Hilfe, ich bin nicht prominent!. Frank Oder

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Hilfe, ich bin nicht prominent! - Frank Oder

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das Bier (nein, Tee, wir sind ja in der Türkei), das sie zum Kühlen im Wasser halten. Die meiste Zeit sind diese Petrijünger ohnehin damit beschäftigt, ihre verhedderten Angelschnüre irgendwie zu lösen.

      Wenn Sie also unter der Brücke einen Menschen an einer Leine baumeln sehen, das ist kein Selbstmörder, nur ein Angler, der es nicht geschafft hat, sich aus dem Gewirr von Angelschnüren zu befreien.

      Die Hauptbeschäftigung des Anglers besteht ja eindeutig im Warten. Man könnte jetzt meinen, jeder Angler müsste eigentlich ein kleiner Philosoph sein. Weit gefehlt. Kein Angler denkt in der Zeit übers Leben nach, sondern nur, welche Ausrede er diesmal wieder erfinden soll, um daheim den kümmerlichen Erfolg als positiv zu verkaufen.

      Dass die Angelerfolge so oft ausbleiben, liegt an zwei Fischfangkollegen, welche meist auch noch viel geschickter als ihre Kameraden am Ende der Angelrute sind, nämlich dem Fischotter und dem Kormoran. Einer, der es nicht so gut mit den Angelmasochisten meint, hätte frei nach Wilhelm Busch gereimt:

      Der Angler wirft den Köder aus

       und denkt heut‘ endlich, bring‘ ich einen Fisch ins Haus

       doch was im Teich er fängt, ist nur ein Schuh

       und wie zum Hohn eine Konservendose noch dazu.

      Er denkt scharf nach und kommt so drauf

       am besten ist`s, ich gebe auf,

       was nutzt mir Blinker, Angel, und Gebrabbel,

       wenn nie ein Fisch an meiner Rute zappelt.

      Der Otter braucht nie einen Blinker,

       denn er ist früher dran und flinker,

       der Angler Fangerfolg bleibt stets ein dünner,

       schon Max und Moritz fischten deshalb lieber Hühner.

      Aber auch der Kormoran macht seinen Job so gründlich, dass ein Fischer oft vorher fünf Fische ins Wasser schmeißen muss, damit wenigstens noch einer drinnen ist. Das Nachsetzen des Fischbestandes überlassen die beiden aber wieder ganz allein den Petri Jüngern. Sie beglücken derweilen ein anders Gewässer. Aber, und darauf kann sich jeder Fischteichbesitzer verlassen, sie kommen sicher wieder.

      Deshalb weichen viele Angler vom Fischteich auf die hohe See aus. Dort sind die Fische ja auch viel größer. Um aber einen blauen Merlin zu fangen, heißt jetzt, die ohnehin schon aufwendige Ausrüstung nochmals um 100 Prozent aufzupeppen. Mein Freund Herbert hat sich um die Platzprobleme, verursacht durch die leicht übertriebene Anglerausrüstung, in Griff zu bekommen, jetzt einfach ein Lagerhaus so groß wie ein Flugzeughangar, gebaut. Seinem Baumeister und dem Stammgeschäft für seinen Angelbedarf war das gar nicht so unrecht. Da hat er ohne es zu wollen, zumindest vorläufig, wieder wen vor dem Konkurs gerettet.

      Hat ein Angler aber so einen Fisch gefangen, so braucht er ihn nur noch an der Katze und dem Hund vorbei in den Kochtopf schmuggeln und kann damit wieder ein „Monat“ lang gut leben. Viele Petrijünger lassen ihren Fisch aber ausstopfen, das ist noch schlauer. So können sie mit ihm in der Stammkneipe „jahrelang“ angeben. Wer den Fisch wirklich verzehrt, gibt aber trotzdem in der Kneipe damit an und schon ist der Fisch wieder mindestens doppelt so groß wie in Wirklichkeit.

      Es gibt aber noch schlimmere Zeitgenossen, nämlich die ausrangierten Fußballer. Ich habe, ungelogen, einen gekannt, der im Wirtshaus immer nur von seinem Traumtor aus 50 Metern Entfernung erzählt und das jeden Tag und auch jedes Mal denselben Stammtischbrüdern.

      Da ist mir jeder Angler lieber. Denn ab und zu, wenn das Glück es will, lädt mich mein Freund Herbert sogar zum Fischessen ein.

