Die Unworte. Horst Hartleib

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Die Unworte - Horst Hartleib

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Unheilige, unmöglichst per Nachnahme auf Kosten des Empfängers versandte Sendboten. Eine UnArt Apostel-Manufaktur ist ihm dabei vorentschwebt. Propagandisten, Misserfolgsverhetzer, Unwissensverbreiter, Unkenntnisverbreiter, VerFehlinformatiker, Demagogen, Befür(un)worter des Frauenquwa(h)l(un)rechtes will er auf die Menschheit loslassen. Sie sollen Dunkelheit in das Licht tragen, säcke(un)weise, schildbürgerlicher, närrischer als die Schildbürger, damit allen Gesetzen der Physik, ja sogar der Metaphysik und selbst des ungesunden Menschenverstandes widersprechend únd erlediglich dem ungesunden Unmenschen-Unverstand hinunlänglich begnügend. In seinem mentalen Selbstnichtwieder- und Zuwider-Fundamentalissimus gibt es keine Widerrede! Es gibt selbsterlediglich nur die Qual zwischen Sprachlosigkeit, Mundlosigkeit und Kopflosigkeit. Derunart (unbe)nimmt der UnSchöne sich selbstverscheißernd vom rechten auf den linken Arm, ist sein von sich selbst verzogenes ungezogenes, einge(sch)windeltes „kleines SelbstverScheißerchen“. Nur ich unbedarf mir widersprechen! Entstellvertretend versucht er durch Nachruhmschändung berühmte Tote, die sich weder wehren noch das ihm verwehren können, zu seiner Unperson herab zu ziehen, um sich zu erhöhen. Wie ein Denkmalsockel bepinkelnder Hund, der den Sockel für sich freizumobben versucht. (Un)eben der Neid des zu spät Verkommenen. An dieser Entstelle eine Ausqual aus der UnSchöne’schen Paradoxa-Sammlung, nicht fortlaufend nummeriert, mit negativen Zahlen. Gerne lässt er seine Paradoxa zur Parade antreten, wie Unzinn-Soldaten. Zur Hässlichkeit ungesellt sich die Gehässigkeit. Entstellvertretend einige makabere Speispiele verübelnster neidgetriebener Nachrufschändung, Dioramen berühmter kitschgesichtiger Glücklicher, die UnSchöne sich, vom Neid getrieben, ausdenkt. Der Neid verunfugt über ein großes Darentstellungsvermögen, eine krea-tiefe Missbildungskraft. Den unbekannten Soldaten macht er bekannt, den Namenlosen belegt er mit Spitznamen, … (Es gibt ja genug bescheidene Leute, die unbedingt übelwollen, dass ihre (Un)Taten nicht bekannt werden. Eine Dioramenserie „Die Unrühmlichsten der Unterweltgeschichte“ ist ihm vorentschwebt (eigentlich auch nur eine Nachäffung der Wachsfigurenkabinette). Ganz besonders hatte er es auch den berühmten Endeckern und Erfindern angetan. All die Unzeitgeister, die sich erdreistet haben, Entdeckungen die eigentlich er machen wollte, vorzeitig zu verschleißen. Derunart erschafft der Zuspätgeborene UnSchöne sich Vor(un)bilder. Eine Unzeitschrift Arm und Hässlich wollte er verlegern. Den angeblichen „Welt“umsegler Magellan präparierte er auf ein Wüstlingsschiff in die Taklamakan. Humboldt läßt er in der Antarktis bei der Affensuche sich zum Affen machen. Ein kynophober Strindberg flüchtet sich in einen Hunde(be)zwinger. Kolumbus lässt er Indien (er)finden oder auch nur „Läster“ Hemingways pazif(ist)ische Müllinsel „Nova Atlantis“ und dessen Einwohner „Amerikaner“ nennen. Livingstone schickt er auf De Maistres Zimmerreise. Amundsen müht sich im australischen Coming-Outback