Porto MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag. Michael Müller
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Historische Straßenbahn
1895 wurde die erste regulär verkehrende elektrische Straßenbahn der Iberischen Halbinsel in Betrieb genommen. Auch heute noch verkehren nostalgische Bahnen in der Innenstadt und entlang des Rio Douro bis nach Foz de Douro an dessen Mündung ins Meer.
Fundação de Serralves
Die eigentliche Villa in dieser knapp 20 ha großen Parkanlage wurde 1923 vom französischen Architekten Jacques Gréber in der sog. „Stromlinien-Moderne-Architektur“ (Art déco) erbaut. Das nebenan errichtete Museu de Arte Contemporânea ist ein modernes Gegenstück vom noch lebenden berühmten Architekten Portos: Álvaro Siza Vieira. Dort finden wechselnde Ausstellungen von modernen Werken statt.
Igreja do Carmo
Beeindruckend ist die gänzlich mit einem riesigen Kachelbild versehene Seitenfassade der Carmo-Kirche im Universitätsviertel. Auch an anderen Stellen der Stadt finden sich eindrucksvolle Zeugnisse dieser typisch portugiesischen Kunst.
Mercado do Bolhão
Eine Markthalle als Sehenswürdigkeit - sie ist ein mächtiger Bau im neoklassizistischen Stil aus dem Jahr 1910 und war bis vor Kurzem ein Spaziergang in das Marktleben des letzten Jahrhunderts. Seit 2018 wird der Markt renoviert und soll im Frühjahr 2021 wieder eröffnet werden.
Casa da Música
Porto zur Abwechslung einmal ganz modern - seit 2005 steht dieses mächtige Konzerthaus am parkähnlichen Kreisverkehr Rotunda da Boavista. Es ist lohnend, sich einer Führung durch das Gebäude anzuschließen.
Sightseeing-Alternativen
Eine Alternative wäre Porto mit dem Rad - allerdings nicht gerade in der Kernstadt mit ihren vielen Hügeln und dem regen Autoverkehr. Es gibt aber tolle Radwege entlang des Rio Douro, und auch südlich und nördlich der Flussmündung ist man auf gepflegten Radwegen entlang der endlos langen Sandstrände sicher unterwegs.
Das neue Porto
Die Avenida da Boavista führt von der Altstadt aus gradlinig Richtung Meer. Stattliche Bürgerhäuser säumen die breite Avenida, und nicht weit vom großen Kreisverkehr Rotunda da Boavista lohnt sich ein Besuch des „Fressmarktes“ Bom Sucesso. Alleine der großartige, lichtdurchflutete Hallenbau aus den 1950er-Jahren ist eine Besichtigung wert.
Centro Português de Fotografia
In den oberen Stockwerken des ehemaligen Stadtgefängnisses - ein mächtiger, düsterer Bau im Universitätsviertel - ist eine interessante Sammlung alter Kameras und Fotografien zu sehen. In den einstigen Gefängniszellen finden von Zeit zu Zeit auch Kunstausstellungen statt.
Jardim do Passeio Alegre
Der kleine Park an der Mündung des Douro ist ein Kleinod und heißt übersetzt „Garten des glücklichen Spaziergangs“ - das gilt besonders an Sonntagen, wenn unter den alten Bäumen Kunsthandwerker ihre Ware ausstellen. Besuchenswert sind auch die öffentlichen Toilettenanlagen.
Ilhas (Inseln)
Die ersten Viertel aus einfachen Wohnhütten entstanden bereits im 18. Jh. für das Dienstpersonal und befanden sich - zunächst mit nur einem Zugang versehen und von der Straße aus nicht einsehbar - in der zweiten Reihe hinter solide erbauten Bürgerhäusern versteckt. Heute sind die Wohnverhältnisse nicht mehr so prekär wie früher, und die Bewohner der kleinen Häuschen entlang enger Gassen leben dort gerne und schätzen das familiäre, nachbarschaftliche Miteinander.
In einem überschaubaren Raum an der Praça de Carlos Alberto sind portugiesische Wandkacheln aus verschiedenen Jahrhunderten zu bestaunen.
Avenida dos Aliados
Die Büro- und Bankgebäude entlang der platzartigen Avenida wurden im nüchternen Stil des Neoklassizismus errichtet. Die künstlerische Pracht der Dekors versteckt sich vielfach im Inneren der Gebäude. Ein gutes Beispiel dafür ist das ehemalige Café Imperial, welches in den 1930er-Jahren eröffnet wurde und heute als schönste McDonald’s-Filiale der Welt gilt.
Das schmalste Wohnhaus der Stadt
Zwischen den Azulejo-Kirchen do Carmo und dos Carmelitas befindet sich die Casa Escondita, das „versteckte Haus“, mit seiner nur einen Meter breiten Fassade. Es diente nur dazu, eine zweite Kirche neben der ersten bauen zu können. Dies war eigentlich verboten.
Im Jardim da Cordoaria stehen drei Installationen, auf denen Bronzefiguren mit lachenden Gesichtern herumturnen. Es handelt sich um das Werk des spanischen Künstlers Juan Muñoz, der sich wohl von den entstellten Lachgesichtern des chinesischen Kollegen Yue Minjun inspirieren ließ.
Museu Nacional da Imprensa
In einer ehemaligen Brikettfabrik werden alte Druck- und Setzmaschinen ausgestellt. Im Untergeschoss geht es um unerfüllte Leidenschaften, außerdem werden viele Karikaturen gezeigt. Eine nette Fahrradtour den Fluss hinauf führt dorthin.
Fischerhafen Matosinhos
Zwischen den qualmenden Grillrestaurants und dem Meer befindet sich ein großräumiges Industrieareal mit Kühlhallen, Bürogebäuden und Frigo-Lastzügen, welche die angelandeten Meeresfrüchte nach Norden abtransportieren. In einem kleinen Laden gibt es wohl die weltgrößte Auswahl an Fischkonserven.
In diesem Stadtpalast unten am Fluss soll 1394 Heinrich der Seefahrer zur Welt gekommen sein. Interessant ist das dort untergebrachte Museum, welches sich auch etwas selbstkritisch mit der damals von Portugal eingeläuteten Globalisierung auseinandersetzt.