Das Baustellenhandbuch für den Innenausbau. Brigitte Hallschmid

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Das Baustellenhandbuch für den Innenausbau - Brigitte Hallschmid Baustellenhandbücher

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      Die Bahnen dieser Beläge können eventuell auch ohne vorheriges Schneiden der Kanten stumpf aneinandergestoßen werden. Zum Schneiden werden die Bahnen mit einer Nahtüberlappung ausgelegt.

      Befestigung

      Teppichböden können durch Kleben, Fixieren, Kletten oder Verspannen auf dem Untergrund befestigt werden.

      Kleben

      Dafür werden Dispersionsklebstoffe im Haftklebeverfahren verwendet. Nach einseitigem Auftrag auf dem Untergrund und ausreichendem Ablüften werden die Beläge eingelegt und angerieben.

      Fixieren/doppelseitig klebende Folien

      Wird das Fixieren oder das Verlegen mit doppelseitig klebenden Folien ausdrücklich vereinbart, sind die Beläge auf feuchteunempfindlichen Untergründen zu fixieren oder an den Rändern und im Nahtbereich mit doppelseitig klebendem Klebeband zu befestigen.

      Verspannen

      Wenn Verspannen von Teppichböden ausdrücklich vereinbart wurde, sind Nagelleisten entlang der Wand zu nageln, zu schrauben oder zu kleben, wobei der Abstand zur Wand die Hälfte bis drei Viertel der Teppichbodendicke entsprechen sollte. Die Teppichbahnen sind durch Verkleben mit einem Schmelzklebeband oder durch Vernähen untereinander zu verbinden. Der Höhenunterschied ist durch eine elastische Unterlage auszugleichen, welche dicker als die Nagelleiste sein muss und punktuell zu fixieren ist.

      Kletten

      Hierbei wird der mit einem Klettrücken ausgestattete Bodenbelag auf den entsprechend präparierten Untergrund aufgebracht, weswegen ein Auswechseln ohne zeit-, kosten- und schmutzaufwendige Vorarbeiten erfolgen kann. Das Kletten ist gesondert als Leistung zu vereinbaren und auszuführen.

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      Bild 10: Nagelleiste zum Spannen von Teppichböden (Quelle: Hallschmid)

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      Bild 11: Materialwechsel (Quelle: Hallschmid)

      Musterrapport {Musterrapport}

      Musterübergänge müssen passen, wenn Bahnen mit Rapportmustern, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholen, aneinandergestoßen werden. Die Muster müssen deswegen über die gesamte Länge und Breite gleichbleibend verlaufen.

      Besonders vor dem Verlegen von textilen Bodenbelägen mit Rapportmustern in einem Raum ist darauf zu achten, dass die abgelängten Bahnen auf Verzüge kontrolliert werden, damit sie mustergleich verlegt werden können. Verzüge sind bei der Verlegung bis auf wenige Ausnahmen ausspannbar.

      In der Regel können gewebte textile Bodenbeläge ohne zusätzliche Rückenausstattung weitgehend ausgespannt werden. Für Musterverzüge vor der Verlegung bzw. bei Anlieferung sind Toleranzen in DIN EN 14159:2015-03 aufgestellt.

      Weil Musterverzüge unter Berücksichtigung heutiger Verlegewerkstoffe und Bodenbelagkonstruktionen vom Bodenleger nicht komplett ausgespannt werden können, gelten geringfügige Verzüge als hinzunehmende Unregelmäßigkeiten, sofern die Gesamtoptik nicht negativ beeinträchtigt wird. Der „Leitfaden über hinzunehmende Unregelmäßigkeiten bei Neubauten“ F 229 Fraunhofer IRB Verlag ist dabei zu berücksichtigen.

      Der Auftraggeber ist auf Musterabweichungen hinzuweisen, welche möglicherweise nach der Verlegung bleiben. Musterverzüge können als Längsverzug, Querverzug, Schrägverzug und Längung auftreten. Bei klein gemusterten Bodenbelägen kann im Nahtbereich ein Reißverschlusseffekt auftreten, der auch bei sehr sorgfältiger Arbeit unvermeidbar ist.

      Aufgrund zulässiger Toleranzen kann die Lieferbreite bei textilen Bodenbelägen um 1 %, jedoch maximal um 3 cm unterschritten werden.

      Ist eine Verlegung nach Fixmaßen vorgesehen, sollte dies bereits bei der Bestellung berücksichtigt worden sein.

      

Laminat und Paneele

       {Laminat}

       {Paneele}

      Beläge

      Bei Laminatböden wird zwischen Böden auf Melamin- oder Acrylbasis unterschieden, welche jeweils weiter unterteilt werden. Als Trägermaterial werden Holzspanplatten und Holzfaserplatten der Typen MDF oder HDF verwendet.

      Laminatböden auf Melaminbasis:

HPL: Hochdruck-Schicht-Pressstoffböden
CPL: Continuous Pressure Laminate
DPL: Direct Pressure Laminate;
CML: Continuous Multi Layer Laminate

      Laminatböden auf Acrylbasis:

EPL: Electrobeam Pressure Laminate
PDL: indirekter, direkter oder digitaler Druck auf MDF- bzw. HDF-Trägern (Printed Direct Laminate)
folienkaschierte Laminatböden

      Des Weiteren werden als mehrschichtige Elemente Fußbodenpaneele, z. B. mit Linoleum-, Kork- oder Vinyl-Oberschicht, verwendet.

      Laminatböden sind in den Beanspruchungsklassen 21 bis 34 erhältlich. Für feuchtebelastete Bereiche sind Elemente mit Holzwerkstoffträger ungeeignet, und es dürfen nur dafür freigegebene Laminatböden verwendet werden.

      Geltende Normen sind:

DIN EN 13329:2017-12 – Laminatböden – Elemente mit einer Deckschicht auf Basis aminoplastischer, wärmehärtbarer Harze – Spezifikationen, Anforderungen und Prüfverfahren
DIN EN 14978:2016-08 – Laminatböden – Elemente mit einer elektronenstrahlgehärteten Dickschicht auf Acryl-Basis – Spezifikationen, Anforderungen und Prüfverfahren
DIN EN 15468:2016-08 – Laminatböden – Elemente mit Kunstharz-Deckschicht – Spezifikationen, Anforderungen und Prüfverfahren

      Schwimmende Verlegung {Verlegung, schwimmend}

      Das Merkblatt „Verlegen von Laminatfußbodenelementen“ (08/2013) vom Verband der europäischen Laminatfußbodenhersteller (EPLF) ist hierbei zu beachten.

      Laminatfußbodenelemente, Klebstoffe, Unterlagbahnen, PE-Folie, Wandprofilsockelleisten und der Untergrund sind aufeinander abgestimmt, systembezogen zu verwenden. Als bindende Vorgabe sind die Verarbeitungshinweise der Hersteller bzw. Lieferanten zu beachten. Die Verlegerichtung wird in Abhängigkeit von der Hauptblickrichtung und dem Lichteinfall gewählt.

      Das Aufbringen von Klebstoff bei einer Nut-Feder-Verbindung ist zwingend nach Herstellervorgaben vorzunehmen. Dies

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