Das Baustellenhandbuch für den Innenausbau. Brigitte Hallschmid

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Das Baustellenhandbuch für den Innenausbau - Brigitte Hallschmid Baustellenhandbücher

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Farbreste oder Wachs die Oberfläche des Untergrunds verunreinigen.

      Die folgenden Normen sind hinsichtlich der Stoffe und Bauteile zu berücksichtigen:

DIN EN 14041:2018-05 – elastische, textile und Laminat-Bodenbeläge – wesentliche Eigenschaften
DIN EN ISO 10874:2012-04 – elastische, textile und Laminat-Bodenbeläge – Klassifizierung

      

Untergrundbehandlung

       {Untergrundbehandlung}

      Die Vorbereitung von belegreifen Untergründen auf die Verlegung ist von der Art des Untergrunds und vom vorgesehenen Bodenbelag abhängig. Untergründe müssen durch Schleifen und Saugen gereinigt werden. Es ist zwischen neu erstellten Untergründen, wie z. B. Estrichen und Fertigteilestrichen, und Altuntergründen zu unterscheiden. Alte Stein- und Dielenböden, die neu belegt werden sollen, oder auch Estriche und Fertigteilestriche, die bereits belegt waren, zählen zu Altuntergründen.

      

Neue Untergründe

      Werden bei der Prüfung des Untergrunds Risse oder Scheinfugen vorgefunden, können diese als Besondere Leistung kraftschlüssig verschlossen werden. Risse werden durch Fräsen oder Bohren auf 5 bis 8 mm verbreitert. Im Abstand von etwa 20 cm wird rechtwinkelig zu den Rissen der Estrich bis etwa zu ¾ der Dicke ca. 15 cm lang aufgefräst. In diese Öffnungen wird gerippter Betonstahl eingelegt. Die Fugen werden mit nach Herstellerangaben gemischtem 2K-Reaktionsharz gefüllt und mit Quarzsand abgestreut.

      Zur Verlegung von Bodenbelägen müssen Estriche angeschliffen werden. Bei Calciumsulfatestrich bildet sich eine Sinterschicht, welche durch Schleifen beseitigt werden muss.

      Zur Verbesserung der Haftung von Voranstrich, Spachtelmassen und Klebstoffen sind durch den Bauablauf stark strapazierte Estriche durch Schleifen und Absaugen zu säubern. Harte Schalen durch Verflüssiger oder Zementleim, welche ein Austrocknen und Verbinden von Grundierungen mit den tieferen Estrichschichten verhindern, sind vom Estrichleger durch Schleifen nachzubessern.

      Voranstrich {Voranstrich}/Grundierung {Grundierung}

      Ist ein Voranstrich, z. B. auf Magnesia-, Gussasphalt- und Calciumsulfatestrichen notwendig, damit sich die Spachtelmasse oder Ausgleichsmasse {Ausgleichsmasse} ausreichend mit dem Untergrund verbindet, so ist dieser als Besondere Leistung zu vereinbaren und auszuführen. Auf Zementestrich, Span- und Gipsfaserplatten ist die Notwendigkeit eines Voranstrichs zu prüfen. Voranstriche dienen außerdem der Reststaubbindung und Reduzierung der Saugfähigkeit des Untergrunds. Die Auswahl unter Dispersions-, Lösemittel- und Reaktionsharzgrundierungen richtet sich nach dem Untergrund und der vorgesehenen Spachtelmasse. Der Untergrund kann dadurch nicht verfestigt werden.

      Werden lösemittelhaltige Produkte verwendet, z. B. für Magnesiaestriche, sind die Auflagen der Gefahrstoffverordnung zu beachten. Der Voranstrich ist mit Lammfellrolle, Flächenstreicher oder Gummischieber aufzutragen. Die Trocknung kann zwei bis 24 Stunden dauern und hängt vom Raumklima sowie dem gewählten Voranstrich ab.

