Ich rauche gern….und hör jetzt auf! Die erfolgreichsten Strategien Nichtraucher zu werden. Die neueste Forschung - Wissen das wirklich funktioniert. Aufhören und trotzdem schlank bleiben.. Андреас Иопп
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Die meisten Raucher erzählen von einer „Gewohnheit“ oder einer „dummen Angewohnheit“. Rauchen ist aber keine Gewohnheit, so als ob Sie gerne etwas essen. Gewohnheiten lassen sich jederzeit abstellen. Wenn ich in England auf der linken Straßenseite fahren muss, statt wie hier auf der rechten, schalte ich die Gewohnheit innerhalb von wenigen Sekunden um, schon wenn ich mit dem Mietwagen aus dem Flughafen fahre. Etwas länger dauert es dann, Blinker und Scheibenwischer nicht ständig zu verwechseln, die sich auch umgekehrt am Steuerrad befinden. Aber nach ein paar anfänglichen Fehlgriffen gelingt auch das. Ich stelle meine Gewohnheit ohne Probleme einfach um. Mir ist es auch noch nie vorgekommen, dass ich nicht rechts fahren darf und deswegen unruhig und nervös werde oder eine Panikattacke bekomme. Ich stehe auch nicht nachts auf, um bei leeren Straßen mal eine Runde rechts zu fahren. Warum müssen wir als Raucher dann immer von „Gewohnheit“ oder „dummer Angewohnheit“ sprechen? Sucht und Gewohnheit sind zwei vollkommen verschiedene Dinge.
Sind Sie ein Gewohnheitsmensch?
Gewohnheitsmensch! Das hört sich an, als würden Sie jeden Tag das Bürgerliche Gesetzbuch lesen oder kleinkariert Ihre Gewohnheiten mit der Uhr verrichten. Wollen Sie sich wirklich so beschreiben? Was ist übrig geblieben von Ihrem jugendlichen Übermut, nichts tun zu müssen? Raucher waren doch eher die Jugendlichen, die sich gegen die Erwachsenen aufgelehnt haben. Kein Mensch beschreibt sich gerne als Gewohnheitstier. Und was wäre Rauchen für eine Gewohnheit? Sich 4.000 hochgiftige Substanzen in die Lunge hineinzupumpen, um 10-15 Jahre früher zu sterben? Ich glaube nicht, dass Sie so eine „Gewohnheit“ aufrechterhalten würden, wenn es denn eine Gewohnheit wäre.
Essen Sie gerne Broccoli?
Ich esse zum Beispiel für mein Leben gerne Brokkoli. Trotzdem muss ich ihn nicht 20mal am Tag essen. Ich habe auch nicht ständig unterwegs etwas Brokkoli dabei, um ihn zu knabbern und so meinen Brokkoli-Blutspiegel wieder anzuheben. Ich habe auch noch nie das Gefühl gehabt, dass ich anderen Menschen erzählen müsste, warum ich so gerne Brokkoli esse. Auch: Brokkoli essen kann ich einfach sein lassen, wenn ich es will. So ist das mit Gewohnheiten. Auch die schönsten Gewohnheiten wird man leid. Ständig Brokkoli wäre ein Alptraum. Bei Zigaretten kann man selten genug bekommen. Selbst nach Hundertausenden von Nikotin-Zügen will man immer noch mehr.
Rauchen ist also keine Gewohnheit. Jede Gewohnheit ließe sich im Handumdrehen abstellen, wenn Sie diese leid sind oder sie Ihnen schadet. Rauchen ist eine Sucht, die erhebliche Probleme macht, sie abzulegen. Es bringt daher auch nichts, sich selbst (und anderen) vorzulügen, man rauche „aus Gewohnheit“ oder es wäre eine „dumme Angewohnheit“. Benennen Sie es als das, was es ist: Eine Sucht mit Suchtverhalten. Zumindest sich selbst gegenüber. Das wäre schon ein erster riesiger Schritt.
Ihre Kinder mögen keinen Broccoli? Kein Problem. Margie in diesem TV-Spot wird Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Kinder an das Broccoli-Essen bekommen. Den Spot können Sie auf der Homepage unter Links zu YouTube, Kapitel 1 sehen.
Haben Sie sich das Rauchen freiwillig angewöhnt?
„Natürlich. Es war ja meine Entscheidung.“ Ja, Sie haben sich sicher entschieden, einige Zigaretten mitzurauchen. Aber haben Sie sich auch entschieden, ein Leben lang weiterzurauchen? Das kam ganz allmählich, weil Sie auf einmal „gerne“ rauchten und später „gerne rauchen mussten“. Sie haben sich das Rauchen nicht „angewöhnt“ oder sich dafür entschieden. Sie haben mit den allerersten Zigaretten gelernt, wie man diese handhabt und geraucht, ohne darüber nachzudenken, ob Nikotin süchtig macht. Immerhin behaupteten die Top-Manager der Tabakindustrie noch 1992 vor dem US-Untersuchungsausschuss unter Eid, dass Nikotin nicht süchtig macht. Es ist ziemlich sicher, dass auch Sie als Jugendlicher nie wirklich darüber nachgedacht oder sich zu irgendetwas bewusst entschieden haben.
