Alle Tiere kommen in den Himmel. Sylvia Browne

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Alle Tiere kommen in den Himmel - Sylvia Browne

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an den Büffel. Sie waren Nomaden, weil sie den Büffeln folgten, die für sie Nahrung und Bekleidung bedeuteten. Andere jagende Stämme wie die Inuit und die Apachen hatten es wegen der Extreme ihrer Lebensumstände schwerer damit, ihr Essen zu erjagen. Es war kalt und eisig in Alaska und Kanada, die Wüsten in Arizona und im Norden Mexikos dürr und ausgetrocknet. Einige Stämme, wie die der Irokesen, hatten von allem das Beste. Sie hatten Ländereien mit Wild und Fisch im Überfluss, die sich auch als Anbauflächen eigneten. Das gab den einzelnen Stammesmitgliedern mehr Möglichkeiten.

      Das Gleichgewicht der Natur zu erhalten, war ein Hauptanliegen der amerikanischen Ureinwohner, denn schließlich wurden sie von der Natur ernährt. Nicht nur die Jäger huldigten der Seele eines erlegten Tieres mit einem Ritual, damit dessen Seele andere Seelen ermutigt, sich bei Bedarf töten zu lassen. Auch die Bauern tanzten, schlugen heilige Trommeln und sangen ihre Choräle und baten damit um Regen oder eine ergiebige Ernte. Die Ureinwohner Amerikas haben die Natur nicht nur respektiert, sondern ihrer gehuldigt, weil sie von ihr mit Nahrung versorgt wurden und so ihr Überleben sicherte.

      Nahezu alle Eingeborenenstämme Amerikas bezogen den Animismus in ihre religiösen Riten mit ein. Tiere hatten Seelen und einen Geist, genau wie Regen, Stürme, Donner, Blitze, Sonne, Mond und Sterne. Bestimmte Plätze wurden als heilig betrachtet wie bestimmte Berge, Täler, Flüsse oder Seen. Die Schöpfungsgeschichten und andere Mythologien der verschiedenen Stämme wurden von den Alten, den Medizinmännern oder den Schamanen von Generation zu Generation mündlich überliefert. Die Ureinwohner sahen die Welt als unveränderlich an, weshalb sie respektiert und im Gleichgewicht gehalten werden musste, oder sie dachten sich die Welt als eine Einheit mit überirdischen Geistwelten, weshalb sie die Harmonie zwischen beiden aufrecht erhalten wollten. Vielleicht ist dieser Glaube an eine Einheit, die im Gleichgewicht und in Harmonie gehalten werden soll, der Grund, der mich glauben lässt, dass die Kultur der amerikanischen Ureinwohner noch heute eine der spirituellsten Kulturen ist.

      Tiere und die Kräfte der Natur wurden anerkannt, respektiert und manchmal sogar angebetet, weil sie in unserem täglichen Leben so wichtig sind. Die spirituelle Welt wurde respektiert und als existent anerkannt. Sie sollte den Menschen entweder helfen oder sie an etwas hindern, je nachdem, was der Einzelne oder der Stamm vorhatte. Viele Stämme legten großen Wert darauf, dass ihre Mitglieder spirituelle Erfahrungen machten, weil ihnen das half, ihren Platz im Leben zu finden. Viele Stämme hatten Rituale, um diese spirituellen Erlebnisse zu forcieren - nicht unbedingt, um dem Individuum zu helfen, sondern um dem Stamm im Allgemeinen zu helfen und ihn zu führen.

      Vieles von dem, was wir über die amerikanischen Ureinwohner wissen, wurde vom weißen Mann dargelegt. Wie ich schon immer gesagt habe: Die Geschichte wird von den Gewinnern geschrieben. Wir verloren viel von der ursprünglichen Kultur der amerikanischen Ureinwohner, weil es an schriftlichen Überlieferungen fehlte. Ihre Kultur wurde über Jahrhunderte mündlich weitergegeben, lange bevor der weiße Mann ihre Küsten überfiel. Im Verlauf von dreihundert bis vierhundert Jahren war die Kultur und die Bevölkerung der amerikanischen Ureinwohner fast komplett vom Erdboden gelöscht. Im Namen des Fortschritts und der Weiterentwicklung wurden sie aus ihren Ländern verjagt und müssen bis heute in ausgewiesenen Reservaten leben. Ihre menschlichen Rechte werden von unserer Regierung noch immer missachtet, indem sie beispielsweise heilige Plätze entweiht. Es ist traurig, wie die sogenannte „Zivilisation“ so viele Kulturen buchstäblich ausgelöscht hat, nur weil sie für „heidnisch“ und „wild“ gehalten wurden. Dabei waren die meisten sehr viel spiritueller als unsere eigene. Die Weisheiten und Sprichwörter der amerikanischen Ureinwohner zeigen ihre große Spiritualität, weshalb ich einige von ihnen in dieses Buch gestreut habe. Ihre Kultur spiegelt möglicherweise mehr als andere ihre Liebe und ihren Respekt vor Tieren.

      Wir sind alle ein einziges Kind,

       das im Himmel tanzt

      Shawanos

      In den meisten Religionen, die es heute gibt, werden keine Tiere angebetet. Einige frühe Formen der heutigen Religionen benutzten Tiere als Opfer, wie beispielsweise im Judentum, wenn Tiere (meist Schafe, Ziegen oder Vögel) auf Altären geopfert wurden, aber das kommt nicht mehr in großem Ausmaß vor.

      Im Christentum glaubt man, dass die Tiere in der Rangordnung der Schöpfung nach den Menschen kommen. Im Buch Genesis der Bibel steht, dass Gott die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt hat. Das Buch Genesis, das im Ursprung jüdisch ist, hat den gleichen Einfluss auf das heutige Judentum, was bedeutet, dass auch in dieser Religion der Glaube geläufig ist, dass Tiere unter Menschen stehen. Der Islam hingegen sieht Tiere als einen speziellen Teil von Gottes Schöpfung an und ist im Allgemeinen freundlich zu Tieren, aber wie im Judentum und Christentum werden Tiere nicht als gleichrangig betrachtet. Interessanterweise haben alle diese drei Hauptreligionen Gläubige, die das Fleisch von Tieren essen und sie aus sportlichen Interessen jagen.

      Es sind die hauptsächlich im Osten praktizierten Religionen, bei denen Tiere auf einem eher gleichen Stand in der Rangordnung der Schöpfung mit dem Menschen stehen. Entgegen der landläufigen Annahme werden im Hinduismus keine Tiere angebetet. Im Hinduismus glaubt man an eine bestimmte Form von Reinkarnation, die eine „Seelenwanderung“ mit sich bringt. Das bedeutet im Grundsatz, dass eine Person, die im Laufe ihres Lebens wegen ihrer Missetaten schlechtes Karma anhäuft, möglicherweise im Körper eines Tieres reinkarniert. Die Hinduisten glauben daher, dass alle Tiere eine menschliche Seele verkörpern könnten und weil sie von ihrem Glauben her eher pazifistisch eingestellt sind, pflegen sie keinem Tier etwas zuleide zu tun. Das ist der Grund, warum man Kühe frei herumlaufen sieht und dass sogar in Tempeln Ratten gefüttert und versorgt werden. In diesen Rattentempeln essen die Menschen genau das gleiche Essen, das sie auch den Ratten geben und sie oft genug essen sie es sogar vom gleichen Teller. Diese Tiere werden nicht als Götter verehrt, aber sie werden von der breiten Bevölkerung versorgt, so dass sie nicht hungern, leiden oder sterben müssen.

      Ich respektiere die Liebe zu Tieren, die in der hinduistischen Religion gelehrt wird, aber bei meinen persönlichen Forschungen habe ich keinen Hinweis gefunden, der mich an eine Seelenwanderung glauben lässt. Ich glaube an die Reinkarnation, aber ich glaube nicht an die Wanderung von Seelen. Meine Geistführerin Francine hat immer betont, dass Menschen reinkarnieren, aber nur als menschliche Wesen. Viel von dem Glauben an Karma und Seelenwanderungen stammt aus dem früheren Kastensystem, das gesetzlich verboten wurde, aber noch heute praktiziert wird. Wenn eine Seele ein gutes Leben lebte, dann würde er oder sie im nächsten Leben in einer höheren Kaste wiedergeboren werden. Und umgekehrt, wenn eine Seele ein schlechtes Leben lebte, würde er oder sie in einer niedrigeren Kaste inkarnieren oder sogar noch tiefer - als ein Tier. Ungeachtet dessen finde ich den hinduistischen Glauben in vielerlei Hinsicht wunderschön und ich respektiere ihn natürlich als eine der Hauptreligionen der Menschheit.

      Einige Hindugötter haben einen Teil ihres Körpers in Tiergestalt. Zum Beispiel hat Ganesha, einer der fünf höchsten Hindu-Götter, den Kopf eines Elefanten auf einem menschlichen Körper mit vier Armen. Der Elefantenkopf symbolisiert, dass Ganesha der König des Erfolgs, der Zerstörer alles Bösen und der Bezwinger aller Hindernisse ist. Gleichzeitig ist er der Gott der Erziehung, des Wissens und des Reichtums. Die hinduistische Religion hat angeblich über 30.000 Götter, von denen viele nur zu bestimmten Bezirken gehören und nur von einem kleinen Teil der Hinduisten angebetet werden.

      Eines der wichtigsten Prinzipien im Hinduismus ist Ahimsa (die Lehre der Gewaltlosigkeit), die in den vedischen Schriften als erste Pflicht eines jeden Hinduisten im Dienst an Gott und seiner Schöpfung definiert wurde. Beispielsweise steht in Yajur Veda (12.32): „Ihr sollt nicht euren von Gott gegebenen Körper dazu gebrauchen, eine von Gott erschaffene Kreatur zu töten, weder einen Menschen, noch ein Tier noch sonst etwas.“ So überrascht es nicht, dass die meisten Hindus Vegetarier sind.

      Sowohl der Sikhismus als auch der Buddhismus entwickelten sich aus dem

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