      Spachtelmasse {Spachtelmasse}

      Werden Beläge ohne Unterlage verlegt, ist der Untergrund mit Spachtelmasse zu glätten. Die Ebenheit wird dadurch verbessert und eine gleichmäßige Saugfähigkeit des Untergrunds hergestellt, z. B. auf Gussasphaltestrichen und Alt-Untergründen. Dies dient auch als Pufferschicht, wenn Dispersionsklebstoffe auf feuchtigkeitsempfindlichen Untergründen, beispielsweise auf Magnesia- oder Calciumsulfatestrich, aufgetragen werden. Zu beachten sind hierbei auch die Vorschriften der TRGS 610, wonach lösemittelhaltige Klebstoffe durch Dispersionsklebstoffe zu ersetzen sind, wo das technisch möglich ist.

      Spachtelmassen werden eingeteilt in:

Reaktionsharzspachtelmassen – nicht saugfähig
Dispersionsspachtelmassen – wenig saugfähig
Zement- oder Calciumsulfatspachtelmassen – saugfähig

      Je nach Schichtdicke unterteilt man Spachtelmassen in:

•Spachtelmassen0–3 mm
•Ausgleichsmassen3–10 mm
•Füll-, Nivelliermassen5–10 mm

      Vollflächige Spachtelungen sind als Besondere Leistung extra zu vereinbaren und auszuführen.

      Eine gleichmäßig saugfähige Schicht ist für den Einsatz von Dispersionsklebstoffen erforderlich. Mit einer Mindestschichtdicke von 2 mm kann eine optimale Saugfähigkeit erreicht werden. Bei geforderter Stuhlrolleneignung oder bei dichten Untergründen, wie Gussasphaltestrichen, ist eine 2 mm dicke Spachtelschicht aufzubringen. Mittlere Schichtdicken von 10 mm sollten auf einer Epoxidharzgrundierung ausgeführt werden.

      Die Spachtelmasse ist mindestens 3 mm dick aufzutragen, zu rakeln und mit einer Stachelwalze zur Entlüftung abzurollen, wenn hochglänzende elastische Bodenbeläge verlegt werden sollen, bei welchen im Gegenlicht jede Unebenheit gesehen werden kann. Hier kann es auch sinnvoll sein, die Spachtelschicht abzuschleifen, um Verunreinigungen zu entfernen, welche sich unter dem Belag abzeichnen könnten.

      Spachtelmassen werden poliert, wenn sie sich nicht schleifen lassen. Dies kann allerdings zu Haftungsproblemen führen.

      Eine frische Spachtelschicht ist vor Zugluft zu schützen, und je nach Produkt kann erst nach einer Trocknung über Nacht weitergearbeitet werden. Die Herstellervorschriften sind einzuhalten. Durch Zugabe von Fasern oder Kunststoffdispersion werden Spachtelmassen vergütet, z. B. für ableitfähige Verlegung oder den Einsatz auf schwimmend verlegten Fertigteilestrichen.

      Elektrisch ableitfähige Verlegung

      Sollen Bodenbeläge ableitfähig verlegt werden, sind VDE-Vorschriften zu beachten. Zur Wahl steht die Verlegung auf Kupferbändern oder auf leitfähigem Voranstrich.

      Bei der Verlegung auf Kupferbändern wird der Untergrund einschließlich Spachtelung normal vorbereitet. Kupferbänder werden aufgeklebt, und der Bodenbelag wird darauf mit einem leitfähigen Klebstoff verlegt. Bei guten Lichtverhältnissen können sich die Kupferbänder bei elastischen Belägen in der Oberfläche abzeichnen. Potenzialanschluss mit Anschlussstellen je 30–50 m² Bodenfläche ist notwendig.

      Bei großen Hallen sind die Abstände zum nächstgelegenen Erdungspunkt mit maximal 10 m anzulegen. Die Erdung erfolgt durch den Elektriker.

      Alternativ wird ein normal vorbereiteter Unterboden mit einem leitfähigen Voranstrich beschichtet, auf den auf leitfähigem Klebstoff ein leitfähiger Bodenbelag aufgeklebt wird. Kupferbänder werden im Randbereich angeordnet und vom Elektriker geerdet. Pflegemittel dürfen die Leitfähigkeit nicht beeinträchtigen. Die Herstellerangaben sind zu berücksichtigen.

      

Alt-Untergründe

       {Alt-Untergründe}

      Hierbei

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