Befreiung erdgebundener Seelen. Bettina Hausmann
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Weitergabe und Übernahme von ungelösten Themen
Der Enkel mit den Namen der Großväter
Exkurs: Was Verstorbene brauchen
Ein erfülltes Leben besteht im Entdecken und Erfahren der eigenen Tiefe, in die alles einfließt, was unser Menschsein ausmacht.
Willigis Jäger
Vorwort
Was für ein arroganter Titel und was für ein überhebliches Unternehmen! Das denke ich selbst so manches Mal.
Ich habe nie danach gestrebt, mit Verstorbenen zu arbeiten. Außerdem hatte ich mit den Lebenden und ihren Problemen genug Arbeit.
Aber die wunderlichsten Geschehnisse im Leben sind die, die man nicht gesucht hat und die dann zu einer Herausforderung werden, der man nicht ausweichen kann.
Also habe ich mich ihr gestellt und wurde reichlich belohnt.
Immer schon haben mich Bücher fasziniert, die sich mit der Grenze zwischen Leben und Tod beschäftigten, Berichte von Nahtoderlebnissen und die Forschungen und Erkenntnisse von Elisabeth Kübler-Ross. Immer war ich auch begierig, von Angehörigen erzählt zu bekommen, wie ihr Familienmitglied gestorben, den Weg hinübergegangen war, wenn sie es denn mit mir teilen mochten. Die meisten Menschen sprechen eigentlich gerne darüber, um diese besondere Zeit – wie immer sie war – zu teilen, zu verarbeiten, den Verstorbenen noch dabei zu haben oder aus anderen Gründen.
Aus den Erzählungen anderer und aus den Sterbebegleitungen, die ich inzwischen selbst erlebt habe, weiß ich, dass manche Menschen in Frieden gehen, andere im Übergang noch kämpfen und andere wiederum verbittert und unbefriedet dieses Leben verlassen. So war es mir immer deutlich, dass manche Verstorbene ihre Beziehungen nicht geklärt, ihre Kreise hier nicht geschlossen, ihre Aufgaben nicht erfüllt haben. Ich weiß, dass dies ihren Sterbeprozess beeinflusste, aber ich wusste damals noch nicht, wie sehr dies auch in der Phase nach ihrem Tod noch wirksam war.
Bei manchen Erzählungen über das Sterben naher Angehöriger kam auch manchmal zaghaft eine Bemerkung, dass der oder die Tote in der ersten Zeit einmal oder mehrfach aufgetaucht sei, im Traum, in einem unerwarteten Moment bis hin zu einem Klingeln an der Tür.
Auch Elisabeth Kübler-Ross berichtet von solchen Erscheinungen.
Ich nahm offen alles in mir auf und hielt vieles für möglich.
Ich war mir immer dessen bewusst, dass wir nur sehr wenig wissen über die großen Zusammenhänge und Dimensionen, über all das, was mit unserem begrenzten Verstand nicht zu erfassen ist. Die Naturwissenschaften forschen mit ihren Möglichkeiten in die Weite des Kosmos und in das Innere der kleinsten Teilchen und sie bestätigen auf ihre Weise, dass alles mit allem zusammenhängt und sich im kleinsten Teilchen das Ganze holographisch spiegelt.
Ich war begeistert, obwohl ich im Einzelnen nichts davon verstand. Aber ich war zunehmend unterwegs, dasselbe auf geistigen Ebenen zu tun, nämlich immer weiter in die Tiefen der Psyche vorzudringen und gleichzeitig mein Bewusstsein in geistige Dimensionen hinein zu erweitern und unmögliche Zusammenhänge für möglich zu halten.
So begann ich in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts zu meditieren, was meinen Verstand mehr zur Ruhe brachte und mich Zustände erfahren ließ, in denen Zeit und Raum – unsere Zeit und unser Raum hier – sich auflösten. Anfang der 90er Jahre begab ich mich dann in die Lehre bei einer spirituellen Heilerin und Lehrerin.
Ich hatte bereits eine gute und fundierte Ausbildung in Gestalttherapie, in Körper- und kreativer Therapie. Ich hatte in einer psychosomatischen Klinik gearbeitet, eine eigene Praxis eröffnet und war Ausbilderin für Integrative Therapie an einem renommierten Institut.
Da es mir wichtig war, gut erdverankert zu bleiben und mich in feinstofflichere Höhen zu begeben, ohne den Bodenkontakt zu verlieren, machte ich mit 60 Jahren noch einmal eine Ausbildung, und zwar in Transpersonaler Psychologie und Psychotherapie, in der eben dieses geübt wurde.
So kam im Laufe der Jahre therapeutisches Handwerkszeug, transpersonales Verstehen und energetisches und spirituelles Heilen in meinem Denken, in meinem Leben und Arbeiten zusammen und formte mehr und mehr mein Vorgehen mit meinen Klienten.
Meine Empathie und meine Intuition waren immer schon gut und hatten sich im Laufe meiner Praxisarbeit mehr und mehr vertieft. Ich wusste Antworten, die die Klienten geben würden, ich begriff immer schneller Zusammenhänge zwischen Körper, Gefühl, Denk-Überzeugungen und den dahinter liegenden Ursachen, und mein Körper signalisierte mir zudem die Körperregionen oder Organe, in denen bei den Klienten etwas blockierte oder ein Thema sich manifestierte.
Durch meine Ausbildung in energetischen und spirituellen Heilweisen klärte sich meine Intuition und weitete sich aus. Meine „übersinnlichen“ Fähigkeiten entwickelten sich ständig weiter. Seit Langem empfange