Götter der Sterne. Lars A. Fischinger

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Götter der Sterne - Lars A. Fischinger

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wer zu diesem Buch greift und mit dem Lesen beginnt, der mag es wahrscheinlich nicht mehr aus der Hand legen, wird es förmlich verschlingen. Mir erging es jedenfalls so mit dem Manuskript von "Götter der Sterne".

      Walter-Jörg Langbein

      Prolog

      Die Bibel, das "Buch der Bücher", kennt jeder mindestens aus dem Unterricht seiner Schulzeit. Damals wurden uns die Dogmen der Kirche beigebracht, und keiner der jungen Schüler widersprach seinem Religionslehrer. Die Bibel und die Lehren der Kirche sind in der öffentlichen Diskussion ein Tabuthema (wenn es nicht wieder einmal um Verhütung geht). Zwar kennt jeder die "wichtigsten" Textstellen aus der heiligen Schrift, oder hat sie zumindest einmal gehört, aber auch wenn eine Bibelausgabe im häuslichen Bücherschrank steht, so hat sich kaum einer näher mit ihr befasst. Der größte Teil der gläubigen Christen, die Sonntag für Sonntag in die Kirchen pilgern, haben meist nicht das Alte Testament gelesen oder sich gar intensiv mit dem Grundstein ihrer Religion befasst.

      Uns wurde vor mehr oder weniger langer Zeit in der Schule und in den Gottesdiensten etwas erzählt über Adam und Eva und ihre schlimme Versündigung "Gott" gegenüber, die bösen Menschen, die durch ihr Verhalten letztlich die Sintflut verschuldeten, den Propheten "Gottes" oder von den "Stammvätern" Moses und Abraham, die alle "Wunder" vollbringen konnten und erlebten. Oder auch von den verschiedenen Propheten Jahwes haben wir schon einmal etwas gehört. Dabei blieb es auch, und der christliche Dogmatismus, der uns damals erreichte oder erreichen sollte, ist entweder schnell wieder vergessen, oder aber als "Wort Gottes" verinnerlicht worden.

      Es ist an der Zeit, in der Bibel, und vor allem im Alten Testament, einiges neu auszulegen, denn die Kirche bleibt mit ihren alteingefahrenen Lehren von der Allmacht des biblischen "Gottes" viele Antworten auf biblische Rätsel schuldig. Alleine die widersprüchlichen Deutungen und Interpretationen der Bibelexegeten belegen, dass sich nicht einmal die allgemeine Theologie einig ist, was das Buch der Bücher überhaupt enthält. Aber auch die Tatsache, dass selbst heute noch in der Machtorgansisation Kirche an nachweisbar "heidnischen" Religionsansichten festgehalten wird, etwa die Jungfrauengeburt oder Symbole aus dem Hinduismus und Buddhismus (zum Beispiel der Kuppelbau), zeigen, dass die Kirche nicht bereit ist, neue Ansichten zu überdenken.

      Die Bibel, deren Inhalt und auch die Religionen allgemein, sind vielen Menschen unserer Gesellschaft gleichgültig. Dadurch werden keine neuen Arbeitsplätze geschaffen, die wieder fällige Autoversicherung gezahlt oder die Miete gesenkt. Dennoch "glauben" zahllose Menschen seit der Kindheit bis zum heutigen Tag an die Lehren der Kirche. Wer aber hat sich jemals die Mühe gemacht, das "Buch mit sieben Siegeln" aufzuschlagen, um nachzulesen, was Adam und Eva im Garten Eden so trieben, wie der Prophet Hezechiel (Ezechiel) und andere Propheten tatsächlich ihren "Gott" sahen und was die Menschen in "Gottes" Augen verbrochen haben, dass er gleich eine gewaltige Flut schickte, um seine Kinder vom Erdboden zu vernichten? Oder hat je einer versucht zu ergründen, warum der "Herr" im Alten Testament in seinem Zorn immer wieder tödliche Strafen über die Menschen kommen ließ? Welcher Christ hat seinen Glauben kritisch hinterfragt, bevor er die Kirche betritt? Wer setzt sich hin, um auch in den nichtkanonisierten Bibeltexten zu lesen - sofern sie bekannt sind?

      Lesen wir die Bibel aufmerksam durch, durchforsten ältere Texte aus Mesopotamien (von denen viele von den Genesisautoren übernommen wurden), werfen dabei einen Blick in die verborgenen, apokryphen Bücher der Bibel und hören uns kurz die Überlieferungen einiger anderer Völker an, so fällt die schöne Welt der biblischen Geschichte zusammen wie ein Kartenhaus. Gleichzeitig eröffnet sich aber auch eine neue, phantastische Vergangenheit unserer Vorfahren.

