SkyDancing Tantra. Margot Anand
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In Kalifornien arbeite ich mich durch alle verfügbaren Lehren zum Thema Orgasmus. Ich beschreibe diese Praktiken und wie sie mir die Inspiration gaben, eine Methode zu entwickeln, um Männer und Frauen gleichermaßen zu ehren. Dies wird der zweite Zyklus des TEL: die Entwicklung der multiorgasmischen Reaktion.
Die drei Stufen meiner Ausbildung sind abgeschlossen und meine Arbeiten werden immer bekannter und verbreiten sich rasch. Jetzt ist es an der Zeit, die dunkle Seite des Tantra zu beleuchten und zu versuchen, Antworten und Lösungen für die folgenden Fragen zu finden: Warum missbrauchen so viele tantrische Lehrer ihre Macht? Warum nutzen sie ihre Position um ihre Anhänger und Schüler auszunutzen? Welche Lösungen, um das zu verhindern, gibt es?
Schließlich beschreibe ich im letzten Kapitel des Buches meine persönliche Erfahrung der spirituellen Initiation und eines unerwarteten Erwachens.
Abschließend möchte ich sagen, dass wir alle Glücksritter sind. Wir alle haben Momente großer Freude und höchster Erkenntnis erlebt. Sei es beim Yoga, beim Hören großartiger Musik, in der Liebe, bei der Geburt unserer Kinder – jedes Leben ist von Höhepunkten gekrönt.
Aus diesen besonderen Momenten heraus beginnen wir unsere Suche nach einer Methode, einem Lehrer, einem geografischen Ort, einem Partner, einer Situation, die diese erhabenen Momente wiederaufleben lässt. Geduldig entfernen wir die Schleier der Unwissenheit, die das Licht unserer Seele verbergen. Wir trinken mehr von der Wahrheit und schauen tiefer in das Netz des Lebens und erkennen, dass wir dafür verantwortlich sind, die Realität zu erschaffen, nach der wir streben, und dann, nachdem uns dies gelungen ist, anderen zu helfen, die auch durstig sind.
Die Weitergabe der Lehren meines tantrischen Weges an Tausende von Menschen auf der ganzen Welt hat mir die Möglichkeit gegeben, unsere gemeinsame menschliche Bestimmung aus erster Hand zu erfahren.
Ich hoffe, Sie werden erkennen, dass sich meine Bedenken, meine Fallstricke, meine Schwierigkeiten und meine Suche nicht sehr von Ihrer eigenen unterscheidet. Ich hoffe, dass Sie von dieser tantrischen Saga unterhalten und inspiriert werden und dass sie einen Sinn für das Heilige in Ihr Liebesleben und einen Geschmack des Erwachens in Ihr spirituelles Leben bringt.
Kapitel 1
Enthüllungen einer Jungfrau
Zum ersten Mal in meinem Leben tanzte ich in den Armen eines Prinzen. Aber es war nicht mein Prinz. Das Orchester spielte einen Walzer, und die Geigen umwarben die Tänzer mit romantischen Crescendi. Aber diese Romanze war nicht meine Romanze.
Die Kulisse war exquisit. Vergoldete Spiegel zierten die Wände des eleganten Ballsaals und reflektierten die herumwirbelnden Tänzer. Hunderte von weißen Rosen und Orchideen in prunkvollen Marmorvasen schmückten jede Ecke des Raumes. Mein Begleiter, Prinz Hubert de Polgnac, ein junger Mann Mitte zwanzig, hielt mich fest um die Taille gefasst, als er mich wiegenden Schrittes auf die Tanzfläche führte.
Er hatte eine hohe Stirn, eine aristokratische Nase und widerspenstige braune Locken. Seine blauen Augen strahlten und er zeigte ein schelmisches Lächeln, als wolle er ein Geheimnis lüften. Er flüsterte mir zärtliche Worte zu. Ganz offensichtlich war er verliebt.
Ich war fast achtzehn Jahre alt, eine wohlerzogene, attraktive Debütantin in einem langen, eleganten Kleid mit sich bauschenden Röcken von Christian Dior.
Ich führte das goldene Leben einer jungen Dame der höheren französischen Gesellschaft, die dazu erzogen worden war, reich zu heiraten. Meine Bestimmung war es, mich mit einer guten Familie mit Ruhm, Ansehen und den entsprechenden monetären Mitteln zu verbinden. Meine Mutter, selbst eine Contessa und eine Grande Dame, hatte dafür gesorgt, dass ich auf diese Rolle bestens vorbereitet war.
