Zivilcourage. Petra Paulsen

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Zivilcourage - Petra Paulsen

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ich vielen Menschen mit meinen Artikeln und meinem Buch aus der Seele zu sprechen scheine. In Zeiten der zunehmenden Künstlichen Intelligenz bedarf es durchaus vieler kluger Köpfe mit kritischer Intelligenz, wobei eine gute Portion gesunder Menschenverstand schon ausreichen dürfte.

      Ebenso habe ich mich über die vielen Briefe und E-Mails gefreut, die mich seither erreicht haben. So waren neben den Zuschriften aus ganz Deutschland auch viele aus Österreich und der Schweiz dabei, aber selbst aus Finnland, Thailand sowie Nicaragua haben mir Menschen geschrieben, die Deutschland schon vor einigen Jahren verlassen haben. Auch von einem Briten inmitten des Brexit-Ping-Pongs, der ein großer Fan von Deutschland und Österreich ist, habe ich eine sehr nette Mail bekommen. Wenngleich ich jede Leserzuschrift gelesen habe, war es mir leider irgendwann nicht mehr möglich, jedes einzelne Schreiben persönlich zu beantworten. Liebe Leserinnen und Leser, die mein Erstlingswerk kennen, mir geschrieben haben und keine Antwort erhalten haben sollten: Ich bitte, mir dies nachzusehen! Schließlich bin ich „im richtigen Leben“ in erster Linie eine berufstätige Mutter. Naturgemäß hat auch mein Tag nur 24 Stunden, die meist gut ausgefüllt sind mit dem ganz normalen Wahnsinn des Alltags- und Berufslebens.

      Interessanterweise waren es viele Berufskollegen aus ganz Deutschland, die sich bei mir meldeten. Noch beruflich aktive, aber auch pensionierte Lehrer haben mir beispielsweise ihren Unmut über die Tragik des deutschen Bildungssystems kundgetan. So mancher besorgte Pädagoge, Eltern mit bald, noch oder nicht mehr schulpflichtigen Kindern, aber auch kinderlose Bürger fragen sich zunehmend, wohin die Reise des einstigen Landes der Dichter und Denker zukünftig gehen wird. Ebenso haben sich auch etliche Polizisten bei mir gemeldet, die als Sicherheitskräfte immer mehr gefordert sind und oft am Rand ihrer Belastbarkeit stehen.

      Natürlich war auch meine Freude über die vielen positiven und ausführlichen Rezensionen bei Amazon und Audible groß, anhand derer ich gemerkt habe, dass ich mit meinem Buch als Person aus der Mitte der Gesellschaft – ich bekenne mich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung dieses Landes und bin noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten – mit meinen Sorgen und Ängsten nicht alleine bin. Viele Menschen haben darin immer wieder meinen Mut erwähnt, so ein Buch zu schreiben, und mir ihren Respekt gezollt. Allein ein Blick auf die Rezensionen bei Amazon hierzu genügt. Ist es nicht traurig, in einem ach so freien Land wie Deutschland als mutig bezeichnet zu werden, wenn man Missstände benennt und diese mit Fakten und Quellen untermauert? So ist „Deutschland außer Rand und Band“ nicht etwa ein Buch mit sieben Siegeln, sondern eines mit 760 Quellenangaben. Sollte die im Grundgesetz verbriefte freie Meinungsäußerung aber nicht eine Selbstverständlichkeit in einem demokratischen Land sein, als das Deutschland vornehmlich seitens Politik und Medien gepriesen wird?

