Alle Tiere kommen in den Himmel. Sylvia Browne

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Alle Tiere kommen in den Himmel - Sylvia Browne

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bekannt waren. Die Höhle war ziemlich groß und im Eingangsbereich gab es umfangreiche Beweise dafür, dass sie einmal von Neandertalern bewohnt war. Weiter hinten in der Höhle entdeckten sie einen primitiven Altar mit etwa einem halben Dutzend Bärenschädeln, die alle zum Eingang hinzeigten als sollten sie Schutz und Hilfe leisten. Noch weiter hinten fanden die Forscher weitere ungefähr zwanzig Bärenschädel jeweils einzeln in Nischen der Höhlenwand. Diese Entdeckung war eine der ersten, die auf die Anbetung eines Tieres hinwies.

      Eine weitere interessante Tatsache ist, dass Tiere in Sagen und Mythen, die über die Generationen von unseren Vorfahren weitergegeben wurden, zu dominieren scheinen. Das tun sie übrigens in den Märchen der Eingeborenen Amerikas noch immer: Deren Helden sind niemals Menschen, sondern Tiere oder Sterne. Göttliche Tierwesen beherrschen die frühere Welt der Menschen. Zu ganz frühen Zeiten, als die Umgebung sich veränderte und Tiere wie das Mammut oder der Säbelzahntiger ausstarben, erinnerten unsere Vorfahren noch immer an diese kräftigen Tiere in ihren mündlichen Überlieferungen. Je mehr Zeit verging, desto mehr gerieten diese Tiere in Vergessenheit, wofür jedoch andere, neue Tierarten verehrt wurden. Sobald ein göttliches Tierwesen ausstarb, wurde ein anderes Tier verehrt und nach und nach wurden diese Tiere mit immer mehr Attributen ausgestattet.

      Unsere Vorfahren beobachteten, was um sie herum vor sich ging, waren aber Sklaven ihrer Sinne. Blitze und Vulkane sorgten für Feuer, Seen, Flüsse, Bäche und Regen versorgten mit Wasser, von verschiedenen Tieren stammte die Bekleidung und der Schutz und all diese Umstände führten im Zeitablauf zu pantheistischen Religionen.

      Als sich unsere Vorfahren weiterentwickelten und von Jägern zu Bauern wurden, entwickelten sich auch die göttlichen Tierwesen weiter. Wenn eine spezielle Kultur sich mehr an der Jagd orientierte, blieben die tierischen Gottheiten stark. Wenn eine Kultur sich jedoch mehr der Landwirtschaft zuwandte, wurden die Gottheiten immer menschenähnlicher oder die Gottheiten zeigten mehr menschliche Züge. Wie ich bereits in meinem Buch „Mother God“ (Mutter Erde) ausführte, entstand zunächst eine Göttin, bevor es in den meisten Kulturen mit Beginn der Landwirtschaft ihre männliche Entsprechung gab. Die Frau steht bei den Menschen für diejenige, die Kinder austrägt und gebiert, daher wurde sie zum Symbol der Fruchtbarkeit. Jetzt wurden tierische Gottheiten immer seltener und über die Jahrhunderte wurden die Wesenszüge der Tiere auf die menschliche Göttin oder auf Gott übertragen. So wurden die Tiergottheiten von den menschlich aussehenden Göttern integriert.

      Eines der ersten Beispiele für diesen Prozess wurde auf einem meiner Lieblingsplätze gefunden, nämlich in Anatolien, einer Region in der Türkei. Ausgrabungen in der neolithischen Stadt Catal Huyuk zeigten, dass die ältesten Schreine Tieren galten - in diesem Fall Stieren. Dann fanden sich die ersten Schreine, die eine Göttin verehrten. Sie datierten von ungefähr 6.200 vor Christus und spiegeln die Entwicklung eines jagenden Volkes zu einer landwirtschaftlichen Gesellschaft wieder. Gleichzeitig zeigen die Schreine, mit welcher Hochachtung damals Frauen betrachtet wurden. Die meisten Wissenschaftler denken, dass die Weiche von der Göttin zu einem männlichen Gott mit der städtebaulichen Weiterentwicklung der Gesellschaft gestellt wurde. Als Städte entstanden und sich mehr Menschen auf einem Fleck versammelten, wurde dem männlichen Gott der Vorrang eingeräumt und er bekam immer mehr Macht.

      Die Tiergottheiten starben einen langsamen Tod, aber nach wie vor hatten viele Götter früherer Zivilisationen auch animalische Eigenschaften. Athena und die Eule, Zeus und sein Adler und Aphrodite mit der weißen Taube sind nur einige wenige Beispiele davon, wie lange Tiere in den Religionen präsent waren. Tiergottheiten gingen entweder in die neuen Religionen mit ein oder es gab sie nebeneinander. Selbst in den heutigen Religionen spüren wir noch immer den Einfluss, den die animalischen Götter haben. Denken Sie an die Hindus. Ihr Gott der Weisheit, Ganesha, trägt einen Elefantenkopf. Die Buddhisten haben Wu-Kung, einen Affen, der Erleuchtung erlangte und die Taube repräsentiert im Christentum den Heiligen Geist. Alle Hauptreligionen enthalten viele animalische Symbole.

