Das Astrologie-Handbuch. Akron Frey
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Jupiter in Fische verleiht die Gabe, die Welt in ihrer äußersten Ausdehnung zu erahnen, wie sie durch die himmlische Brille gerade noch illustriert werden kann, denn zum jupiterhaften Verlangen, sich ins Unermeßliche auszudehnen, kommt das fischehafte Sehnen, sich im Streben nach einem unbestimmten Ganzen aufzugeben, um sich durch Auflösung zu heiligen. Zugleich steigt eine unstillbare himmlische Sehnsucht aus dir empor, eine göttliche Flamme, die schnell auch zum Seelenbrand entarten kann, wenn du deinen spirituellen Rahmen überdrehst. Wie sprach doch Jupiter zur schönen Nymphe, als er sie mit seinem Dharmaleib durchdrang: Stets ist’s das eigene Gesicht, wenn man sich selbst im Licht erblickt: Wach auf und öffne deine Augen, denn in deinem Sehen will sich Gott betrachten… Die Gefahr dieser Stellung liegt darin, daß deine inneren Ziele so hoch in den Wolken schweben, daß sie meistens nur schwer zu verwirklichen sind. Du liebst das Empfinden kindlichen Versinkens in einer Woge kollektiven Gefühls, was sich nicht selten zur kultischen Anbetung spiritueller Inhalte ausdehnt, und fühlst dich selbst als Auserkorener, der zu den höheren Weihen zugelassen ist.
Jupiter in den Häusern
JUPITER IN HAUS 1
Der König der Könige/Das dominante Vaterbild
Hier verstehst du dich als Ritter oder edler König, hinter dessen Glaubenskriegen sich das oft überhebliche Gefühl für die unbedingte Richtigkeit der eigenen Meinung verbirgt und das damit verknüpfte Verhalten, für die eigenen Ideale mutig einzutreten. Mitunter verlierst du dich aber auch in der Rolle eines Verteidigers göttlicher Schöpfungskathedralen, der die natürlichen Instinkte verteufelt und der triebhaften Intuition der Muttergöttin die Moral christlicher Ethik entgegensetzt: Dann sah ich den Himmel offen, und siehe, da war ein weißes Pferd, und der, der auf ihm saß, heißt der Treue und Wahrhaftige; gerecht richtet er und führt er Krieg. Bekleidet war er mit einem blutgetränken Gewand; und sein Name heißt das Wort Gottes. Aus seinem Mund kam ein scharfes Schwert; mit ihm wird er die Völker schlagen. Und er herrscht über sie mit eisernem Zepter, und er tritt die Kelter des Weines, des rächenden Zornes Gottes, des Herrschers über die ganze Schöpfung. Auf seinem Gewand und auf seiner Hüfte trägt er den Namen: König der Könige und Herr der Herren. (Offenbarung 19, 11-16) Weil aber auch der Vatergott seiner inneren Bestimmung zur Ganzwerdung nicht entrinnen kann, führen seine verdrängten Triebe zu einem übertriebenen Verhalten, durch selbstgefälliges Gehabe und mangelnde Selbstkritik bisweilen mehr (psychologischen) Schaden anzurichten, als dies ein ehrlicher Sünder zu bewerkstelligen vermöchte.
