Dantes Inferno I. Akron Frey

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Dantes Inferno I - Akron Frey

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(Sex- und Muskelprotze)

       Disposition

      Der Schattenbereich von Sonne im Widder und Sonne im 1. Haus sowie disharmonische Sonne/​Mars-Aspekte

       Schuld

      Permanentes Durchsetzungsstreben, Ellenbogenegoismus, Voreiligkeit, Willkür, Selbstüberschätzung, Aktivität als aggressiver Selbstzweck, übertriebene Ich-Bezogenheit (uneinsichtig, naiv, geltungssüchtig, angeberisch)

       Strafe

      Von der Zerstörung aller Widerstände getrieben, bist du vom Gedanken besessen, alles Beeinträchtigende zu zerschmettern, denn du benötigst äußere Hindernisse, um sie mit der ganzen Lust deiner heldischen Impulsivität überwinden zu können. Deshalb bist du in dieser Hölle unaufhörlich mit dir selbst im Krieg. Vom Wunsch nach Überwindung irdischer Bindungen beseelt, bist du bestrebt, alles Behindernde zu vernichten, ohne zu bemerken, daß du gerade das, was du zu verhindern suchst, in seinen Wirkungen noch mehr bestärkst. Deshalb fühlst du dich wie von einer Horde innerer Dämonen getrieben, ständig um des Reagierens willen über dich und andere herzufallen, und bleibst trotz aller Aggressionen im Inneren ein Kind, ohne Geduld, langfristige Ziele gegen äußere Widerstände erfolgreich durchzuboxen. Wirst du in deiner Aggression gehindert, führt dies zu großer Frustration und Zorn, denn deine Absicht charakterisiert sich durch das Erstürmen deiner Ziele mittels der Tollkühnheit einer gebündelten und in den Brennpunkt der Aggression gebrachten Handlungsabsicht. Entziehst du dich den Konflikten aber umgekehrt durch Flucht, dann wirst du durch den Fleischwolf der Angstgefühle deiner verhinderten Aggressionen gedreht, was zeigt, daß du die ungelösten Probleme ungefiltert in dich hineinzuziehen versuchst, um dem Konflikt auf der inneren Ebene zu begegnen. Die Auseinandersetzung findet dann innerhalb deines eigenen Körpers statt, indem du die eingedrungenen Dämonen besiegen und wieder ausscheiden mußt.

       Lösung

      Deshalb steht diese Hölle auch für Wut und Übermut, die als verdrängte Angst wiederum ein Teil der Aggressionen sind. Dieser Teil ist es, der immer wieder nachwächst, weil es ja der unerlöste Teil in dir selbst ist, den du nicht besiegen, sondern nur akzeptieren und dadurch zurücknehmen kannst. Zwar symbolisiert er einerseits den Widerstand der Umwelt, den es zu vernichten gilt, andererseits ist er aber auch der Spiegel deiner inneren verdrängten Kraft, die dir so von außen ständig Angst einjagt, solange du nicht erkennst, daß die Voraussetzungen dazu in dir selbst liegen. Denn die Voraussetzung zur Verarbeitung eines solchen Konfliktes ist oftmals die Erkenntnis, daß die Schwierigkeiten in den verfehlten Zielansprüchen selbst liegen.

      Los, auf die Knie!» Neben der Tür stand ein Mann mit einem Widderkopf und schlug mit seinem Gummiknüppel wütend auf mich ein. Ich sank zu Boden; fiel in das Schreckensgewölbe der Seele. Ein Panoptikum von Angst und Aggressionen brach auf: Alte Erinnerungen wurden wie von einem Blitz jäh aus der Dunkelheit gerissen, setzten ihre Ladung in der Realität meines Erlebens ab und versanken wieder im Seelendunkel.

      «Wo kommst du her?» Ich drehte den Kopf. Der Mann stand hinter mir. Seine Lippen waren dünn und hart, seine Stimme bebte vor unterdrückter Wut.

      «Durch das Tor», sagte ich.

      «Und was willst du hier?»

      «Den Feuerwächter sehen!» entgegnete ich unerschrocken.

      «Weißt du nicht», sagte er und riß sich die Widdermaske vom Gesicht, «wer ich bin?» Es war der Odem meines alten Widersachers, der mich umfing: «Ich bin der unerlöste Schatten deines aggressiven Selbst und werde dich vernichten, wenn du mir nicht zu Willen bist.» Das mußte die lächerliche Welt männlicher Ur-Aggressionen sein, schoß es mir durch den Kopf, in der der unbekümmerte Gott des Zwistes sich ohne Rücksicht auf Gefühle durchsetzt. Seine Stimme bebte vor unterdrückter Wut: «Los, auf die Knie, oder ich schlag dir den Schädel ein!»