      Die früheren Religionen erzählen Geschichten über Götter, die sich der Tiere bedienen oder die Gestalt eines Tieres annahmen wie die Sage von Zeus, der verschiedene Frauen in Gestalt eines Schwanes oder eines Stieres verführte (was in letzterem Fall sicherlich sehr schmerzhaft für die Damen war). Viele Helden von damals hatten entweder Tiere als Gehilfen oder nahmen die Form eines Tieres an, um diverse Monster zu bezwingen oder Prinzessinnen zu retten. Märchen und Sagen sind voll von Tieren, die sprechen, helfen oder weise Ratschläge geben - wie es auch früher die animalischen Götter taten. Seit Ägypten, Griechenland, Rom und Amerika existieren, spielten Tiere eine entscheidende Rolle im Leben der Menschen. Lassen Sie uns die Rolle betrachten, die Tiere in unserem Leben seit Anbeginn der Geschichte eingenommen haben, damit wir das Seelenleben unserer heute so geliebten Tiere besser verstehen können.

      Was ist Leben? Es ist der Schein eines Glühwürmchens in der Nacht. Es ist der Atem eines Büffels im Winter.

       Es ist der kleine Schatten, der quer über das Gras wandert und sich bei Dämmerung verliert.

      Schwarzfuß-Indianer

      Ganz im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen annehmen, war die Religion im alten Ägypten nicht sehr einheitlich und bestand auch nicht nur aus der Verehrung des Pharaos wie einen Gott. Tatsächlich gab es ein ganzes Sammelsurium ungeordneter Glaubensrichtungen und -praktiken, die nach Region oder auch sozialer Zugehörigkeit variieren konnten. Je nach Ort und Zeitpunkt konnten die Tiere die Eigenschaften der Götter aufzeigen, wie bei Horus, der seinen Falkenkopf trug, weil man ihm falkenähnliche Eigenschaften zusprach. Oder die Göttin Bastet, die als Katze dargestellt wurde und damit Fruchtbarkeit und die Aufzucht von Kindern symbolisierte. Thoth ist in der ägyptischen Mythologie der Gott des Mondes, der Magie, der Wissenschaft, der Weisheit und des Kalenders. Er hat den Kopf eines Ibis. Anubis, der altägyptische Gott der Totenriten wie Einbalsamieren und Mumifizieren, hat den Kopf eines Schakals. Die Göttin Maat trug eine Straußenfeder als Emblem. Diese Feder wurde beim Totengericht gegen das Herz des Verstorbenen aufgewogen (so wurde das Gewicht der Sünden festgestellt, Anm. d. Übers). Hathor, die allumfassende Göttin der Mutterschaft, Fruchtbarkeit und Liebe wurde entweder mit einem Kuhkopf oder mit Kuhhörnern und einer Sonnenscheibe auf dem Kopf dargestellt.

      Die hier genannten Gottheiten waren wohl die wichtigsten Götter neben Isis, Osiris, Ptah und dem großen Sonnengott Re (auch Ra genannt), aber es gab noch viele andere Göttinnen und Götter, die entweder eine kleinere Rolle spielten oder nur in bestimmten Regionen Ägyptens überliefert waren.

      Da gab es zum Beispiel eine ganze Menge Hausgötter, die über das Haus und die Familie wachten. Sie waren hauptsächlich für die Unterschicht zuständig, während der Pharao und die reiche Oberschicht die großen Gottheiten feierten. Ihnen war sogar mindestens ein nationaler Feiertag im Jahr gewidmet! So ziemlich alle Götter, unabhängig vom Status ihrer Anhänger, hatten animalische Attribute.

      Als sich die ägyptische Bevölkerung weiterentwickelte, gingen einige dieser Göttinnen und Götter in etwas über, was wir als Tierkult bezeichnen würden. Das vorher mit der Gottheit assoziierte Tier wurde zum eigentlichen Objekt der Verehrung. Einer dieser von den Ägyptern verehrten Gottheit war der Apis, der heilige Stier von Memphis, der als Verkörperung des Gottes Ptah verehrt wurde. Ptah wiederum war nicht nur der Gott der Handwerker und Kunsthandwerker, sondern soll auch die Welt erschaffen haben. Es gab immer nur einen heiligen Stier zur jeweiligen Zeit, der als Apis verehrt wurde und er hatte vermutlich verschiedene Merkmale, an denen man ihn als heiliges Gefäß des Gottes Ptah erkennen konnte. Dieser lebendige Stier wurde wie einen Gott behandelt, er hatte einen eigenen Stamm Priester und bewohnte den Tempel von Ptah in Memphis. Der ranghöchste Priester des Tempels soll in der Lage gewesen sein, die verschiedenen Bewegungen und Taten des Stieres zu deuten und konnte so die Zukunft voraussehen und die Fragen der verschiedenen Anbeter beantworten. Die weniger bedeutsamen Priester waren damit beauftragt, den Stier zu hegen und zu pflegen und ihm die Geschenke der Anhänger zu

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