlangen, und selbst durch offensichtliches Irren und Fehlen vermag ihre Stimme immer noch besser zu leiten, als der präzise Intellekt und das erwägende, mentale Urteil. Diese Stimme der Seele ist nicht das, was wir Bewusstsein nennen –, denn das ist nur ein mentaler und oft konventioneller, irrender Ersatz; es ist ein tieferer und seltener gehörter Ruf; dennoch, wenn er gehört wird, ist es das weiseste, ihm zu folgen; es ist sogar besser, dem Ruf seiner Seele folgend umherzuirren, als mit dem Verstand und dem äußeren moralischen Ratgeber scheinbar geradeaus zu gehen. Doch erst, wenn sich das Leben dem Göttlichen zuwendet, kann die Seele wahrhaft hervortreten und ihre Macht den äußeren Gliedern auferlegen; denn da sie selbst ein Funke des Göttlichen ist, besteht ihr wahres Leben und eigentlicher Daseinsgrund darin, dass ihre Flamme dem Göttlichen entgegen wächst.

      SRI AUROBINDO (21:144)

      *

      SRI AUROBINDO (18:225)

      *

      Liebe Mutter, Sri Aurobindo sagt, die Stimme des gewöhnlichen Bewusstseins ist nicht die Stimme der Seele. Was ist sie dann?

      Die Stimme des gewöhnlichen Bewusstseins ist eine ethische Stimme, eine moralische Stimme, die zwischen Gut und Böse unterscheidet, die uns ermutigt Gutes zu tun und untersagt Böses zu tun. Diese Stimme ist im gewöhnlichen Leben durchaus nützlich, solange bis man sich seines seelischen Wesens bewusst wurde und zustimmt, gänzlich von ihm geführt zu werden – in anderen Worten, bis man sich über das gewöhnliche Menschentum erhebt, sich von allem Egoismus befreit, und ein bewusstes Instrument des göttlichen Willens wird. Die Seele selbst, die ein Teil des Göttlichen ist, steht über allen moralischen und ethischen Begriffen; sie badet im Göttlichen Licht und verkörpert es, sie kann das ganze Wesen aber erst dann lenken, wenn das Ego aufgelöst wurde.

      DIE MUTTER (16:249)

      *

      In einem bestimmten Stadium des Yoga, wenn das Mental hinreichend beruhigt ist und sich nicht länger bei jedem Schritt auf das Genügen seiner mentalen Gewissheiten stützt, wenn das Vital stetig und gebändigt wurde, und nicht mehr auf seinem eigenen voreiligen Willen besteht, seinem Anspruch und Begehren, wenn das Physische hinreichend gewandelt wurde, um nicht die innere Flamme gänzlich unter der Masse seiner Äußerlichkeit, Dunkelheit oder Trägheit zu ersticken, vermag ein innerstes Wesen, in der Tiefe verborgen, und nur in einer seltenen Einflussnahme gefühlt, hervorzutreten und das übrige zu erleuchten und die Führung der Sadhana zu übernehmen. Sein Wesen besteht in einer eingleisigen Ausrichtung auf das Göttliche oder den Höchsten, eingleisig und dennoch plastisch in Tat und Bewegung; es schafft keine Starrheit der Richtung wie der eingleisige Intellekt oder einen Fanatismus der vorherrschenden Idee, oder einen Impuls wie die eingleisige vitale Kraft; es deutet vielmehr in jedem Augenblick und mit feiner Sicherheit auf den Weg zur Wahrheit, unterscheidet automatisch den rechten Schritt vom falschen, und befreit die Göttliche oder Gottwärtige Bewegung von dem anhaftenden Gemisch des Ungöttlichen. Seine Tätigkeit ist wie ein Suchlicht, das alles aufzeigt, was in der [menschlichen] Natur geändert werden muss; es hat in sich einen leidenschaftlichen Willen, der auf Vollkommenheit besteht, auf einer alchimistischen

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