      «Ich bin nur aus Versehen hier …», stotterte ich unangenehm berührt.

      «Dann hast du keine Ahnung, wer ich bin», sagte er, und ich spürte plötzlich, wie der Atem der Zwietracht seiner Brust entwich. «Ich bin das unerlöste Opfer deines aggressiven Selbst und wünsche mir geköpft, kastriert, zermalmt, zerteilt, zerschmettert, verflüssigt oder sonstwie erlöst zu werden, um mich in der totalen Hingabe an die äußere Gewalt spüren zu können und nicht immer nur die anderen in ihren eigenen Spiegelbildern zerstören zu müssen …»

      «Verlang nicht so etwas von mir», stammelte ich verwirrt. «Ich bin nur ein isolierter Gedanke in deinem Hirn, der sich, aus deiner Zukunft betrachtet, in seiner eigenen Vergangenheit verfangen hat. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich dir deinen Wunsch sicher gern erfüllen, doch bis dahin betrachte mich bitte nur als erstes Anklopfen deiner inneren Sehnsucht nach einer möglichen Manifestation.»

      «Tue’s jetzt», brüllte er und hielt mir den Knüppel hin, «oder ich schlag dir dein verflixtes Hirn zu Brei!»

      «Ich kann es nicht», stöhnte ich erschöpft. Da wurde mir mit einem Male klar, was Akron meinte, als er sagte, daß sich die Seelen in der Widder-Hölle der Aggressionen ihrer Gedanken nicht bewußt wären. Sie fielen mir spontan zu, ohne daß ich mir darüber Gedanken zu machen brauchte. Ich sank zu Boden. Dann merkte ich, wie er mich an den Haaren nach hinten zog, mir die Arme auf den Rücken drehte und wie wild auf mich einschlug. Ich fühlte mich von brutalen Armen durch die Menge geschoben, die Leiter zu einem hölzernen Podest hinaufgestoßen und unter eine Guillotine gezerrt. Die Glut der Flammen ergoß sich dunkelrot über den blutroten Korridor meiner Seele, und eine erstickende Ausdünstung trug noch dazu bei, die Ausbrüche meiner Seele zu vermehren. Ich hörte das schneidende Geräusch des Fallbeils, spürte einen stechenden Schmerz … Doch es war keine Guillotine, denn ich fühlte mich an den Beinen wie ein Schlachtvieh zu einem in den Boden eingelassenen Trichter geschleift und anschließend in den Mörser gestoßen, in dem rotierende Messer die hineingeworfenen Leiber zerstückelten und die zuckenden Glieder scheibchenweise wieder aus sich herausspuckten. Es war wie ein Konglomerat von Schmerz und Lust und von solch bohrender Tiefe, daß mir das Blut in den Adern stockte und ich nicht mehr wußte, ob ich meine Augen offen oder geschlossen hielt. Während ich so durch die Mangel gedreht wurde, wurde mir auf einmal bewußt, daß ich nicht mehr in meinem Körper war, der sich durch den Raum bewegte, sondern daß ich in den verschiedenen kleinen Scheibchen war, die aus dem Fleischwolf fielen. Sie entsprachen den multidimensionalen Perspektiven des Ich, von dem aus ich mich verlierend durch Selbstbetrachtung wieder zurückgewinnen konnte, denn durch die verschiedenen Teile der Aufsplitterung konnte ich mich in allen anderen Teilen betrachten und wurde mir so meiner tausend Gesichter bewußt. Dann begannen sich die verschiedenen Teilchen untereinander unabhängig vom Ganzen zu immer neuen Mustern zu vernetzen, sich dabei in Denkvorstellungen ergießend, die ständig neue Perspektiven aus sich hervorzauberten. Gleichzeitig empfand ich ein Gefühl von Wachstum, und plötzlich baute sich aus den multidimensionalen Sichtweisen vor meinem inneren Auge das Bild eines mächtigen Widdergottes auf, der eine Widdermaske mit Widderhörnern trug, auf dem toten Leib eines Opferwidders tanzte und mir mit wütendem Blick den Vorwurf ins Gesicht schmetterte: «Wolltest du mich nicht erlösen?»

      «Nein, nicht dich …»

      «Wen denn dann?»

      «Den unerlösten Schatten deines aggressiven Selbst!» gab ich zurück. Er wirkte auf mich sehr anziehend. Sein Tanz war erfüllt von trotzigem Widerstand und brachte die Schönheit der männlichen Aggression zur Entfaltung, ohne die sich im Bereich der Schöpfung kaum etwas bewegen würde. Über ihm sah ich den Trichter, der von unten aussah wie ein Ventilator, der meine zuckenden

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