       Angeln beruhigt die Nerven, entlastet die Brieftasche optimal, man lernt viele neue Menschen und Biersorten kennen und das Beste daran: Es eignet sich auch hervorragend als Alibi, wenn man sich wieder einmal heimlich mit der Freundin treffen will. „Petri Heil!“

      Der Mensch ist ein stetiger Forscher. Er will immer alles genau wissen und verstehen. Deshalb gibt es ganz wenige Dinge auf dieser Erde, die ihm noch ein Rätsel sind. Jetzt mal von den Problemen der Männer, wie im Kapitel Sex … (nicht wichtig) vorhin beschrieben, abgesehen ein Mysterium, wird wohl immer bestehen bleiben, nämlich der Inhalt einer Damenhandtasche. Es gibt keine logische Erklärung dazu, warum Frau all diese Dinge mit sich herumschleppt. Ich meine jetzt aber nicht das Pfefferspray und die Gaspistole, welche weibliche Wesen vor hinterhältigen Sexstrolchen schützen sollen. Die Bilder aller Familienangehörigen, der Katze und des Hundes sind auch kein Grund zur Verwunderung. Warum aber Frau manchmal die Fotos von zukünftigen, möglichen Heiratskandidaten samt deren Frau mit sich herumschleppt, lässt doch ein paar Fragen offen. Ein weiteres Rätsel geben auch oft unzählige darin verstaute, angebrauchte Schokoladetafeln auf. Der Grund dazu könnte darin liegen, dass Frau ihr ganzes Leben mit dem Problem zu naschen und trotzdem in den neuen, sexy Bikini hineinzupassen kämpft.

      Genau so wenig gemeint ist damit das Taschenbuch, welches wie der Name schon sagt, speziell für die Tasche gefertigt wurde. Bei dieser Literatur handelt es sich meist um einen Roman rund um ein Frauenproblem, welches eigens für die Frauen erfunden wurde und daher folgerichtig auch nur von diesen selbst verstanden werden kann.

      Eine Damenhandtasche ist für Frauen Vieles: Apotheke, Mediencenter, Mülleimer, Schönheitssalon, Familienarchiv etc. Immer, wenn wir ausgehen und ich zufällig einen Blick in die randvoll gefüllte Handtasche meiner Frau machen darf, wundere ich mich, dass trotz allem, doch noch ein paar Gegenstände in der Wohnung zurückgeblieben sind.

      Die zweite Ehefrau von meinem Freund Herbert (6x verheiratet, Sie wissen schon) hatte immer eine Großpackung Kondome mit, wenn sie angeblich zu ihrer „Freundin“ fuhr. Das ist so, als nähme man eine Magnum-Sektflasche mit, wenn man kondolieren geht. Gut, jetzt wo ich genau darüber nachdenke, wenn man das „in“ von der Freundin entfernt, machte das doch Sinn (ich weiß dieses Rätsel ist echt fies, aber diese ungute Eigenschaft habe ich von meinen Kindern vererbt bekommen, sorry). Es dürfte auch der Grund für die Scheidung gewesen sein.

      Kommen wir aber jetzt zu den ungelösten Dingen aus dem Inhalt eines Damencontainers. Wissen Sie, warum so manche weibliche Wesen oft auch einen Multifunktionsschraubenschlüssel mit dabei haben? Eine mögliche Erklärung, wenn Frau nicht gerade die Mechanikerlehre absolviert, wäre, dass bei den meisten Männern fast immer mit hundertprozentiger Sicherheit irgendwo eine Schraube locker ist. Wenn man jetzt auch noch weiß, viele Männer kaufen sich ein „Benimmbuch“ und verwenden es aber so gut wie nie, hat man mit etwas gutem Willen schon einen weiteren Grund für den Schraubenschlüssel (zum auf die Finger Klopfen, für die Schwerhörigen) gefunden. Selbst ist die Frau, und wenn man damit allein auch kein Auto und schon gar nicht eine Beziehung reparieren kann, eine echte fanatische Emanze braucht das allein schon für ihr Selbstbewusstsein.

      Unlängst hat eine Untersuchung an der Fakultät für Damenhandtaschen und sonstige Umweltsünden einer renommierten Universität folgendes herausgefunden: Auf oder in einer Damenhandtasche sind mehr Bakterien zu finden, als auf einer Klobrille. Das erklärt wieder ganz logisch das Mitführen von zig Medikamenten, oft so viel, dass eine kleinere Landapotheke damit problemlos vollgestopft werden könnte. Nicht wenige findige Damen haben sich deshalb das System eines Trolleys abgeguckt und auch auf ihre Handtasche 4 Räder geschraubt (Herberts 3. Frau z. B.). So eine XXXL-Handtasche, ist also ein „Trolley for Shopping“. So kann Frau nun das zulässige Ladegewicht ihrer Handtasche problemlos auf bis zu 50 kg steigern. Da passen jetzt noch mehr ganz wichtige Dinge rein. Nur die Frauen in der ehemaligen DDR waren da noch ein wenig raffinierter. Ihr Erfolgsmodell,

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