Trevellian und die Agenten im Fegefeuer: Action Krimi. Pete Hackett

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Trevellian und die Agenten im Fegefeuer: Action Krimi - Pete Hackett

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wie ein Fisch am Trockenen nach Luft. Sein Gesicht hatte sich entfärbt, sein Herz raste, unter seinen Augen zuckten die Nerven.

      „Fünf Jahre lang hast du deinen Hass geschürt, Jeff. Jetzt bist voll davon wie ein überlaufendes Wasserfass. Aber Hass macht blind. Das FBI und die Bullen vom Police Departement sitzen uns nach wie vor im Nacken. Wir ziehen nur noch hundertprozentige Coups durch, sind also sehr zurückhaltend geworden. Das würde sich ändern, ließen wir dir freie Hand. – Du bist nicht mehr tragbar für uns, Jeff.“

      Belmont lehnte sich in die Ecke des Rücksitzes und musterte Jeff Skerrit hart, ohne jede Gemütsregung. „Und noch etwas, alter Freund. Was Susan angeht, so nimm mit in die andere Welt, dass sie seit etwa zwei Jahren ich bumse. Ich habe von ihr die Note eins im Bett bekommen, während du – so Susan – niemals über das Mittelmaß hinausgekommen bist.“

      Er sprach es und gab DeLuise das Zeichen.

      Die Magnum spuckte Feuer. Der Mündungsstrahl stieß auf Jeff Skerrit zu. Er wollte sich noch instinktiv zur Seite werfen, bekam einen furchtbaren Schlag gegen die Brust, vor seinen Augen war unvermittelt ein Meer von Flammen, und dann versank alles um ihn herum. Blut färbte sein Hemd über der Brust. Er sackte in sich zusammen.

      „Fahr zur Flushing Bay, Liam“, ordnete Keith Belmont an. „Dort können wir ihn spurlos verschwinden lassen.“

      3

      Ein dunkelhaariger, bärtiger Mann anfangs der 20 betrat das Café in der 29th Straße, West. Seine dunklen Augen huschten unstet über die Tische, an denen Männer, Frauen und Kinder saßen. Es war ein rastloser, fiebernder Blick. Das Gesicht des Mannes war ausdruckslos. Hinter der Theke gaben drei junge Leute, zwei Girls und ein Mann, Kaffee, Kuchen und alkoholfreie Getränke aus. Drei hübsche Girls trugen die Tabletts zu den Tischen.

      Niemand ahnte, dass soeben fanatischer Hass und das tödliche Verhängnis, personifiziert in dem jungen Mann, das Lokal betreten hatten.

      Mit fahriger Geste wischte sich der dunkelhaarige Bursche über das bärtige Kinn. Seine Lippen begannen tonlose Worte zu formulieren, als betete er leise. Er stand am Eingang. Jetzt schloss er die Augen, als musste er sich sammeln. Plötzlich durchfuhr ihn ein entschiedener Ruck. Er ging langsam weiter. Seine Rechte tastete sich unter die Jacke, die er trotz der warmen Temperaturen, die herrschten, zugeknöpft hatte.

      Als er die Mitte des Caféhauses erreicht hatte, zündete er die Bombe, die er am Gürtel trug. Die Explosion zerfetzte den Mann, Fensterscheiben wurden von der Druckwelle regelrecht aus den Rahmen geblasen, Menschen rund um den Explosionsherd starben mit dem Selbstmordattentäter oder wurden schwer verletzt. Trümmer von Tischen und Stühlen wirbelten durcheinander. Ein Teil der Decke stürzte in die Tiefe und begrub Tote und Verletzte. Das Gebäude schien in seinen Fundamenten erschüttert zu werden.

      Als das Donnern verklungen war, herrschte Sekundenlang atemlose, tonnenschwere Stille. Hier und dort züngelten Flammen. Und unvermittelt setzte wüstes Geschrei ein. Menschen flohen, rücksichtslos bahnten sie sich einen Weg aus dem Tohuwabohu, das die Bombe angerichtet hatte, das Geschrei setzte sich auf der Straße fort. Jeder war sich nur noch selbst der Nächste. Draußen hielten Autos an. Reifen quietschten, einmal krachte es dumpf, als ein Auto einem anderen ins Heck krachte.

      Im Lokal lagen zwischen den zerstörten Tischen und Stühlen tote und bewusstlose Menschen. Verletzte wimmerten und stöhnten. Wer noch die Kraft hatte, schleppte sich nach draußen. Einige, die nicht so sehr unter Schock standen oder in Panik flohen, besannen sich und begannen zu helfen. Autofahrer kamen mit Feuerlöschern in das zerstörte Lokal und bekämpften die Flammen. Dann erklangen Sirenen!

