Das kleine Schwarzbuch der deutschen Sozialdemokratie. Konstantin Brandt

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Das kleine Schwarzbuch der deutschen Sozialdemokratie - Konstantin Brandt

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Justiz usw., Sozialisierung des Bergbaus und der Energieversorgung, Übernahme des Sicherheitsdienstes durch organisierte Arbeiter) stimmten auch am 22. März die USPD und am 23. März die Generalversammlung der revolutionären Betriebsräte Groß-Berlins dem Abbruch des Generalstreiks zu. Keine der Forderungen wurde danach erfüllt. Unter der am 27. März gebildeten Regierung des Sozialdemokraten Hermann Müller erfolgte Anfang April die blutige Niederschlagung des Ruhrproletariats und anderer Kämpfer in vielen Orten Deutschlands. Die verräterische Haltung der rechten Führer der SPD und der USPD betrog die deutschen Werktätigen erneut um die Früchte ihres Sieges.

      Im Ruhrgebiet, da liegt ein Städtchen

      Ein schlichtes Lied aus den Kämpfen im Ruhrgebiet während des Kapp-Putsches 1920.

      Im Ruhrgebiet, da liegt ein Städtchen,

       das kennt ein jeder schon.

       Im Ruhrgebiet, da liegt ein Städtchen,

       das kennt ein jeder schon.

      In diesem kleinen Städtchen

       liegt eine Garnison

       voll lauter Roten Gardisten,

       ein ganzes Bataillon.

      Im Jahre neunzehnhundertzwanzig

       grub man ein Massengrab.

       Da senkt man all die Rotgardisten

       zu Tausend hinab.

      Es bliesen drei Hornisten

       im allerschönsten Ton:

       Wir sind die drei allerletzten

       vom Roten Bataillon.

      Worte: anonym

       Weise: nach einem Wanderlied [11]

      Der Mord von Mechterstädt

      Das Gedicht entstand aus Anlass der grausamen Ermordung von 15 revolutionären Arbeitern durch ein konterrevolutionäres Marburger Studentenkorps, das als sogenannter »Reichswehrzeitfreiwilligenverband« nach dem Scheitern des Kapp-Putsches im März 1920 durch Thüringen zog und kaltblütig diese Gräueltaten auf der Chaussee von Sattelstädt nach Gotha verübte.

      …

      Nach Ehre und Pflicht – o blutiger Hohn! –:

       sie schlagen, sie würgen, sie töten!

       Karl, Rosa, Leo und Tausende schon!

       Gute Zeiten für Mörder, Proleten!

      Wann schlagen wir los? Dann breche, was bricht!

       Den Mördern, den Richtern ein jüngstes Gericht –

       und die Fahnen flattern rot, rot, rot –

       noch sind unsre Toten nicht tot !

      Worte: Edwin Hoernle [12]

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