Heilung durch SOL-Hypnose. Brigitte Papenfuß

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Heilung durch SOL-Hypnose - Brigitte Papenfuß

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aller Entscheidungen werden bewusst getroffen, während das Unterbewusstsein vollkommen unbeachtet die restlichen 95 Prozent wie von selbst erledigt. Und dennoch ist sich der Mensch jederzeit absolut sicher, dass er vollkommen bewusst und rational handelt, und zwar auf der Grundlage seiner Lebenserfahrung und seines angelernten Wissens. Selbst wenn er wollte, so könnte er hierüber gar nicht anders denken, weil er durch seinen eigenen präfrontalen Cortex, der sein Ego bildet, eingeschränkt ist.

      Vielleicht findet die Taube ja gerade deshalb ihren Weg, weil sie kein Ego hat. Vielleicht kommen die Tiere gerade deshalb in ihrem Lebensraum so gut zurecht, weil sie kein Ego benötigen, sondern einfach ihren Instinkten folgen. Für uns stellt sich nun die Frage, wie sich die inneren Überzeugungen entwickelt haben, die den Filter des präfrontalen Cortexes bilden.

      Ein Baby, das gerade auf die Welt gekommen ist, nimmt alle Sinneseindrücke vollkommen kritiklos in sich auf, etwa so wie ein Schwamm, der sich mit Wasser vollsaugt. Die Hirnwellen des Säuglings schwingen dabei im Delta-Bereich, extrem langsam, mit etwa 1 bis 3 Hertz (Hz), also maximal 3 Schwingungen pro Sekunde. Bei diesen Werten befände sich ein Erwachsener in einem Zustand vollkommener Bewusstlosigkeit, zum Beispiel im Tiefschlaf, aber für den Säugling sind diese niedrigen Hirnfrequenzen genau richtig. Das Baby lernt hierbei mit unglaublicher Geschwindigkeit und stellt sich so auf seine neue Umwelt ein.

      Ein Baby nimmt alle Eindrücke ungefiltert auf

      Während seiner ersten beiden Lebensjahre ist ein Baby von seinen Hirnfrequenzen her nahezu ständig im Zustand einer hypnotischen Tieftrance. Alles, was es nun erfährt oder was ihm widerfährt, ist prägend für sein ganzes Leben. Es sucht den Augenkontakt zu seinen Eltern und den Personen in seiner Umgebung. Wird der Blick des Babys liebevoll erwidert und erhält es liebevollen Körperkontakt, so erfährt es für sich Liebe und Geborgenheit und damit inneres Wachstum. Ist das Gegenteil der Fall, so könnte es sich in sich selbst zurückziehen und somit möglicherweise autistisch werden.

      Beim Kleinkind steigen die Hirnfrequenzen dann etwa bis zum 6. Lebensjahr auf 4 bis 7 Hz an. Dieser Schwingungsbereich wird als Theta-Phase bezeichnet. Wenn ein Erwachsener sich im Theta-Zustand befindet, ist er entweder gerade eingeschlafen oder auf andere Weise zu tiefer, innerer Ruhe gekommen, zum Beispiel durch Meditation. Das Kleinkind hingegen ist im Theta-Zustand quietschfidel und aufmerksam. Das ist die Zeit der Phantasiereisen, der Märchen- und Geschichtenerzählungen. Hier fiebert das Kleinkind regelrecht mit und erfährt die Welt auf seine ganz eigene Weise. Wenn es hierbei dann zum Ausdruck bringt, was es sieht oder hört und so zum Beispiel von Engeln und Feen erzählt, dann lächelt der Erwachsene nachsichtig. Er weiß, dass der Theta-Zustand, in dem sich das Kind befindet, auch als hypnagogischer Zustand bezeichnet wird, ein Zustand, in dem nach allgemeiner Auffassung Pseudohalluzinationen auftreten.

      Solche Halluzinationen sollen für das Kind absolut real sein. Es soll demnach wissen, dass es halluziniert, aber nicht in der Lage sein, darauf zu reagieren. Was aber wäre, wenn das Kind die Feen und Elfen, von denen es erzählt, tatsächlich wahrgenommen hätte? Dann könnten die Erwachsenen sich einfach nur nicht vorstellen, dass es so etwas gibt. Somit wäre die Realität der Erwachsenen verschieden von der Realität, die das Kleinkind im hypnagogischen Zustand wahrnimmt. Damit erhebt sich die Frage, ob etwas nur deshalb nicht real existent sein kann, weil wir es als Erwachsene nicht wahrnehmen können.

      Pseudohalluzinationen – Realität oder Fiktion?

