Befreiung erdgebundener Seelen. Bettina Hausmann

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Befreiung erdgebundener Seelen - Bettina Hausmann страница 4

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Befreiung erdgebundener Seelen - Bettina Hausmann

Скачать книгу

Einsamkeitsgefühlen und Todesangst eines Zwillings aus.

      Er führte Zwiegespräche mit ihr und nahm sie in sein Leben auf. Irgendwann bestellte er sich einen Anhänger mit dem Sternbild Zwilling. Er wollte sie immer bei sich haben. Und dann meinte er, es sei jetzt Zeit für eine Begegnung und einen Abschied.

      Ich bat also ihre Seele in den Raum und sah, wie sie rechts über ihm schwebte.

      Ich erzählte ihm, was ich „sah“ und was sie „sagte“. Sie freute sich, dass sie endlich wahrgenommen wurde und dass sie im Kontakt zu den Menschen und zu ihrem Bruder einmal da sein durfte. Wir würdigten ihr kurzes irdisches Leben und verneigten uns vor ihr. Die Atmosphäre war schön und friedlich, aber Herr K. fiel noch einmal in einen tiefen Schmerz. Nach einer Weile konnte er sie verabschieden und gehen lassen.

      Ich selbst sah bunte Lichter, flatternd wie Schmetterlinge, und spürte die große Freude dieser befriedeten und befreiten Seele.

      Er trug den Anhänger immer um den Hals und er starb ein Jahr später ohne allzu großen Leidensweg.

      Ein anderer Klient ist ein Mann mittleren Alters, schmal und verhärmt. Er ist in seinem Leben und in seinen Beziehungen nie recht angekommen.

      Er bezeichnet sich als schwul, lebt jetzt aber in einer Beziehung mit einer Frau und sehnt sich nach einer Familie. Seine Arbeit ist etwas völlig anderes als das, was er einmal studiert hat, und er möchte jetzt auch noch einmal einen ganz anderen beruflichen Weg einschlagen, ohne recht zu wissen, was und wie. Er weiß nicht, wer er ist, wo sein Platz ist, aber auch nicht, wo sein Herz schlägt.

      Sein Lebensanfang war schon sehr schwierig: Die Nabelschnur war um seinen Hals gewickelt und er wurde mit der Zange geholt.

      Meine Informationen aus höheren Ebenen sagten deutlich, dass er immer noch am Leben gehindert wurde.

      Er erzählte, dass seine Mutter vor ihm eine Fehlgeburt hatte. Ich forschte weiter und bekam gesagt, dass er der Überlebende eines Zwillingspaares sei.

      Ich fragte den Mann, ob er einverstanden wäre, dass wir den nicht geborenen Zwilling kontaktieren.

      Er stimmte zu. Sobald ich ihn rief, füllte eine Welle von Ärger und Wut den Raum. Es schien ein männliches Wesen zu sein, das geradezu vor Wut schnaubte. Ich brauchte ihn gar nichts zu fragen, so klar transportierte er seinen Zorn darüber, dass nicht er lebte, sondern der andere. Es schrie geradezu: „Ich wollte leben!!!“

      Hatte dieser enorme Konkurrenzkampf mit bewirkt, dass der lebende Bruder nur unter schwierigen Bedingungen auf die Welt kam und dass er selten die Kraft hatte, für sich selbst einzustehen und für ein eigenes Leben zu kämpfen? Ich war geneigt anzunehmen, dass dies so war.

      Es war nun unsere Aufgabe, dieses Wutgeschrei zu hören, zu fühlen und anzuerkennen. Ich sagte ihm, dass wir ihn hören, dass ich seine Wut verstehen kann, und gab ihm mein tiefes Mitgefühl.

      Nach einer Weile wurde er ruhiger. Wir verneigten uns und würdigten sein nicht gelebtes Leben.

      Ich fragte ihn, ob er noch etwas brauche, um gehen zu können. Ja, es fiel ihm noch schwer, sich aus dieser irdischen Emotionalität zu lösen. Ich bat feinstoffliche Begleiter zu kommen und ihm ihre Begleitung anzubieten. Es brauchte noch eine gewisse Zeit, aber irgendwann sah ich, wie er sich umdrehte und mit seinen Begleitern wegging. Er bedankte sich sogar und wir verabschiedeten ihn mit dem Wunsch: „Geh in Frieden.“

      Herr B. war bewegt. Der Gefühlssturm hatte seine eigene Gefühlsarmut in Bewegung gebracht. Und jetzt, nach der Verabschiedung, spürte er auch, dass er ein Geschwister gewonnen hatte.

