Befreiung erdgebundener Seelen. Bettina Hausmann
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Nach einer Weile fragte sie ihn: „Begleitest du mich?“
„Wenn du es möchtest, tue ich das“, war die Antwort.
Sie sollte nun klar sagen, ob sie es möchte.
Sie: „Ja, ich wünsche es mir. Hast du mich immer schon begleitet?“
Er: „Nein, nur in manchen schwierigen Situationen.“
Sie: „Hast du einen Wunsch für mich?“
Er: „Dass du lebendig lebst.“
Wir schwiegen lange.
Während sie ihren Gedanken und Gefühlen nachhing, was für sie denn lebendiges Leben sein könnte, kribbelte mein Kronenchakra stark.
Ich fragte, ob es mit mir oder mit der Klientin zu tun habe. Es hatte mit mir zu tun.
Ich spürte und horchte. Er sagte, dass er mich bei dem Manuskript zu diesem Buch unterstützen wolle bzw. mir Antworten geben könne aus der „Anderswelt“, wenn ich über etwas unklar sei oder in Verwirrung geriete.
Ich freute mich sehr.
Wir bedankten uns bei ihm und verabschiedeten uns jede auf ihre Weise.
Er hüpfte in Vogelgestalt davon in den Raum, blieb aber noch eine Weile sitzen mit dem Schwanz zu uns, so dass wir Zeit zum Abschied hatten.
Er hatte uns etwas von der Freiheit einer Seele gezeigt, losgelöst von Emotionen und von Leiden.
Und meine Klientin konnte sich von da an immer wieder an das Bild der Taube neben uns erinnern und sich mit seinem Frieden verbinden.
Zusammen bilden wir eine Brücke
Diese Klientin war sehr auf spirituellen Wegen unterwegs. Das Leben hier fiel ihr nicht unbedingt leicht. Manchmal hatte sie das Gefühl, „auf dem falschen Planeten zu leben“.
Wir sprachen über die spirituelle Auffassung, dass wir hier in der Dualität nur zu Besuch sind, um Erfahrungen zu machen, uns einzubringen, bis wir wieder „nach Hause“ gehen.
Geschwister von einem verstorbenen Zwilling haben oft eine starke Verbindung „zur anderen Seite“.
Auch sie war der überlebende Teil eines Zwillingspaares. Der „andere“ erschien ihr männlich. Sie gab ihm einen schönen Doppelnamen und kommunizierte dann und wann mit ihm.
Sie wollte gerne ein Treffen mit ihm und so baten wir ihn herbei.
Sie spürte, dass er vor ihr saß, irgendwie an ihren Solarplexus angedockt. Es fühlte sich für sie und für mich gut an. Eine sanfte Energie stand im Raum.
Ich sah, dass ihr rechtes Bein in eine helle Energie eingepackt war. Ihr Knöchel tat weh und sie erinnerte sich, dass sie am Ende der Pubertät einen Bänderriss dort hatte.
Ihr Einstieg in die Welt war unterbrochen, irgendwie abgerissen. Und jetzt vor kurzem, nachdem die Kinder aus dem Haus waren und sie wieder mehr ihr eigenes Leben gestalten könnte, hatte dasselbe Bein erneut einen Bänderriss, der sie ausbremste. Sie fragte sich, was das bedeutete. Es schien ein zeitweiliger Unwillen oder eine Unfähigkeit zu sein, fest auf dieser Erde zu stehen und zu gehen. Dabei widmete sie ihr Leben doch der Manifestation spiritueller Werte hier auf der Erde.
Sie sagte ihrem Zwilling dies. Er entgegnete: „Ich begleite dich ständig. Ich lebe transformiert in der Anderswelt, der feinstofflichen Welt, du in der materiellen. Deshalb kann ich dir helfen. Du kannst dich immer an mich wenden. Zusammen bilden wir eine Brücke von der einen zur anderen Welt, über die auch andere gehen können.“
Sie war berührt und gestärkt. Sie wusste wieder, wo sie stand und was ihre Aufgabe war. So konnte sie einen Teil ihrer Selbstabwertung und ihres Kampfes gegen sich selbst loslassen, wissend, dass sie Teil einer Brücke ist, immer mit einer Verbindung „nach drüben“.
