Porto MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag. Michael Müller

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Porto MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag - Michael Müller MM-City

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für eine kostenlose Vintage-Port-Probe über [email protected] (ab 7 Personen). Mo-Fr 10-19 Uhr. Rua de Ferreira Borges 27, Tel. 222-071600.

      Glas, Stahl, Folklore

       Mercado Ferreira Borges

      Die rot gestrichene Halle wurde 1885 aus Stahl und Glas errichtet, aber nie als Markthalle genutzt, obwohl sie so geplant worden war. In den 1970er-Jahren sollte der Bau einem Parkplatz weichen. Zum Glück setzten sich Per­sön­lichkeiten der Stadt dafür ein, dieses Architekturbeispiel der euro­päi­schen Glas- und Stahlepoche zu erhal­ten. Erst später wurde eine Tiefgarage unter dem gepflegten Rasenvorplatz angelegt, auf dem sich heute gerne die Touristen ausruhen. In dem Hallenbau sind Souvenirläden, Cafés und der „Hard Club“ (www.hardclubporto.com) zu finden, in dem regelmäßig Konzerte stattfinden, von Death Metal bis zu brasilianischer Folklore.

      Rua da Bolsa 19.

      Börsenpalast

      Der Palast wurde 1844 als Sitz der Por­tu­en­ser Handelskammer gebaut und zwi­schenzeitlich auch als Börse ge­nutzt, daher der Name. An seine alte Be­stim­mung erinnert noch die hier tra­di­tionell abgehaltene Wahl des Han­dels­kam­mer­präsidenten, ansonsten wird das repräsentative Gebäude meist nur noch für öffentliche Empfänge genutzt. Und sein Prunkstück, der Ara­bische Saal, wird für Hoch­zeiten oder private Feste für 7000 Euro pro Abend vermietet.

      Von außen zeigt sich die Fassade eher kühl, innen ist der Palast dafür umso reicher aus­ge­schmückt. Bemerkens­wert im Treppenhaus ist die aus dem har­ten Granit herausgearbeitete, auf­wen­dige Ornamentik. In vielen Räu­men ziehen die meisterlichen Werke der Stuckaturkunst den Blick auf sich, meist sind sie mit Blatt­gold beschichtet.

      Bei der Ausstattung des Arabischen Saals ließ sich der Architekt bis ins Detail von der maurischen Architektur der Alhambra inspirieren. Sogar die mehrfache In­schrift „Allah über alles“ schmückt den Raum, obwohl Vandalen die Schrift­zeichen stellenweise zerstört haben. Eine Hymne auf die englische Köni­gin („Gott beschütze Königin Queen Mary II“), ebenfalls in arabi­scher Schrift, blieb dagegen unbehelligt.

      Der Fußboden im Neben­raum ist eine Intarsienarbeit aus verschie­denfarbi­gen tropischen Höl­zern, deren Muster so plastisch wirken, dass man fast glaubt, darüber zu stolpern. Die Wände schmückt aufwendiges Stuckdekor, das täuschend echte Holzimitationen zeigt.

      April-Okt. tägl. 9-18.30 Uhr, Nov.-März 9-12.30 und 14-17.30 Uhr. Führung jeweils zur halben Stun­de. Eintritt 8,50 €, Stud. mit Cartão Jovem und über 65 J. 5 €, mit Porto Card 50 % Nach­lass. Rua de Ferreira Borges. Tel. 223-399000, www.palaciodabolsa.com.

Im Börsenpalast – der Saal des Präsidenten

      Im Börsenpalast - der Saal des Präsidenten

       Companhia Aurifíca

      Das Handwerk zur Herstellung von Blattgold, um damit Holzaltäre oder auch Hau­halts­gegenstände wie Schalen oder Besteck zu überziehen, wurde durch die Com­panhia Aurificía ab 1864 industrialisiert. Fast 150 Jahre, bis 2010, existierte diese Fabrik in der Rua dos Bragas, gegenüber der juristischen Fakultät, wenn auch zum Ende hin dort mehr ordinäre Schrauben und Nägel produziert wurden - auf dampf­betriebenen Pressen aus dem Jahre 1897!

      Das 1,6 Hektar große Gelände wurde 2013 für 10 Millionen Euro an einen Immo­bilieninvestor verkauft, eine Wohnanlage soll hier entstehen. 2019 konnte man durch den Zaun noch das alte bordeauxfarbene Bürogebäude sehen.

