Das Baustellenhandbuch für den Innenausbau. Brigitte Hallschmid
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Laufen Bahnen auf Nischen, Türöffnungen und dergleichen zu, müssen diese nahtlos mit durchgelegt werden. Streifen dürfen an Nischen und Türöffnungen verlegt werden, wenn diese neben der Bahn parallel dazu verlaufen. Auf gleichen Verlauf von Muster- und Farbgleichheit ist dabei zu achten. Die Bahnen sind an Türübergängen geradlinig unter dem Türblatt zusammenzufügen. Als besonders zu vereinbarende Leistung werden die Nähte mit Profilen abgedeckt.
Musterübergänge müssen passen, wenn Bahnen mit Rapportmustern, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholen, aneinandergestoßen werden. Die Muster müssen deswegen über die gesamte Länge und Breite gleichbleibend verlaufen.
Bild 8: Belegen von Nischen (Quelle: Hallschmid)
Bild 9: Anordnung einer Kopfnaht (Quelle: Hallschmid)
Profile, Leisten und Stoßkanten
Sockel {Sockelleiste}- und Deckleisten {Deckleiste}
Sockel- und Deckleisten aus Holz, Metall und Hart-PVC sowie flexible Sockel- und Deckleisten sind an Wänden durch Kleben oder Nageln stoffgerecht dauerhaft zu befestigen und an Stößen und Ecken entweder auf Gehrung zu schneiden oder stoffgerecht anzupassen und zu stoßen. Die Befestigung von Sockelsystemen mit Schrauben und Dübeln ist eine Besondere Leistung.
Der Befestigungsabstand sollte abhängig von der Sockelleiste nicht größer als 60 cm sein. Sind Sockelleisten anzusetzen, sollte dies mit mindestens 20 cm langen Leisten vor der Raumecke erfolgen. Mehrfachstückelungen sind nicht zulässig und sollten nur in Abstimmung mit dem Auftraggeber erfolgen. Die Ebenheit von Estrich und Wand muss mindestens der DIN 18202:2019-07, Tabelle 3, Zeile 3 und Zeile 6 entsprechen. Als Besondere Leistung sind eventuell vorhandene Tapeten zu entfernen.
Spaltbildungen zwischen Bodenbelag, Sockelleiste und Wandanschluss oder Fugenmassen ergeben sich im Randbereich durch Absenken der Fußbodenkonstruktion. Dies stellt keinen Mangel dar, wenn vor der Belegung der Feuchtegehalt geprüft wurde und dieser innerhalb der zulässigen Werte lag.
Treppenstoßkanten und andere Stoßkanten {Stoßkante}
Treppenstoßkanten aus Natur- und Synthesekautschuk oder Kunststoff müssen höhengleich bündig am Übergang zum Bodenbelag abschließen und sind nur auf den Trittstufen durch Kleben zu befestigen. Andernfalls sind Materialbrüche zu erwarten, wenn dies nicht beachtet wird. Im Allgemeinen werden starre Treppenkanten durch Schrauben, Nageln und/oder Kleben befestigt.
Bodenbeläge in Sporthallen
Für die Ausführung von Bodenbelägen in Sporthallen ist die DIN V 18032-2 zu berücksichtigen.
Die ATV DIN 18365 bezieht sich nicht mehr auf Bodenbeläge in Sporthallen.
Sportbodenarten {Sportboden} werden wie folgt unterschieden:
• | flächenelastischer Sportboden aus elastischer Schicht oder Konstruktion, biegesteifer Lastverteilungsschicht und Oberbelag |
• | punktelastischer Sportboden aus elastischer Schicht und Oberbelag |
• | kombiniert elastischer Sportboden aus elastischer Schicht oder Konstruktion, biegesteifer Lastverteilungsschicht, oberer elastischer Schicht und Oberbelag |
• | mischelastischer Sportboden aus elastischer Schicht, in die elastische Schicht integrierter flächenversteifender Komponente oder mittelsteifer Lastverteilungsschicht und Oberbelag |
Durch die Einpflege darf das Gleitverhalten nicht beeinträchtigt werden. Der Gleitreibungsbeiwert muss zwischen 0,4 und 0,6 liegen.
Markierungslinien sind als Besondere Leistung gesondert zu vereinbaren und auszuführen.
Brandverhalten der Baustoffe {Brandschutz, Bodenbeläge}
Alle als Fußbodenbaustoff eingesetzten Materialien müssen in Deutschland mindestens der Baustoffklasse B2 entsprechen.
Baustoffklasse nach DIN 4102-1 | Europäische Klasse nach DIN EN 13501-1: 2010-01 | Bauaufsichtliche Anforderung |
AA1A2 | A1fl (A1)A2fl – s1 (A2 – s1 d0) | nichtbrennbare Baustoffe |
BB1 | (A2 – s2 d0/A2 – s3 d0/A2 – s1 d1/A2 – s1 d2/A2 – s3 d2)Bfl – s1(B – s3 d0/B – s1 d1/B – s1 d2/B – s3 d2)Cfl–s1(C – s3, d0/C – s1 d1/C – s1 d2/C – s3 d2) | brennbare Baustoffe schwerentflammbare Baustoffe |
B2 | A2fl – s2Bfl – s2Cfl – s2Dfl – s1Dfl – s2(D – s1 d0/D – s2 d0/D – s3 d0/D – s1 d2/D – s2 d2/D – s3, d2)Efl, (E – d2) | normalentflammbare Baustoffe |
B3 | Ffl | leichtentflammbare Baustoffe |
Fl: Flooring |
Tab. 15: Rauchentwicklung, Intensitätsstufen: s1, s2 und s3 Klassen für Bodenbeläge, Kennzeichnung (Quellen: DIN 4102-1, DIN EN 13501-1)
Übersicht der Bodenbeläge gemäß Baustoffklassen
Fußbodenbaustoff | Baustoffklasse | Klassifiziert DIN 4102 Teil 4 | Prüfung DIN 4102 Teil 1 | |
Elastische Bodenbeläge | ||||
Flexplatten | auf mineralischem Untergrund | B1 | X | |
auf beliebigem Untergrund | B2 | X | ||
PVC | auf mineralischem Untergrund | B1 | X | |
auf beliebigem Untergrund | B2 | X | ||
Elastomerbelag | B2 | X | ||
B1 | Prüfzeugnis | |||
Polyolefinbelag | B2 | Prüfzeugnis | ||
Linoleum | B2 | X | ||
Kork | B2 | Prüfzeugnis | ||
Textile Bodenbeläge | B2 | X | ||
Holzfußböden | ||||
Parkett nach DIN EN 13226 | B1 | X | ||
Parkett, alle Holzarten | B2 | X | ||
B1 | Prüfzeugnis | |||
Hobeldielen | B2 | X | ||
B1 | Prüfzeugnis | |||
10-mm-Massivparkett | B2 | X | ||
B1 | Prüfzeugnis | |||
Bambus | B1 | Prüfzeugnis | ||
Laminat | B2 | X | ||
B1 | Prüfzeugnis | |||
Holzpflaster | B2 | X | ||
B1 | Prüfzeugnis |
Tab. 16: Übersicht der Bodenbeläge gemäß Baustoffklassen, Klassifizierung nach DIN 4102-4 und Prüfung nach DIN 4102-1
{Bodenbelag, Arten}
Verwendungsbereiche
Bei elastischen Bodenbelägen, Laminatböden und Furnierböden kann die Eignung für einen vorgesehenen Verwendungsbereich