Wie könnte man auch abhängig werden vom Inhalieren von stechendem Rauch? Das ist der große Trick der Zigarette: Wir meinen, jederzeit aufhören zu können, weil der Rauch nicht besonders angenehm ist und wir es am Anfang aus sozialen Gründen tun. Aber dann ging alles auf einmal wie ganz von selbst, nachdem Sie anfingen „gerne“ zu rauchen.
Warum ist die Zigarette allgemein so akzeptiert?
Zigaretten gehören zu den harten Drogen: Sie werden extrem schnell abhängig und an keiner Droge sterben so viele Menschen Jahr für Jahr. Warum ist die Zigarette dann so akzeptiert? Die Frage ist relativ einfach zu beantworten. Ein Heroinsüchtiger oder Alkoholiker kann nicht mehr oder nur eingeschränkt arbeiten. Zusätzlich wirken diese Drogen halluzinogen, das heißt berauschend. Kontrollverluste, sich daneben benehmen, weil die Hemmschwelle sinkt, oder ins existentielle Nichts abgleiten wie bei Heroin. Der Raucher bleibt dagegen vollkommen normal, arbeitsfähig und verstirbt erst 20-30 Jahre später.
Der Raucher unterscheidet sich nicht – so lange er genügend Nikotin im Blut hat – vom Verhalten, der Stimmung, der Arbeitsfähigkeit eines Nichtrauchers. Erst wenn der Nikotinspiegel fällt, dann stellen sich Unruhe, Nervosität, Gereiztheit und Konzentrationsschwäche ein. Aber jeder Raucher vermeidet das, indem er einfach die nächste raucht. So gesehen sind Zigaretten die kleinbürgerlichste aller Drogen und werden als normal akzeptiert. Der zweifelhafte „Verdienst“ der Zigarettenindustrie ist es, das Rauchen als sogenannte „Gewohnheit“ gesellschaftsfähig gemacht zu haben und dadurch über die Gefahr des Rauchens und der Sucht hinwegzutäuschen.
„Ich bin aber trotzdem ein Gewohnheitsraucher“
Sie rauchen also nach dem Essen, in Gesellschaft oder zur Entspannung. Ok. Wenn Sie ein Gewohnheitsraucher sind, dann dürfte es Ihnen nicht schwer fallen, diese Gewohnheit einfach abzustellen. Machen wir einen Test: Schmeißen Sie Ihre Zigaretten weg! JETZT! Nichts zwingt Sie, zu rauchen. Ist wie beim Brokkoli. Wenn Sie in der nächsten Woche nicht ein einziges Mal unruhig oder nervös werden und das unbedingte Gefühl haben, rauchen zu müssen, dann brauchen Sie das Buch nicht weiter zu lesen. Die meisten Leser werden aber wie ich schon nach kurzer Zeit dieses unruhige leere Gefühl haben, dass etwas fehlt. Das kann sich bis zu Angst und Panik steigern. Die Einflüsterung „ich brauche eine Zigarette“ kommt dann zwanghaft. Das hat mit Gewohnheit überhaupt nichts zu tun.
Entlarven Sie, warum Sie „gerne“ rauchen
Wie wenig „gerne“ manche Raucher tatsächlich rauchen, haben wir schon gesehen. Die meisten Raucher wissen eigentlich überhaupt nicht, warum sie rauchen. Sie tun es einfach. Es kommt wie ein Hungergefühl und geht dann, wenn man geraucht hat, wieder weg. Wichtig ist dabei Folgendes: Ohne zu verstehen, warum Sie „gerne“ rauchen, werden Sie nie wirklich aufhören können, zu rauchen. Sie würden dann ständig das Gefühl haben, auf etwas „zu verzichten“.
Viele Methoden zum Rauchstopp konzentrieren sich nur darauf, dass Rauchen die Gesundheit ruiniert, dass Sie 5-8 Jahre kürzer leben und dass das Privileg zu rauchen ein Vermögen kostet. Sie werden es schwer haben, aufzuhören, wenn Sie sich beim Rauchstopp auf diese Gründe konzentrieren. Denn Sie rauchen ja nicht aus den Gründen, warum Sie nicht rauchen sollten! Jeder Nichtraucher oder Arzt wird versuchen, Sie mit diesen Begründungen „warum man nicht rauchen sollte“ zum Aufhören zu bewegen. Nur funktioniert das nicht. Sonst hätten die meisten Raucher schon längst damit aufgehört. Tatsächlich gäbe es wahrscheinlich keine Raucher mehr.
Wir rauchen aus ganz anderen Gründen „gerne“: