Porto MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag. Michael Müller

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Porto MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag - Michael Müller MM-City

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mit Probierbar

       Museu do Vinho do Porto

      Um den Portwein geht es in diesem kleinen „Museum für Lokal­ge­schichte“ nur ganz unten, in der Port­wein-Probierbar mit Blick zum Fluss. Im 1. Stock sind Konstruktions­zeich­nungen und Holzmodelle von Rabelo-Trans­port­barken zu sehen, auf denen der schwere Süßwein flussab geschifft wur­de. Ein Stockwerk höher sind alte Ge­wichte und Maßeinheiten aus dem Eich­amt zu sehen, und der Raum ganz oben wid­met sich den Inspektoren, die frü­her u. a. die Lebens­mit­tel­aufsicht innehatten.

      Tägl. 10­-17.30 Uhr, Mo geschlossen. Eintritt 2,50 €, Rua da Reboleira 37. Man kann von der Straße aus durch die Portweinbar zur Fluss­balus­trade gehen, ohne Eintritt zu zahlen.

      Sehen und gesehen werden

      Auf der Flaniermeile der Porto-Besu­cher herrscht von Mittag bis in die Nacht ein großes Kommen und Gehen.

      In den Bögen der Arkaden, ursprüng­lich waren es Lagerräume, haben sich heute Restaurants mit großflächiger Bestuhlung davor breitgemacht. Preise und Qualität der Gerichte sind ganz okay, und wer den Trubel nicht scheut, kann hier beim Essen die prächtige Aussicht genießen.

      In Richtung Brücke Ponte Dom Luís I - neben dem Haus Nr. 20 - findet sich eine rußgeschwärzte Reliefdarstellung der Französischen In­vasion von 1808. Damals floh die Bevölkerung in Panik über den Fluss, denn Na­po­leons Solda­teska kam aus dem Norden. Die Schwimm­brücke aus miteinander ver­täu­ten Booten konnte die Menschen­masse nicht tragen und brach, die halbe Stadt dräng­te nach und schob die Flüchtenden in die Flut - etwa 4000 Menschen ertranken.

      Dem Relief werden übrigens Wunder­taten zuge­schrieben. Eine Kerzen­spende oder gar das Ein­wer­fen eines 10-Euro-Scheins in den Opferstock soll lang ge­hegte Hoff­nungen er­fül­len. Die Ein­hei­mi­schen nennen das Bild heute noch wehmütig as alminhas, „die Seelchen“.

      In der Arkade dahinter hatte der „Her­zog vom Kai“, Deocleciano Monteiro Duque da Ribeira (1902-1996), sein Kon­tor. Er war Flusswächter und ein hoch geach­teter und über Porto hinaus bekannter Mann, der auch schon mal mit dem Staats­präsidenten Eanes zu Mit­tag aß und vom Autor dieses Buchs bei frü­he­ren Reisen regel­mäßig be­sucht wurde. Seine Arbeit be­schränkte sich frei­lich nicht auf den Verkauf der Kerzen.

      Nach eigenem Bekunden war er in seiner 60 Jahre langen Laufbahn fünf­zig­mal Lebens­retter und fünf­hun­dert­mal Leichen­fischer. Ein kleines Denk­mal hat die Stadtverwaltung dem Duque wenige Schritte entfernt, nahe „seiner“ Brücke errichtet. Es war über Jahre sein ausdrücklicher Wunsch, dass es noch zu seinen Lebzeiten aufgestellt würde ...

      Rua de Cima do Muro: Ein hübscher Blick bietet sich von dieser „Stra­ße auf der Mauer“, die auf den Arkaden, hin­ter der Freifläche am Fluss verläuft.

      Für müde Füße

      Ascensor da Ribeira (Elevador da Lada)

      Als Alternative für etwas Fußlahme bietet sich die Fahrt mit der ultra­mo­der­nen Standseilbahn Funicular dos Guindais an, die am Beginn der Ave­nida Gustavo Eiffel gleich hinter der Bücke hinauf zur Praça da Batalha fährt (Fahrpreis etwa 2,50 €).

      Eisernes Wahrzeichen der Stadt

      Die Stahlbrücke mit zwei Etagen ist Portos berühmtestes Bauwerk. Auch wenn sie so aussieht - sie stammt nicht von Gustave Eiffel, sondern vom belgi­schen Architekten Théophile Seyringeinem Schü­ler des französischen Meis­ters. Revolutionär für die damalige Zeit war die Statik des Bauwerks: Das Ge­wicht der Konstruktion ließ Seyring auf nur drei Punkten lagern.

      Die Eisenbahnbrücke Ponte D. Maria Pia, etwas flussaufwärts, hatte Gustave Eiffel neun Jahre zuvor selbst geplant. Eigentlich sollte die Ponte Dom Luís I ein Gemeinschaftswerk von Eiffel und Seyring werden, doch Eiffel wollte sich nicht reinreden lassen und ver­ließ das Projekt.

      Die 172 m lange Brücke wurde 1886, nach fünf Jahren Bauzeit, eingeweiht und 2004 umfassend restauriert. Die untere Ebene soll zudem noch ver­breitert werden, zurzeit schiebt sich der zweispurige Autoverkehr über die Brücke, und die schmalen Gehsteige zu beiden Seiten sind dem dichten Fuß­gängerverkehr nicht mehr gewachsen. Auf der oberen Etage, 50 m über dem Fluss, fährt die Metro im Schleich­tempo: Oben ist eine Art Fußgänger­zone, und wenn’s bimmelt, muss man an die Seite ausweichen.

      Übrigens: Auch auf der Ponte Dom Luís I gibt es noch jugendliche Brü­cken­springer, die sich von der unteren Ebene in den Fluss stürzen. Der Partner sammelt Geld, der Hauptdarsteller steht auf dem Geländer und kündigt seinen Sprung an. Das kann allerdings eine Viertelstunde dauern. Vor Jahren warfen die Touristen noch Geldstücke in den Fluss, die die Springer dann heraustauchen mussten.

Die Brücke Dom Luís I und ehemalige Barken der Douroschiffer

      Die Brücke Dom Luís I und ehemalige Barken der Douroschiffer

      Zu den Portweinkellereien auf der anderen Flussseite in Vila Nova de Gaia → hier.

      Praktische Infos Karte

      Essen & Trinken

      Das Essen in den Restaurants an der Kaimauer unten am Fluss ist nicht teuer und auch nicht schlecht. Unter den Sonnenschirmen stehen die Tische dicht an dicht, man fühlt sich wegen der Enge etwas an ein Bierzelt erinnert. Die Lage ist aber in jedem Fall einmalig, und oft sorgen Straßenkünstler für Unterhaltung. Wer es ruhiger haben will, findet 50 m flussaufwärts des Ponte Dom Luis I einige Cafés und Res­taurants, in denen ein kleiner Teller mit Steak und Beilagen nicht weniger kostet als auf der Touri-Meile 300 m flussab. Dort lassen sich die Wirte eben auch für ihre Authentizität bezah­len ... Die richtigen Genießer allerdings suchen sich ihren Platz in der zweiten Reihe. Etwas ober­halb vom Kai, in der Rua de Cima do Muro, finden sich ausgezeichnete Weinbars mit super Sortiment und kleinen Häppchen zum Brot­zeit­machen und zum Aussichtgenießen.

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