Verstorbene Geschwister
Eine Geschwisterverbindung ist immer da, ganz gleich, ob das Geschwister mit einem verbunden ist, ob man sich zerstritten hat oder ob es gestorben ist. Selbst, wenn man gar nichts von ihm weiß, z.B. wenn es nur eine kurze Zeit im Mutterleib gelebt hat oder wenn es in der Familie totgeschwiegen wird, ist man unbewusst mit ihm verbunden. Alle sind sie Teil des Familienverbundes, meist mehr, als wir denken.
Diese Kontakte sind nicht ganz so eng wie die mit einem Zwilling, aber meine Kontakte mit verstorbenen Geschwistern geben Aufschluss darüber, auf welch vielfältige Weise auch sie in unser Leben hineinwirken können.
Eine Klientin kam zu mir, weil sie räumlich in die Nähe ihrer alten Mutter zurückgezogen war. Sie kümmerte sich auch liebevoll um sie, merkte aber, dass sie sich überverantwortlich verhielt und sich innerlich nicht genügend abgrenzen konnte.
Dafür gab es mehrere Gründe. Einer war, dass ein Geschwister, ein Bruder, vor ihr mit der Nabelschnur um den Hals geboren wurde und zwei Tage später starb. Die Mutter traute sich aber, noch einmal schwanger zu werden. Wie fast immer floss jedoch die Angst der Mutter vor einem erneuten „Unglück“ in die Schwangerschaft mit ein. In diesem Falle gab es schon im Mutterleib so etwas wie eine Zuschreibung der Mutter an das werdende Kind im Sinne von: „Du darfst mich nicht auch noch verlassen.“
Während sie davon erzählte, fragte ich nach dem Namen des Bruders. Sie erinnert sich gleich an den zweiten Namen. Er war Leo, der Löwe. Ich musste lächeln, denn die Klientin hatte eine rote Löwenmähne. Sollten die beiden vielleicht doch enger verbunden sein als gedacht? Sie berichtete, dass sie sich nach einer Familienaufstellung einen etwas männlich wirkenden Ring gekauft habe als Verbindung zu ihm.
Da tauchte Leo auf, ohne dass wir ihn explizit darum gebeten hatten. Er war einfach schon da und zeigte sich jetzt. Er wirkte jung und lebensvoll und machte deutlich, dass er eigentlich hatte leben wollen. Aber er war nicht wütend darüber, dass es ihm nicht gelungen war. Dann wandte er sich seiner Schwester zu und sagte: „Ich gebe dir von meiner Löwenkraft, wenn du sie haben willst und sie brauchst.“
Er bot es an, ließ sie aber vollkommen frei. Er selbst wirkte aufrecht, abgegrenzt und frei. Damit war er eine gute Hilfe für ihre Abgrenzung und Freiheit im Bezug zu ihrer Mutter.
Die Klientin und ich machten uns nun daran, die in das Embryo eingeschriebene Botschaft der Mutter „Verlass mich nicht auch noch!“ aufzulösen.
Da schaltete Leo sich ein. Ich sah ein sehr klares Bild, wie er ein Seil aus dem Embryo herauszog. Es schien ganz leicht zu gehen.
Ich schaute ganz erstaunt, lehnte mich zurück und die Arbeit wurde für mich getan. Und ich wusste: es ist die Angst seiner Mutter, die aus seinem eigenen Tod entstanden ist, die er nun aus seiner Schwester entfernt.
So wurde ich erstmalig Zeugin, wie ein Verstorbener etwas in einer Lebenden heilt.
Wir beschlossen die Stunde in großer Dankbarkeit.
Es ist gut, sich an verstorbene oder ungeborene Zwillinge und Geschwister zu erinnern, ihnen einen Platz in der Familie zu geben und offen zu sein dafür, dass sie vielleicht noch