      Gold, mehr Gold, noch mehr Gold

       Igreja de São Françisco

      Die Kirche - eines der frühesten goti­schen Bauwerke in Portugal - wirkt mit ihrer dunklen Granitfassade auf den ersten Blick düster. 1383 wurde der Bau begonnen, 1425 war er fertiggestellt. 1833 brannte ein großer Teil bei der Belagerung von Porto ab, deshalb sind die gotischen Elemente nur noch im Chor gut zu erkennen, aber auch die Grabkapelle von Luis Alvares de Sousa am Eingang links ist Gotik pur. Das Gotteshaus wurde im Ver­zierungswahn des 18. Jh., als ganze Schiffsladungen mit Gold aus Brasilien eintrafen, mit blattgoldüberzogenem Schnitzwerk ausgekleidet. Die Franzis­kanermönche, ein Bettel­orden, weiger­ten sich daraufhin, die Kirche weiter für ihre Gottesdienste zu nutzen. So blieb es bis heute - nur weltliche Ver­an­staltungen und Konzerte werden hier veranstaltet.

      Der linke Seitenaltar ist ein ganz bemer­kenswertes Werk, ein fein ge­schnitz­ter Stammbaum von Jesus Chris­tus. Von der in einem Schrein darunter aufgebahrten Figur der heili­gen Maria erbitten sich die Gläubigen eine gute Reise in die Ewigkeit.

      Gegenüber vom Haupteingang der Kirche ist im Haus des Dritten Ordens der Franziskaner (Ordem Terceira de São Francisco) eine Ausstellung sakra­ler Gegenstände zu sehen, im Unter­geschoss stößt man auf eine sehens­werte Krypta. Das Haus plante der italie­nische Architekt Niccoló Nasoni, der die ganze Stadt mit seinen Barock­bau­ten verschönerte.

      Im Sommer tägl. 9-20 Uhr, im Winter bis 18 Uhr. Eintritt ca. 7 €; Tickets für die Kirche im „Haus des Dritten Ordens“. Rua Infante Dom Henrique, Tel. 222-062125, www.ordemsaofrancisco.pt.

      Zeit der Entdecker

      Das stattliche Gebäude wurde 1325 unter König Afonso IV. als Zollhaus erbaut. Es war damals das einzige königliche Gebäude in der Stadt und diente Angehörigen bzw. Bediensteten des Hofes ver­mut­lich auch als tem­poräre Unter­kunft. Berühmt ist aber in erster Line deswegen, weil hier einer früh­neu­zeitlichen Chronik zufolge am 4. März 1394 der Infante Dom Henrique, o Navegador, zu Deutsch: Heinrich der Seefahrer, geboren wurde.

      Heinrich, der vierte Sohn des portu­gie­sischen Königs João I und seiner Frau Philippa von Lancaster, war Initiator und finanzieller För­derer der portu­gie­sischen Ent­deckungs­fahrten, was ihm später seinen berühmten Beinamen ein­gebracht hat (und nicht etwa der Umstand, dass er selbst in großem Stil als Seefahrer aktiv gewesen wäre).

      Die Ausstellung informiert in einem chro­nologischen Rundgang über die Zeit der Entdeck­ungsfahrten und den Werdegang des Prinzen nüchtern und ungeschönt (Schautafeln auf Portu­gie­sisch und Englisch). Treibende Kraft war von Anfang an die Suche nach neuen Vorkommen von Silber und Gold.

      Der erste Raum der Ausstellung wid­met sich der Münzprägung. Eine ge­wisse Menge an Edelmetallen war damals für eine florierende Ökonomie lebensnotwendig. Doch die Silber­mi­nen in Böhmen und Serbien waren fast erschöpft und um neue Vor­kom­men zu erschließen, musste man erst Ceuta an der Meerenge zu Gibraltar unter Kon­trolle bringen. Die späteren Fahrten führ­ten die Flotte Heinrichs bis nach Brasilien und Indien.

      In den modern gestalteten Aus­stel­lungs­räu­men rechts des Eingangs sind jähr­lich wechselnde Themen­aus­stel­lun­gen zu sehen.

      Di-So 9.30-13 und 14-17 Uhr, Mo Ruhetag. Eintritt 2,50 €, Stud. und über 65 J. frei, Sa/So frei für alle. Rua da Alfândega 10, Tel. 222-060400, [email protected].

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