      Wir können und dürfen nicht einfach die verbreitete theologische "Deutung" der biblischen und apokryphen Texte hinnehmen, wie sie heute gelehrt wird. Als gläubiger Christ kann niemand die Augen vor alttestamentarischen Geschehnissen verschließen. Denn bereits ein etwas genaueres Anschauen der Texte, die uns moderne Exegeten als inspiriertes "Gotteswort" verkaufen wollen, lassen Zweifel aufkommen, dass der "Gott" des Alten Testamentes tatsächlich Gott ist. Unabhängig davon, wie die Bibelkundler die Heilige Schrift auslegen, immer ist es in ihrem Sinn, und alles Unverständliche und Undeutbare wird zu Symbolismen, Visionen oder Gleichnissen erklärt. Das "Wort Gottes" ist in der Theologie sehr dehnbar.

      Die Bezeichnung "Wort Gottes" wird äußerst weitreichend interpretiert. Theologen sehen darin entweder das direkte Wort aus "Gottes" Mund an den Menschen, oder aber inspirierte Worte Gottes, die von Menschen niedergeschrieben wurden. Beiden Auslegungen liegt jedoch zugrunde, dass der Bibelinhalt auf die eine oder andere Weise von "Gott" stammt.

      Gott, um hier das gebräuchliche Wort zu verwenden, soll ein Wesen oder Geist sein, der allgegenwärtig, zeitlos und von vollendeter Weisheit ist. Er wird als Schöpfer des Universums, der Galaxien, Sonnen, Planeten, Atome und aller lebenden Geschöpfe angesehen. Der Kosmos entstand nach der Urknalltheorie aus einem stark verdichteten Körper, der die gesamte Materie der Welt in sich barg. Zuvor existierte nichts, es gab nur Gott, der weder zu fassen, zu begreifen noch in irgendwelche Dimensionen zu zwängen ist.

      Genauso ist es! Gott ist das allmächtige "Wesen", mit dem alles begann und alles enden wird.

      Aber dieser Gott steht im krassen Widerspruch zu dem "Gott" in der Bibel, dessen Worte und Taten sich in den heiligen Büchern wiederfinden und den die Religionslehrer und Priester als wahren Schöpfer bezeichnen. Ist dies nicht Blasphemie? Keineswegs, denn ich glaube an diesen allmächtigen Gott, der sämtliches Leben, egal wo auch immer, im All schuf, aber ich kann ihn beim besten Willen nicht in den Schriften der Bibel wiederfinden! Der biblische "Gott" erlaubt sich Fehler, ist nicht "allwissend", er lügt, mordet oder lässt morden, ist zornig, reumütig und bedient sich sonderbarer "Thronen" als Hilfsmittel zur Fortbewegung etc. Sollten derartige Eigenschaften dem multidimensionalen Erschaffer von Geist und Materie zu eigen sein? Ich bezweifele es energisch.

      Wer aber war Jahwe (bzw. "die Götter") des Alten Testamentes, wer seine Söhne oder Engel ("Gottessöhne"), denen es nach Sex mit den Menschen lüstete, wie es unter anderem das Buch Genesis beschreibt? Wer oder was waren die himmlischen Wesen anderer Völker und Kulturen, und woher kamen sie zu unseren Urahnen? Die Hinweise führen uns tatsächlich in den Himmel, sie kamen von dort, denn in den Überlieferungen der religiösen Schriften stechen immer wieder technische Beschreibungen ins Auge. Andere Berichte über Jahwe enthalten Taten dieses angeblichen "Gottes", die nicht mit unserem liebgewonnenen "Gottesbild" zusammenpassen: "Gottes" Reich ist nicht von dieser Welt - da hat die Bibel recht.

      Begleiten Sie mich nun auf eine Reise in die phantastische Welt der religiösen Überlieferungen unser Vorfahren. Eine Welt, voller rätselhafter Begegnungen, Erscheinungen und Berichte, voll von unglaublichen Aussagen und sensationellen Hinterlassenschaften der "Götter der Sterne"...

      Teil I

       Mythen der Schöpfung,

       Überlieferungen der Urzeit

      Das Alte Testament ist das Schwerpunktthema des vorliegenden Buches. Zu Beginn der Bibel finden wir Schöpfungsberichte oder besser Überlieferungen, die bei näherer Betrachtung eines der interessantesten Kapitel der ganzen Heiligen Schrift sind. Die biblischen Berichte wimmeln von symbolischen Darstellungen und vieldeutigen Ereignissen, die selbst in der Theologie immer wieder diskutiert werden. Mythen über unseren Ursprung finden wir praktisch überall, in allen Teilen der Welt. Sie ähneln einander und helfen, die alttestamentarische Schöpfungsgeschichte des Menschen besser zu verstehen. Auch untermauert die Ähnlichkeit des biblischen Schöpfungsberichts mit Mythen anderer Völker den Wahrheitsgehalt des Alten Testaments. So, wie die Schöpfungsgeschichten in der Bibel niedergeschrieben sind und wie es die Kirche seit Jahrhunderten lehrt, kann sie niemand glauben, der nicht

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