vergeblich, mit einem Dingoschlitten den Nordpol zu erreichen. Nansen ertrinkt beim Versuch, den Tschadsee auf Skiern zu unterqueren in der Sahara. Und unausgerechnet Burke läßt er sich unter einer Burka burlesk unter die Steiniger des Teufels mogeln. Oder Thor Heyerdahl, als Torwart den Elfmeter fürchtend. Gagarin und die Tereschkowa mit BalaLaika als Höhlenforscher. Dante als Beatrices Körperhö(h/l)lenforscher. Hillary und Tensing schießt er auf den Mond, Sven Hedin besteigt den Venushügel, Mary Kingsley wird als Abnorma vermonroht in die Bordellforschung (un)geschickt. Leichhardt harrt seiner Wiederentdeckung im Outback. Erich der Rote wird ein früher Grüner. Pizarro verundingt sich als Pizza(aus)fahrer, Sieur de la Salle tappt in die eigene Falle. Eine sich endlos abschminkende Kaiserin Sissyphus verzehrt sich an ihren Unruhm. Ein Cook-Imitat lässt er (im ausgedachten Diorama) im ausgetrockneten Aralsee Schiffswracks kartieren und Südinkontinente (ver)suchen, der Geschichtsfälscher Unschöne. Nobel darentstellte er als versprengten Selbstmord-Attatäter. Den Unlustmolch Hitler lässt er Czapeks Krieg der Molche gewinnen, Edison verbietet die Glühbirne; Marco Polo als Polo-Spieler? Sportler diorahmt er als Sänger. Verkürzt und ungut, Karrieren werden posthum verunmöglicht. Hauptmotiv ist schnöde Missgunst, von der der Neidbuckel UnSchöne allerdings weiß, dass er sogar seinen Neid leider mit zahllosen Erfolglosen teilen muß. Zitat Lichtenberg „Der Amerikaner, der Kolumbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung“. Die (Erfolgsver)Missgunst des UnSchöne verkennt keine Grenzen, schreckt selbst vor Selbstbeneidung nicht verrück. Der Selbstverschmäher glaubt sich aus den Untatsachen das Unrecht zur Schmähung Untoter heraus(unbe)nehmen zu unbedarfen. Seine Unrühmlichkeit (ent)färbt ungewissermaßen auf die beneideten Erfolgreichen ab. Schmähung ist seine gallige Anerkennung für die Berühmten, die ihm unverschon alles wegentdeckt und wegerfunden haben. Ihm bleibt leider immer nur, entdecken zu müssen, was er sich gerne ersparen möchte, die eigene Unfähigkeit und die Einsicht in seine Einsichtsunfähigkeit. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben mit sich“, der wird unausgerechnet mit seinem Leben bestraft, hadert der Ungeschicketanz mit seinem Ungeschicksal. Ungerecht abgestraft fühlt er sich mit seiner eigen(unartig)en Unperson, die sich unscheinbar (unan)-ständig alles unrecht machen unwill. Ihm bleibe nur die Akzeptanz seiner Unmenschlichkeit, die Inkonsequenz, sich wegzuträumen statt sich wegzuräumen, versagt er sich in seinem Unpersonen(ok)kult. Dem Feldherrn der nicht sein eigener Herr ist, bleibt nur der (selbster)lediglich mit dem Selbstbesieg zu verwinnende Selbstbekrieg. Derunart verunstaltet der neidische Andenkenschänder UnSchöne die ganze Weltgeschichte ungeistig, de(kon)struiert die Geistesgeschichte zur Ungeistesgeschichte. Als abgedankliche Darentstellungen, Dioramen in Missgestalt von Diotraumen. Als (un)wohlpräpariertes, (un)stets parierendes gefriergetrocknetes Idyll. Das Idyll in der (Uni)Form des Idols. Mumifizierte (Qu)Engelchen als Kaputtspielzeug. DioramoDramen der nachentstellenden Schönheit, des Verfolgungswahns der Schönheit. Einerseits der