Radwanderung in Kanada. Elisabeth Naumann

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Radwanderung in Kanada - Elisabeth Naumann

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gesamte Strecke zurück.

      „Also eine geführte Tour kann unmöglich über solchen Schotter gehen, da würden die Teilnehmer protestieren und ihr Geld zurück verlangen“, sagte ich zu Martin. „Wahrscheinlich fahren sie nur durchs Myra Canyon, wo die Trasse fahrradfreundlich ausgebaut sein soll. Ansonsten ist die alte Bahnstrecke wohl mehr für Wanderer wieder hergerichtet worden.“ Martin sah das genau so und meinte, in dem Werbeblatt sei auch hauptsächlich von diesem großartigen Canyon die Rede gewesen.

      Also auf die Asphaltstraße. Diese aber stieg und stieg, dann fiel sie ein Stück und stieg erneut an. Mehrmals kreuzten Hirsche unseren Weg, es waren herrliche Tiere, denen wir aber auf einer schnellen Abfahrt nicht gern begegnet wären. Sie hatten sich ein ungünstiges Terrain gesucht, denn zwei überfahrene, noch blutende Tiere lagen an der Straße. Oben angekommen, total geschafft, bot sich uns ein fantastischer, fast senkrechter Blick in die Tiefe: 160 Meter unter uns erkannten wir deutlich neben dem Tulameen River die von uns geschmähte Trasse, hier war sie zum Teil begrast, aber mit geradezu riesigen Pfützen, die mitunter den gesamten Weg einnahmen. Wir klopften uns auf die Schulter: Gut, dass wir den Trail verlassen hatten – überhaupt, der Blick von hier oben war noch besser als der von unten, er war einfach toll.

      Als wir endlich Princeton erreichten, hatte die Tourist-Info bereits geschlossen, und niemand konnte uns sagen, wo sich der Campingplatz befindet. Schließlich hatte Martin mit seinem Charme bei einer jungen Dame Glück. Doch der Platz lag außerhalb, und wir mussten zuerst die Bahntrasse suchen, auf deren Niveau wir wieder herunter gefahren waren. Schließlich hatten wir noch einige Kilometer auf dem schmalen Weg zurückzulegen, und noch einmal waren Konzentration und Steuerkünste gefragt. Dennoch konnten wir von Glück reden, dass wir auf der Waldseite ankamen, denn der offizielle Eingang zum Campingplatz war längst geschlossen.

      Dreiviertel acht stand unser Zelt. „Also ich wasch mich erst morgen früh“, sagte ich mit Bestimmtheit, „und auch Zähneputzen fällt flach, ich bin einfach zu müde.“

      24.6.

      Wir hatten schlecht geschlafen. Sicher waren die vielen Anstiege am Vortag sowie das Schieben auf dem Schotter zu kraftraubend gewesen, denn an den 72 gefahrenen Kilometern kann es nicht gelegen haben, das war normaler Durchschnitt.

      Als alles ein- und aufgepackt war und wir loswollten, hatte der Campingplatz seine Tore noch nicht geöffnet und auch die Office war noch verwaist. Also konnten wir nicht, wie geplant auf die Straße, sondern mussten auf der Gegenseite durch den Wald und wieder auf die miserable alte Bahnstrecke mit nur einer Spur, die vielleicht für Reiter, nicht aber für bepackte Räder geeignet war. Trotzdem kein Grund sich zu ärgern, schließlich hatten wir für Übernachtung und ausgiebiges Duschen am Morgen keinen Knopf bezahlt. Außerdem erreichten wir auch bald die Fahrstraße Nr. 3, sie führte aber nicht wie die Trasse direkt nach Penticton, sondern nach Süden, nach Keremeos, von wo wir dann am nächsten Tag hoch nach Penticton wollten.

      Die Berge beidseitig der Straße waren gewaltig, viele mit riesigen Schuttkegeln vom Silberabbau. Doch was war das? Was klebte da ganz oben am Steilhang, unmittelbar neben einer fast senkrecht erscheinenden Schlucht? Martin holte das Teleobjektiv aus der Vorderradtasche, und jetzt bestätigte es sich: Hütten – hoch oben klebten mehrere Indianerhütten förmlich am Hang. Vom Gipfel kommend war eine Art Weg zu erkennen, der im Zickzack zu den Hütten führte. Entweder täuschte es oder einige von ihnen hingen tatsächlich schräg am Abhang. Wie war so etwas nur möglich? Wie konnte man da oben Hütten bauen, um dann dort auch noch zu leben? Was mag der Grund gewesen sein, dass sich die Indianer so weit aus der Zivilisation zurückgezogen hatten?

      Seit dem frühen Morgen strahlte die Sonne vom wolkenlosen Himmel, und im Laufe des Tages war es wieder ausgesprochen heiß geworden. Aber die Strecke ließ sich sehr gut fahren, sodass wir nach 78 Kilometern auf dem Eagle R.u.V.-Park in Keremeos noch nicht ausgelastet waren. Folglich untersuchten wir während einer kleinen Wanderung noch einen Schutthang, aber leider haben wir kein Silber gefunden.

      25.6.

      Die ganze Nacht stürmte es und unser Zelt wackelte wie ein Lämmerschwanz. Am Morgen hatte sich alles beruhigt und von einem wolkenlosen Himmel begrüßte uns die Sonne. Ein gemütlicher Urlaubstag lag vor uns, so glaubten wir jedenfalls, denn Penticton, wohin wir auf der 3a fahren wollten, hatte etwa die gleiche Höhe wie Keremeos. Man sollte sich aber nie zu früh freuen, denn die Sache hatte wieder mal einen Haken. Dieser Haken war ein 350 Meter hoher Gebirgszug, der zwischen den beiden Orten lag und den uns die Landkarte natürlich vorenthalten hatte. Wenn’s wenigstens direkt hoch und drüben direkt wieder hinunter gegangen wäre, aber nein, das bereits gewohnte ständige Auf und Ab. Erst ganz oben machten wir eine längere Pause in einem herrlichen Nadelwald, der weder angepflanzt war noch konnte er abgeholzt werden, es war einfach zu steil, zu wild und zu bucklig. Und rings um uns hohe und steile Berge.

      Den Abstecher zu den Okanagan Wasserfällen, von denen ich mir was Tolles versprochen hatte, hätten wir uns besser gespart, ein glatter Reinfall, überhaupt nichts Besonderes. Selbst der Skaha Lake, an dessen rechtem Ufer entlang wir nach Penticton hineinfuhren, hatte landschaftlich nichts weiter zu bieten als eben Wasser.

      Anders der Okanagan Lake. An seinem Strand und in seinem Wasser schien sich halb Penticton zu tummeln, und das will was heißen, denn Penticton ist eine relativ große Stadt. Doch bei 30 Grad im Schatten war dieser Badebetrieb kaum verwunderlich. Wir allerdings suchten nur den Campingplatz.

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