Methoden in der Politikwissenschaft. Rolf Frankenberger

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Methoden in der Politikwissenschaft - Rolf Frankenberger

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      Der Autor

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      Dr. Rolf Frankenberger ist Akademischer Rat am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen. Seine Schwerpunkte in der Lehre sind Grundlagen, Methoden, Theorien und Forschungspraxis der Politikwissenschaft. Er forscht zu Autokratien und Populismus sowie zu politischer Kultur und politischen Lebenswelten.

Rolf Frankenberger

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      Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen ermittelt werden. Sollte dem Verlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar nachträglich gezahlt.

      1. Auflage 2021

      Alle Rechte vorbehalten

      © W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

      Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

      Print:

      ISBN 978-3-17-022514-5

      E-Book-Formate:

      pdf: ISBN 978-3-17-023488-8

      epub: ISBN 978-3-17-023489-5

      kf8: ISBN 978-3-17-025925-6

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      Dank

      Ein Buch entsteht immer dann, wenn man die Notwendigkeit sieht, etwas niederzuschreiben, das andere entweder nicht oder nicht so gesagt haben, dass man selbst damit zufrieden wäre. Der vorliegende Band ist genau aus diesem Grund entstanden: Zwar gibt es viele gute Methodenbücher, diese sind aber meist nicht ideal als knappe überblicksartige Einführung für Anfänger:innen. Weil sie entweder zu komplex, zu einfach zu knapp oder zu ausführlich sind, den vermeintlich falschen Schwerpunkt oder eine einseitige Perspektive wählen.

      Mit jedem neuen Werk denken die Autor:innen, sie würden genau diese Lücke schließen. Die von mir wahrgenommene Lücke besteht in einer konzisen Einführung und einem Überblick über methodologische und methodische Herangehensweisen im Fach, die als Ausgangspunkt für weitere Studien dienen können – für Einsteiger:innen, aber auch bei der Orientierung für Studienarbeiten. Gerade für Einsteiger:innen erscheint mir – basierend auf der Erfahrung aus mehr als einer Dekade Lehre im Bereich der Forschungsmethoden und der zahlreihen Rückmeldungen der Studierenden am Institut für Politikwissenschaft der Universität Tübingen – die gewählte Perspektive hilfreich.

      Ein Dankeschön geht an Dr. Martin Große Hüttmann, der mich dazu gebracht hat, den Band zu verfassen, sowie an den Kohlhammer Verlag und Dr. Peter Kritzinger für die Geduld mit dem Autor.

      Mein besonderer Dank gilt Isabel Sinner für die kritische Lektüre und die zahlreichen Verbesserungsvorschläge bei der Erstellung des Manuskripts. Ein Dankeschön geht zudem an Dr. Martin Große Hüttmann und Dr. Julius Alves für ihre Rückfragen und Anregungen. Alle Unzulänglichkeiten bleiben allein in meiner Verantwortung.

      Nicht zuletzt wäre mein ganzes Arbeiten nicht möglich, wenn mir Eva nicht den Rücken freihalten würde. Danke Dir!

Hechingen, 20.12.2020Rolf Frankenberger

      1 Einleitung

      In der Politik spielt es eine zentrale Rolle, was als gut, richtig und wahr angesehen wird. Wer festlegen kann, was richtig und wahr ist, hat im politischen Wettbewerb um die Macht eine gute Ausgangsposition. Deswegen wird in politischen Debatten, in Wahlkämpfen und am Stammtisch oftmals erbittert darüber gestritten, wie Ereignisse zu verstehen und zu interpretieren sind. Ein Beispiel dafür ist die Diskussion um den von Menschen verursachten Klimawandel (vgl. z. B. Uekötter 2019; Voss 2010). Auf der einen Seite ist sich die Wissenschaft in zahlreichen Studien weitgehend darüber einig, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt, und diskutiert lediglich über das Ausmaß der Erderwärmung, deren konkrete Auswirkungen und über Maßnahmen, den Klimawandel zu stoppen. Auf der anderen Seite stehen Klimaleugner:innen, die mit vielen Anekdoten, Argumenten und Interpretationen die Existenz eines solchen menschengemachten Klimawandels anzweifeln, gänzlich zurückweisen oder sogar wilde Verschwörungstheorien formulieren. Ganz ähnliche Muster finden sich auch bei anderen Diskussionen, etwa rund um SARS CoV-2 und die Berechnung von Inzidenzen, Reproduktionsfaktoren und Verbreitungsprognosen. Es sind oft sehr ungleiche Auseinandersetzungen, in denen wissenschaftliche Studien auf Meinungen prallen, in denen unterschiedlichen Standards an das diskutierte Ereignis angelegt werden. Und in denen vieles auf zwei Fragen hinausläuft: Wem wollen wir vertrauen? Was halten wir für wahr, was für falsch?

      Diese Fragen treiben die Menschen um – und das nicht erst, seit ein US-amerikanischer Präsident richtig für falsch und wahr für unwahr erklärt, dabei die Grenzen zwischen Fakten und Fake aufhebt und »alternative Fakten«1 präsentieren lässt. Das Grundproblem – wie kann ich etwas wissen? – verändert sich dadurch nicht, es tritt nur viel deutlicher hervor und es trifft ganz besonders ein Teilsystem moderner Gesellschaften, das sich schon von Berufs wegen mit Erkenntnis und Wissensbeständen beschäftigt: die Wissenschaft.

      Während sich in der Moderne mit ihren technologischen Entwicklungen und einem rasanten Fortschritt und Wissensgewinn in nahezu allen Bereichen von den Natur- und Human- bis zu den Geistes- und Sozialwissenschaften in weiten Teilen der Bevölkerungen westlicher Staaten eine Wissenschafts- und Technikgläubigkeit verfestigt hatte, schwingt das Pendel nun zurück. Der Satz: »Vertrauen Sie mir. Ich bin Wissenschaftler:in«, wird nun vermehrt hinterfragt und schlägt nicht nur bei einem US-amerikanischen Präsidenten in ein »aber, ich glaube / meine / denke« um. Kurzum, wissenschaftliches Wissen wird hinterfragt, angezweifelt, verleugnet – und zwar in einem Ausmaß, das viele Autoren:innen dazu veranlasst, von einem »postfaktische Zeitalter« zu sprechen, in welchem Meinung Tatsache ersetzt (vgl. zum Begriff Postfaktizität Schaal u. a. 2017; 2019). Letzten Endes sind beide Haltungen problematisch. Denn weder unreflektierte Wissenschaftsgläubigkeit noch Wissenschaftsleugnung werden dem gerecht, was Wissenschaft ist und was sie in Bezug auf Erkenntnis leisten kann.

      Wissenschaftlich gewonnene Erkenntnis ist weder unfehlbar noch endgültig. Sie ist vorläufig und, noch viel wichtiger, nachvollziehbar in ihrer Entstehung, überprüfbar in ihren Ergebnissen und veränderbar in ihrer Interpretation. Und das war Erkenntnis schon immer, denn idealerweise ist Wissenschaft ein Prozess, in dem fortwährend neue Erkenntnisse aufgenommen und alte Irrtümer ausgeschieden werden, »jedenfalls wenn es gutgeht«, wie es der Wissenschaftsphilosoph Martin Carrier (2006, 130) formuliert. Warum also sollten die Menschen in den Laboren, Hörsälen und Seminarräumen der Universitäten und Fachhochschulen mehr, besser und genauer wissen und beurteilen können, was »wahr« ist? Diese Frage kann für die Wissenschaft

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