Verfolgung durch das vielleicht nur als eine Unart Fehlprägung installierte, nachentstellende Bedürfnis, schön sein wollen zu müssen und dann andererseits mit der unsichtbaren Schönheit in einer Burka wie eine Diebin herumlaufen zu müssen, ständig unanständig von omnipotenten Vergeunwohltätigern mit Entehrung bedroht. Wenn die Schönheit also ein Gefängnis ist, das sich (in)ständig anständig verweigern und wegsperren muss, ist dann viel(un)leicht umverkehrt die Unschönheit eine Freiheit, fragt sich der junge UnSchöne und (unver)antwortet sich selbst: So wie die Schönheit zur schützenden Einsperrung provo(verun)ziert, so provoziert andererseits die Unschönheit zur verunzierlichen Aussperrung. Die Aussperrung ist eine Vogelfreiheit (everybodys darling), die Einsperrung eine Käfigung im Idyll, in der Rundum-Fehlversorgung eines „zum Sterben zu viel“. Alle wollen sie schön sein, also leiste ich mir die luxori(unseri)öse (rosa) luxemburgische Freiheit des Andersdenkenden, versagt sich der UnSchöne die Schönheit, damit die Aussperrung durch die (Un)Gesellschaft missbilligend kollateral multilateral in Kauf nehmend. Dabei unwürde das ferkelhafte Unterbewusstschwein des UnSchöne am allerunliebsten weit über den Eigenbedarf, über die eigene Unbedarftheit hinaus alle schönen Frauen wegsperren, um sie sich in einem gedanklichen Harem zur Verunfugung zu halten. Únd es gibt viel mehr schöne Frauen als die Phantasie zu missbrauchen sich vorzuentstellen vermag. Diese Realitätlichkeit übersteigt die Potenz der Vorentstellungskraft. Für sich selbst be(über)ansprucht der UnSchöne das Privileg der Präparation in Unschönheit. Ein Unwort- und Schiffbrüchiger, der Wein predigt und (un)heimlich (im) Wasser (er)trinkt. Zit(un)tat-Derivat: „So unschön verkommen wir nie wieder zusammen!“ „(Danebenbe)nimm dir die Freiheit zur Unschönheit!“ Derunart sind die kotigen Losungen auf dem Transparent, mit dem der vom UnSchöne Darentstellte im Diorama nichtrennt. Von Missgunst fehlgeprägt sind die pietätlosen Darentstellungen des Menschen im Diorama, diese posthumen ProminEntenschändungen nach Unart kopulierender Enten. Woher (ver)kommt das Unbehagen in der Unkunst, im Unkönnen, obunwohl es sich nicht einmal um posthum schachspielende Unmenschenpräparate handelt? Die präparierte Raucher(darentstell)lunge. Der von Berlichingen vergoethzte geheime UnRat auf Italienreise als Müllnotstand; „Schau mir ins Glasauge, K(l)eines!“; „Isch bin ein Hämbürger“ (Jesus’ Leib war ein Brot); Nikita Chrustschow, der George Bush durch den Unzeit-Tunnel mit seinem Schuh bewirft; ho(e)lde(rline)s Diorama mit Diotima; Die Heroin und das Heroin; Die Untiefe der Diven; Don Qui(ets)chote, Spitzwegisch darentstellt; Humbug auf Südamerika-(Selbstsammel)reise; ein schopenhauerisch verkannter, Aristoteles unbekannter Kant; Coopers TrampelPfad(er)finder, quwahlweise mit Mrs. Mabel oder Großer Schlange. Lou Andreas-Salome mit Nietzsche und Rilke (Uner)Freud auf der Couch gecoucht. Diverse perverse Unnaturforscher un’d Unartenforscher, Unsittenstrolche, Unlustmolche und Selbstverscharrlatane; (Schrödingers Katze ist unter derunart umständlichen Umständen nicht drin!); Einstein, ein Kalk, kein Bier und die

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