      Auf jeden Fall ist die Tatsache, dass sich die Kinder im Alter von etwa 2 bis 6 Jahren im Theta-Zustand befinden, eine geniale Einrichtung der Natur.

      In diesem Zustand, der dem einer leichten hypnotischen Trance sehr ähnlich ist, lernen die Kinder mit unglaublicher Geschwindigkeit. Sie erlernen so mühelos die Sprache und die Abläufe des Zusammenlebens in der Gesellschaft, in die sie hineingeboren wurden. Auch dieser Lebensabschnitt ist prägend für das ganze Leben.

      Erst ab dem Alter von etwa 6 Jahren beginnt sich das Ego auszubilden und damit der präfrontale Cortex, der Filter, der uns eine objektive Wahrnehmung unmöglich macht, weil er dauernd wertet und Sinnesreize ausblendet, ohne dass wir dies auch nur im Ansatz bemerken. Dieser Prozess der Entwicklung von Persönlichkeitsstrukturen ist mit dem Ende der Pubertät sehr weit fortgeschritten, aber bis zum vollständigen Auswachsen des präfrontalen Cortexes kann es noch Jahre dauern.

      Bei diesem Prozess des persönlichen Wachstums steigt auch die Hirnaktivität kontinuierlich an. Die Frequenz der Hirnwellen steigt mit dem Grad der Konzentration und der emotionalen Erregung. So zeigt das EEG für den Erwachsenen, der sich in einem sehr ruhigen Zustand befindet, also kurz vor dem Einschlafen ist, mit etwa 8 bis 15 Hz den Alpha-Zustand an. Mit steigender Konzentration, was einer steigenden Aktivität im präfrontalen Cortex gleichkommt, nimmt auch die Frequenz der Hirnwellen zu. Während des Tagesablaufs sind wir üblicherweise im Beta-Zustand, der sich über einen Bereich von 16 bis 30 Hz erstreckt. Morgens beim Frühstück sind es vielleicht 20 Hz, während einer konzentrierten Arbeitsphase so um die 25 Hz, bei einer erregten Diskussion vielleicht 28 Hz und beim ruhigen Ausklang des Tages sind es vielleicht wieder 20 Hz. Über 30 Hz beginnt der Gamma-Bereich, aber in den sollten wir besser nicht hineinkommen. Dieser ist gekennzeichnet von allerhöchster Konzentration, die einhergeht mit starken Emotionen bis hin zur Panik. Man könnte den Gamma-Zustand auch als puren Stress bezeichnen.

      Normale Gehirnwellen des Erwachsenen

      Ein Erwachsener hat also von Natur aus nicht die Spur einer Chance, bei vollem Bewusstsein in den Theta- oder gar den Delta-Zustand zu gelangen, da er sich bei diesen niedrigen Hirnfrequenzen im Schlaf oder sogar im Tiefschlaf befindet.

      Im veränderten Bewusstseinszustand einer hypnotischen Trance allerdings, werden diese niedrigen Hirnfrequenzen bei vollem Bewusstsein, ja sogar mit deutlich erhöhter Aufmerksamkeit erreicht. Mit zunehmender Trancetiefe nimmt hierbei der Einfluss des präfrontalen Cortexes auf die Wahrnehmung immer mehr ab, bis in einer Tieftrance überhaupt keine Kritikfähigkeit mehr vorhanden ist. Nun ist die direkte Kommunikation mit dem Unterbewusstsein möglich, ohne dass der präfrontale Cortex mit seinem erlernten Weltbild und seinen andauernden Wertungen ständig dazwischen funkt.

      Wir Menschen verfügen über die einzigartige Fähigkeit, komplexe Denkprozesse durchführen zu können. Hierbei sind wir kreativ, indem wir Neues entwickeln und logisch, indem wir hierzu die Erkenntnisse, die zuvor von anderen Menschen gewonnen wurden, gezielt einsetzen und miteinander verknüpfen.

      Homo Sapiens – verstehend ja, aber wirklich weise?

      Diese Erkenntnisse unserer Artgenossen sind uns als Kleinkinder, in unserer Schulzeit, in der Ausbildung, im Beruf und im Zuge unserer allgemeinen Lebenserfahrung vermittelt worden.

      Das so erlangte Wissen, das Tag für Tag erweitert wird, ist geprägt von unserem gesellschaftlichen Umfeld, dem Kulturkreis, in dem wir leben und in dem wir aufgewachsen sind.

      Auf diesem, bedingungslos als wahr angenommenen Wissen, bauen wir alle unsere Wahrnehmungs- und Denkprozesse auf, denn das erlernte Wissen und die hiermit einhergehenden Erfahrungen bilden schließlich die Grundlage für unser kreatives Denken und jede weitere Entwicklung.

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