      Nach diesem Kontakt arbeiteten wir weiter an der Auflösung seines Geburtstraumas und an der Erweckung seiner Gefühle zu seiner eigenen Lebendigkeit.

      Eine junge Frau mit einer Essstörung und einer chronischen Erkrankung tauchte im Zuge der Therapie in ihre Vergangenheit ein.

      Dabei erfuhr sie, dass sie eigentlich eines von zwei Kindern im Mutterbauch war.

      Sie hatte nach der Geburt viel geschrien, in der Pubertät eine Essstörung entwickelt. Sie war mit Jungens nicht gut klargekommen, machte einen burschikosen bis zwittrigen Eindruck, spielte Fußball, war hochintelligent und kam mit ihrer Familie schlecht und mit dem Leben auch nicht besonders gut klar.

      Es gab viel Starkes und viel Selbstzerstörerisches in ihrem Leben. Vor allem litt sie immer wieder unter Gefühlen von Verlassenheit, Mangel und Leere.

      Als sie auf eine lange Reise ging, riet ich ihr, diesen Zwilling ernst zu nehmen und mit ihm innerlich zu kommunizieren. Bald schon hatte sie den Eindruck, dass der andere Zwilling ein Junge sei. Sie gab ihm einen Namen und sprach mit ihm über ihren Mangel, die Sehnsucht nach etwas und ihr inneres Loch, das sie immer wieder mit Essen zu füllen versuchte.

      Als sie wieder bei mir in der Praxis war, beschlossen wir ein Treffen zwischen ihr und dem toten Zwilling.

      Wo im Raum nahm ich ihn wahr?

      Der tote Zwilling schwirrte unruhig hin und her, auch zwischen ihr und mir. Schließlich sah ich ihn wie einen Vogel. Das Bild wurde immer deutlicher, er ließ sich seitlich zwischen uns nieder und machte den Eindruck einer Taube. Er saß ganz ruhig, alles Flattern hatte aufgehört.

      Ich sprach alles aus, was ich „sah“ oder fühlte.

      Die junge Frau weinte, war erregt und durcheinander. Wir nahmen uns viel Zeit.

      Es gab eine erste Phase, in der es darum ging, nur da zu sein, zusammen mit ihm. Er saß ganz ruhig. Sie wurde auch etwas ruhiger und konnte die Gefühle wahrnehmen, die durch sie hindurchgingen.

      In einer zweiten Phase fragte sie ihn: „Wie ist es dir im Mutterleib gegangen und mit deinem Sterben?“ Er berichtete sehr nüchtern, dass es für ihn klar war, dass er nicht auf irdische Weise lebensfähig wäre und dass sein Aufenthalt im Mutterleib nur eine Stippvisite war. Der Abschied war nicht schwierig, da alles so klar war. Gefühle dazu hatte er nicht.

      Ich bat sie, diese Dinge zu hören und auch anzunehmen, soweit möglich. Sie sah, dass sie beide vollkommen unterschiedlich waren. Er sah ihre Bewegtheit, aber er teilte sie nicht.

      Langsam beruhigte sie sich.

      Dann erschien mir der Zwilling doppelt: einmal saß er weiter auf dem Boden neben uns und gleichzeitig schwirrte, flog oder stand er in der Luft rechts über ihrem Kopf.

      „Wie geht es dir?“, fragte ich ihn, da er mir eine lebendige Qualität vermittelte.

      „Ich bin frei und leicht.“

      Sie weinte wieder, krampfte sich manchmal zusammen.

      Es waren Welten zwischen ihnen, und das wurde ihr nun schmerzhaft bewusst. Eigentlich wollte sie die Taube streicheln. Und sich mit ihm emotional verbinden und so ihre Einsamkeit auflösen. Er sagte: „Wir haben Kontakt auf einer feinstofflichen Ebene. Ich beziehe mich nicht auf dich. Beziehungen gehören auf die Erde. Ich bin in der Freiheit.“

      Wieder war

Скачать книгу