Ich bin Egoist!. Manfred Behrend
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Hier gibt es dieses gewisse Gott-Modul. Es wird verankert, lässt kaum etwas anderes zu.
Glaube tut gut, hilft auch. Es hilft und hat geholfen, dass es auf der Welt noch viele Analphabeten gibt. Es versteht sich hierbei von selbst, wenn man etwas nicht versteht, dann glaubt man es einfach.
Einfachheit verwirrt nicht. Dies heißt nicht, dass der Glaube aller Richtungen in dieser sozialen Schicht gilt. Keineswegs, jedoch Greifbarer ist es. Es fühlt sich gut und warm an, wie ein Ofen.
Leider wird auch Hass erzeugt auf andere. Und dieses macht nicht Gott.
Das sind wir Menschen.
Als Agnostiker finde ich es unpassend, dass wir uns vernachlässigen. Damit meine ich, dass der christliche Glaube inhaltlich bedeutet: Der Glaube ist die Hinwendung zum christlichen Gott und die Abwendung von sich selbst.
Will ER da oben wirklich, dass wir uns von uns selbst abwenden?
Ich kann es nicht „glauben“, dass er es will. Hinwenden zu ihm und das Gespräch mit IHM suchen ist sehr hilfreich im bunten Dasein des Lebens mit Höhen und Tiefen.
Es kann jedoch nicht sein, dass der Mensch zwar im Mittelpunkt der Schöpfung steht, aber nicht aus eigener Kraft zum Guten fähig ist. (Die Erbsünde)
Diese Definition und Verbreitung des eben genanntem ist doch ebenso ein schlimmer Egoismus zu Gunsten der Vertreter Gottes auf Erden.
Erwähnt sei und nicht so bierernst gemeint, dass sogar Mönche egoistisch sind. Sie erhoffen sich durch ihre Aufopferung und ihr Handeln einen guten Platz im Himmel oder befriedigen damit ihr soziales Gewissen. Denkt bitte mal über diese These nach.
Wenn man seine Bedürfnisse überhaupt nicht berücksichtigt, dann ist es doch ebenso schädlich, als wenn man nur an sich und die Erfüllung seiner Bedürfnisse denkt.
Im Grunde genommen ist jedes Verhalten egoistisch. Denken wir mal nach.
Wer seine eigenen Interessen in den Hintergrund stellt, sich auch fast nur für andere einsetzt, handelt egoistisch, da er in seinem Verhalten Vorteile für sich selbst sieht. Hierzu sagte schon der Dalai Lama:
„Kluge Egoisten denken an andere, helfen anderen, so gut sie können – mit dem Ergebnis, dass sie selbst davon profitieren.“
Ich denke, die bedeutungsvolle Schwierigkeit besteht für uns, dass wir kaum unterscheiden können zwischen einem gesunden und einem kranken Egoismus. Das meine ich keinesfalls medizinisch. Oder doch?
Ein wenig pathologisch vielleicht, wen es betrifft und er nicht herauskommt aus diesem Wirrwarr und sich einbildet, dass es überlebenswert sei.
Im 6., 5. und 4. Jahrhundert v. Chr. kam jedoch die griechische Begründung der Philosophie auf und korrigierte bzw. erweiterte Dinge, die uns helfen. Was ist Philosophie?
„Philosophie beginnt, wenn Menschen nicht mehr auf die Religionen oder Autoritäten hören, sondern versuchen, die Welt mit Hilfe der Vernunft zu verstehen.“
Wäre es nicht toll, hier einen Konsens zu finden? In einer gewissen Friedfertigkeit sollte man doch begreifen und die Philosophie in viele Dinge des Daseins einflechten. Wir bräuchten doch nur friedlich und wissbegierig den Satz von Platon
„Der Anfang aller Philosophie ist das Staunen.“
betrachten und dankbar über diese Definition sein. Ein friedliches, für beide Seiten angenehmes Verständnis. Es hilft, wenn wir staunen.
Leider haben wir es versäumt und jeder denkt vom anderen, dass er vieles verkennt, unrecht hat und man selbst stur bleibt.
Ist es denn wirklich so, dass zwischen dem Glauben und der Vernunft Eintracht herrscht?
Hierbei möchte ich den großen Sophisten (berufsmäßige Lehrer) Protagoras (ca. 500 v. Chr.) und den Begründer des Agnostizismus (Existenz Gottes ist nicht bewiesen, es kann aber sein) benennen.
Ich persönlich bekenne mich, Agnostiker zu sein. Dies ist keine Feigheit vor einem Standpunkt, eher eine friedliche Erkenntnis.
Er sagte sehr eindeutig:
„Der Mensch ist das Maß aller Dinge.“
Auch dies kann Egoismus sein, aber betrachten wir uns nicht alle als die erfolgreichste Spezies Lebewesen? Hier muss man natürlich zusetzen, dass es berichtigt werden muss unter dem Aspekt, dass wir diesen Spruch von Protagoras abgeben müssen, wenn wir die Natur, unseren Planeten nicht vernünftig behandeln.
Aber, er sagte dies vor 2.500 Jahren. Da konnte er noch nicht wissen, wie gierig wir sind.
Wenn wir von der Natur sprechen, wie Hubert Reeves (auf Seite 7) es nannte, haben wir doch der Natur es zu verdanken, dass wir eigentlich vernünftig denken können. Wie meine ich es?
Sehr viele Lebewesen werden von Umständen der Natur selektiert und sterben aus. Heutzutage haben wir Menschen erheblichen Anteil daran, das Arten von Lebewesen sterben.
So irritierend es klingt, wir haben den Naturkatastrophen unser Überleben als Spezies Lebewesen Mensch zu verdanken.
Vor ca. 2,7 Millionen Jahren hatte die Erde die Glazialzeit, eine der Eiszeiten. Die Bedeckung der Festlandgebiete mit Gletschern und Inlandeis. Die wärmeliebenden Arten von Lebewesen wurden verdrängt bzw. starben aus. Schlussfolgernd hieraus erfolgte eine Trennung zwischen dem Tierreich, der Pflanzenwelt und den Lebewesen, die wir heute Mensch nennen. Nur die Starken überleben.
Eine schon menschenähnliche Rasse überlebte. Wir verdanken ihnen alles.
Das Gehirn wuchs zu dieser Zeit vor zwei Millionen Jahren um 300 Prozent, um mit den gegebenen Dingen leben zu können und nicht dem Selektionsprozess durch die Natur zum Opfer zu fallen.
Ebenso kennen wir doch die größte Naturkatastrophe der Erde vor 74.000 Jahren.
Ein Kometeneinschlag löste den Vulkan Toba auf Sumatra aus. Es blieben nur einige Familien übrig, denen wir unser Dasein verdanken.
Anpassen an dünne Luft, Verdunklung des Himmels und menschenfeindlichen Temperaturen heißt doch nichts anderes, als Lernen, aus den Gegebenheiten und dem natürlichen Egoismus, sich anpassen, beachten, beobachten und der Drang zum Überleben.
Lernen durch Katastrophen.
Nicht nur Vulkane, sondern ganz simple Gedanken, wovor Wissenschaftler schon warnen.
Es wird aber wohl auf dasselbe hinauslaufen. Einige werden überleben. Dieses führt ebenfalls auch dazu, dass einige Pseudo-Religionen oder selbsternannte Pseudo-Propheten auf unserer Welt erscheinen, Anhänger um sich scharren. Glauben ausnutzend, um regelrecht zu fordern:
„Wenn ihr mir vertraut; werden wir überleben!
Auch wenn der letzte Ritter mit blutverschmiertem Hemd auf die