Als ich mich umsah, bemerkte ich, wie magisch, wie perfekt dieser Abend war, und doch schien alles so unwirklich. Ein mysteriöser Teil in mir fühlte sich komplett fehl am Platz. Mein Magen krampfte sich zusammen – ein vertrautes Gefühl, als ob etwas in mir wollte, dass ich weglaufe, als ob ich auf der falschen Bühne stünde, mich im falschen Stück befände.
Egal wie gut ich die Rolle spielte, meine Seele gehörte nicht hierher. Insgeheim gehörte mein Herz dem anderen Paris, dem Paris der Nacht mit seinen dunklen Gassen, in denen Prostituierte ihre Reize feilboten, Betrunkene sich stritten und Künstler der Muse hinterherjagten. Natürlich zeigte ich in dieser High-Society-Umgebung mein anmutigstes Lächeln, insgeheim aber sehnte ich mich danach, aus dem goldenen Käfig auszubrechen.
Meine Flucht hatte bereits begonnen. Heimlich führte ich ein Doppelleben. Um Mitternacht bat ich höflich um Erlaubnis, „nach Hause zu gehen“. Leider rief Hubert seinen Chauffeur und stieg selbst mit in das Auto ein. Ich gab dem Chauffeur eine andere Adresse – und fuhr nicht nach Hause. Das wusste natürlich niemand.
Ich sagte, ich sei bei meiner Tante zu Besuch.
Das war eine glaubhafte Ausrede. Von jungen Debütantinnen wurde erwartet, dass sie ein ehrenhaftes, jungfräuliches, wohlbehütetes Leben im Schoße ihrer Familien führten. Diejenigen, die eine gute Partie machen wollten, hielten sich an die Spielregeln. Aber mich interessierte das nicht. Ich hatte andere Pläne.
„Meine Eltern haben uns morgen Abend zum Abendessen ins Maxim eingeladen“, sagte Hubert und nahm meine Hand. „Bist du frei?“
„Ja“, sagte ich, „ich würde mich freuen.“
Das Maxim war das eleganteste Restaurant in ganz Paris. Warum diese Einladung? Was wäre, wenn es ein erster Schritt in Richtung eines Heiratsantrags wäre?
Einen solchen Antrag konnte ich keinesfalls annehmen, aus einem einfachen Grund: Ich war in jemand anderen verliebt: in Richard, meinen verrückten, wilden, unkonventionellen amerikanischen Maler und Flamencogitarristen. Jede Faser meines Wesens begehrte ihn. Eine Berührung seiner Hand jagte mir Schauer über den Rücken. Zwischen uns prickelte es immens. Doch er gehörte weder zu meiner Welt noch war die Leidenschaft, die er in mir entfesselte, in ihr erlaubt.
Der Chauffeur hielt vor dem Gebäude an der 52 Avenue Foch. Ich hatte Glück, denn dies war eine der schönsten Alleen in Paris. Es handelte sich offensichtlich um eine gute Adresse. Die Geschichte mit meiner Tante war durchaus überzeugend. Nach einer platonischen, aber zärtlichen Umarmung verließ ich den Prinzen und ging durch die imposante Haustür des Gebäudes in Richtung Aufzug. Ich stoppte und sah mich um. Die Straße draußen war leer. Huberts Auto war weg. Auf Zehenspitzen schlich ich zu einer Tür auf der Rückseite der Eingangshalle mit der Aufschrift „Porte de Service“ und trat in ein schmales, graues, eher schmutziges und unansehnliches Treppenhaus, das zu den Quartieren der Diener hinaufführte.
Die Treppe bis in den siebten Stock hochzusteigen ohne Aufzug, war eine gewisse Herausforderung. Ich trug ein langes weißes Ballkleid und ich musste unbedingt vermeiden, dass auch nur der kleinste Fleck auf die wogenden Falten des langen Rockes gelangte. Nichts durfte mein Geheimnis verraten.
Ich ging bereits ein großes Risiko ein. Ich sollte um Mitternacht zu Hause sein. Vater wartete wahrscheinlich schon auf mich, um sicherzugehen, dass ich pünktlich war. Unvorstellbar, ich käme zu spät nach Hause in einem weißen, beschmutzten Kleid.
Die Röcke raffend stieg ich die Treppe hoch, langsam und ohne das leiseste Geräusch. Mit jeder Stufe, die ich erklomm, schlug mein Herz schneller.
Wie