      Die Leute vom NYPD rückten an, in ihrem Schlepptau die Männer vom Fire Departement mit drei Löschwagen, darüber hinaus ein ganzer Konvoi von Ambulanzen und Notärzten.

      Als Milo und ich eine halbe Stunde später am Tatort eintrafen, war der Schauplatz des Attentats weitläufig von der City Police abgesperrt. Neugierige wurden zurückgedrängt. Zeitungsleute sowie die Reporter und Journalisten von Funk und Fernsehen standen im Weg herum, Kameras surrten, Fotoapparate blitzten, die TV-Leute berichteten live.

      Ich fragte nach dem Einsatzleiter und wurde an einen Lieutenant verwiesen, der sich uns als Carlo Montoya vorstellte, nachdem wir uns ausgewiesen hatten.

      „Ein Selbstmordattentäter“, erklärte er. „Wahrscheinlich ein afghanischer, irakischer oder iranischer Terrorist. Möglicherweise auch ein Palästinenser … Ist hier hereinspaziert und hat sich in die Luft gejagt. Unglaublich, mit welcher Besessenheit diese islamischen Extremisten vorgehen.“

      „Wie viele Tote und Verwundete hat es gegeben?“, erkundigte sich Milo, von dessen Miene ich ablesen konnte, wie sehr ihn dieser erneute Anschlag irgendeiner Terrororganisation erschütterte. Er stand voll und ganz im Banne des schrecklichen Geschehens.

      Aber auch mir krampfte sich der Magen zusammen angesichts dessen, was der Attentäter angerichtet hatte. Überall Blut, Leichenteile, Kleinholz und Scherben. Es war der Irrsinn brutalster Gewalt …

      „Nach ersten Erkenntnissen vierzehn Tote, zweiundzwanzig Schwerverletzte und eine Menge Leichtverletzter. Unter den Toten sind sieben Kinder …“ Dem Lieutenant versagte die Stimme. Er schluckte würgend.

      Auch Milo und ich waren eine ganze Weile sprachlos vor Fassungslosigkeit. Hört denn dieser Wahnsinn niemals auf?, durchfuhr es mich siedend. Ich dachte an den 11. September, als das World Trade Center in Schutt und Asche fiel. „Heiliger Krieg“, so titulierte Osama bin Laden die Welle des Terrorismus, mit der die westliche Welt überschwemmt wird. Er, die zentrale Figur dieses „Heiligen Krieges“, predigt, dass es im Islam für die, die am „Dschihad“ teilnehmen, einen besonderen Platz im Jenseits gebe!

      Ein Hohn!

      Aber Männer wie der Selbstmordattentäter glauben daran.

      Ich fragte mich, was daran heilig sei, wenn man unschuldige Männer, Frauen und Kinder ermordet.

      Der besondere Platz im Jenseits konnte und durfte nur die tiefste Hölle sein.

      Ich nahm mein Handy zur Hand und rief Mr. McKee an. Nachdem ich Bericht erstattet hatte, meinte der Chef: „Beim CIA ist vor einigen Tagen ein Hinweis auf mögliche Terroranschläge in den USA eingegangen. Die Al-Quaida steckt dahinter. Wahrscheinlich gibt es ein Netz von Terroristen in den gesamten Staaten, und der Anschlag heute war der Anfang einer Reihe weiterer angekündigter Attentate.“

      „Die Antwort auf den Krieg in Afghanistan“, murmelte ich. Lauter fügte ich hinzu: „Wir werden abwarten müssen, was die Spurensicherung ergibt. Möglicherweise geht auch ein Bekennerschreiben ein, oder die Drahtzieher des Attentats spielen einer Fernsehanstalt ein Video mit bekennenden Aussagen zu. Jedenfalls müssen wir alles daran setzen, das Terroristennest in New York auszuheben. Ich denke nicht, dass es ein Einzelgänger war, der sich heute in die Luft gesprengt hat.“

      „Sie haben recht, Jesse“, versetzte der SAC. „Es wird Ihre und Milos Aufgabe sein, den Heiligen Kriegern in unserer Stadt das Handwerk zu legen.“

      Der bittere Sarkasmus in der Stimme des Chefs war mir nicht entgangen. „Das wird sicher keine leichte Aufgabe“, meinte ich. „Wenn wir einen von denen aus dem Verkehr ziehen, treten sofort zehn andere an seine Stelle.“

      „Das ist leider so, und wir können es nicht ändern“, erwiderte Mr. McKee. Dann wechselte er das Thema: „Heute morgen ist im übrigen Jeff Skerrit aus dem Gefängnis entlassen worden. Nach Verbüßung von zwei Dritteln seiner Strafe

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