Symptome | Sinn- und Glaubenskrisen (Blockaden innerhalb von Religion und Weltbildfragen), Unbefriedigtheit, Sinnlosigkeit, Todessehnsucht |
JUPITER IN HAUS 2
Das wuchernde Wachstum/Die verschwenderische Lebensenergie
Jupiter verkörpert immer eine Haltung, die von Grenzenlosigkeit und Fülle zeugt. In der materiellen Abteilung (Haus 2) möchte er hemmungslos genießen, denn: Arbeit ist nur das halbe Leben – die andere Hälfte ist der Spaß. Und Spaß bedeutet für ihn Lust und Liebe und alle Formen von materiellem Wachstum (Geld!) zugleich. Das Leben erscheint unter ihm wie ein ewig sprudelnder Quell, der sich aus sich selbst schöpft, denn Jupiter stellt die schöpferische Potenz der in sich selbst ruhenden Ausformung oder des Zugewinns dar. Hier finden wir auch jene Kraft, die poetisch als göttliches Schöpfungsvermögen, esoterisch als kosmische Strahlung, physikalisch als elektromagnetische Schwingung und psychoanalytisch als Libido umschrieben wird. Auf der spirituellen Ebene sublimiert sich die materielle Ausdehnung in jenen “höheren” Zustand, der die Gegenwart des Nichts in göttlichen Schauern spürbar werden läßt, denn Jupiter bringt hier die Sehnsucht nach der Verschmelzung mit der Ewigkeit zum Ausdruck, die beispielsweise in erotischen Gipfelerlebnissen oder durch die Erfahrung der Kundalini-Energie im Yoga erlebbar wird. So wie der Antrieb zur Gipfelbesteigung in der Tiefe des Egos gründelt, so lagert auch der Antrieb nach geistigem Wachstum in der Tiefe der Triebe und deine Chance unter dieser Konstellation ist die Verbindung von Geist und Materie.
Symptome | Ausschweifung, Fettsucht, Leberhypertrophie; Bindegewebsschwäche, endokrine Drüsenstörungen, Schilddrüsenprobleme |
JUPITER IN HAUS 3
Alpha Centauri oder die virtuelle Wirklichkeit
Je größer dein Wissen ist, desto unruhiger wirst du, denn es gilt, immer neue Informationen zu erwerben und Fähigkeiten zu stimulieren. Wegen der Überfülle von Eindrücken, die es unter Jupiter in Haus 3 zu vernetzen gilt, besteht ständig die Gefahr, daß du dich in deinen eigenen Labyrinthen verirrst. Diese Konstellation versinnbildlicht Interessenfülle und geistige Expansion und zielt in Bereiche, wo der Sinn unseres Daseins nicht mehr im Gottesdienst, sondern in den Hörsälen der Kommunikationspsychologie oder in den vierdimensionalen Laboren virtueller Wirklichkeit empfangen wird. Unglaubliche Wirklichkeitseinbrüche pochen an deine Welt, und die Phantastik durchdringt langsam den Alltag. Als Ausgleich beschäftigst du dich oft mit moderner Philosophie, wobei sich dein Glaubensbekenntnis zwischen den Existentialisten und der Explosibilität der schwarzen Löcher einpendeln könnte. Das Spiel ist erst aus, wenn du durch die Weite des Weltraums über Lichtjahre hinweg Alpha Centauri erreicht hast.
Symptome | Interessenverzettelung, Zersplitterung, oberflächlicher Austausch mit der Außenwelt (hastiges Atmen, vermehrter Luftgehalt in den Lungen) |
JUPITER IN HAUS 4
Die Tempel von Hekatompylos
Schon in der traditionellen Astrologie wird Jupiter mit Eigenschaften wie Glauben, Religion und Weltanschauung in Verbindung gebracht, und im Zusammenwirken mit den lunaren Schwingungen des 4. Hauses kristallisiert sich hier das Eintauchen in die visionären Tiefenschichten heraus (Embryonalität), denn du lebst dein Gefühl für Einheit aus der Tiefe deines Bauches heraus und spürst deine Seele erst am Schöpfungsnabel, wenn das ganze Universum in dir klingt. Thomas de Quincey schrieb: Du rufst vor dem Richterstuhl der Träume, zum Triumph der leidenden Unschuld, die Meineidigen und die falsches Zeugnis reden, und die Urteile der ungerechten Richter stößt du um. Aus den Tiefen der Dunkelheit, aus dem phantastischen Bildstoff der Gehirne führst du Städte und Tempel auf, schöner als die Werke des Phidias und Praxitiles, herrlicher als die Pracht von Babylon und Hekatompylos, und aus der Anarchie des Traumschlafs rufst du die Gesichter längst begrabener Schönheiten und die Züge der Seligen, die einst das Haus bewohnt, gereinigt von der Schmach der Gruft heraus ins Sonnenlicht. Bis in alle Tiefen deines Herzens spürst du die starke Verbindung mit dem innersten Kern der