      Nein, ich bin keine Heldin. Menschen, die mich kennen, sagen über mich, ich sei eine echte Powerfrau. So kann ich Steinwälle bauen, Gartenteiche ausheben, Blumenbeete anlegen oder 1.000 Meter Raufaser an die Wand bringen. Ich selbst sehe mich vielmehr als ein Mensch, der seine Heimat liebt und der sich für alle Menschen dieser Welt Frieden wünscht. Mutig finde ich persönlich Menschen, die in der Öffentlichkeit an vorderster Front für den Erhalt des Rechts- und Sozialstaats kämpfen, gegen die illegale Migration aufbegehren, sich gegen eine Scheindemokratie aussprechen, ihren Finger in die mittlerweile vielen offenen Wunden der Bundesrepublik Deutschland legen und Kritik am politischen Islam, den es aus Sicht vieler Ex-Muslime gar nicht gibt, da es für sie nur den einen Islam gibt, unter Todesdrohungen üben. Diese Menschen sind neben vielen anderen für mich persönlich die wahren Helden der Gegenwart. Dabei kenne und schätze ich selbst viele säkulare Muslime und Juden, die mit großer Sorge die momentane Entwicklung in Deutschland und Europa beobachten.

      Ein Erlebnis der besonderen Art hatte ich Anfang Juni 2019 auf dem Neuen Hambacher Fest, auf welches ich im Jahr 2018 durch eine wunderbare Rede von dem im Libanon geborenen Filmregisseur Imad Karim aufmerksam geworden war, der Deutschland als die Heimat seiner Werte bezeichnet. Ich bin dort zusammen mit ein paar Freunden aus Ost- und Westdeutschland hingefahren, um mir all die schlimmen Besucher dieser Veranstaltung – es gab einen Patriotenmarsch nebst einem Kongress für Frieden und Sicherheit in Europa – einmal näher anzusehen. Doch auf wen sind wir dort getroffen? Auf viele politisch interessierte Menschen, allesamt friedlich, aber alles Menschen, die sich kein X mehr für ein U vormachen lassen. Das Verrückte für mich persönlich war, dass ich ungefähr zwanzig Mal angesprochen wurde, ob ich nicht die Autorin von „Deutschland außer Rand und Band“ sei. Das führte dazu, dass ich irgendwann von meinen Freunden damit aufgezogen wurde. So sprachen mir völlig fremde Menschen ihren Dank und ihre Hochachtung für meinen Mut aus, viele drückten mir die Hand. Ich war auf das alles gar nicht vorbereitet und tatsächlich ein wenig überrumpelt von der Situation. Erfreut war ich darüber, dass mir Prof. Dr. Max Otte (CDU), der Initiator dieser Veranstaltung, erzählte, dass er im Besitz des von mir verfassten Buches sei. Ebenso hat mich die Freude des von mir außerordentlich geschätzten Daniele Ganser, der bei dieser Veranstaltung als Gastredner auftrat, über ein von mir für ihn signiertes Exemplar beglückt. Bedauerlicherweise konnte Willy Wimmer (CDU), ehemaliger Staatssekretär des Verteidigungsministeriums unter Helmut Kohl, aus privaten Gründen nicht als Referent an dieser Veranstaltung teilnehmen.

      Neben all der Begeisterung über mein Buch gab es für mich auch Grund zum Schmunzeln. So in dem Fall, als man mir in einem YouTube-Kommentar „mehr Eier in der Hose als so mancher Mann“ diagnostizierte, was nun einmal von Geburt an in der Natur der Frau liegt, wenn Sie verstehen, was ich meine. Manche Kommentatoren wünschten sich mich als Justizministerin oder gar als Kanzlerin, während mich irgendjemand auch mal als das schlechte Gewissen von Angela Merkel und der Bundesregierung bezeichnete. Haben diese Menschen denn tatsächlich ein Gewissen oder laufen sie nicht vielmehr ihren politischen Ideologien und den guten Diäten hinterher? Nein, ich bin nicht für die Parteipolitik gemacht, da ich auch weiterhin aufrecht durchs Leben gehen und mich nicht verbiegen lassen möchte. Ich selbst bezeichne mich gerne als „Außerparlamentarische-ein-Frauen-Opposition“ (APEFO) – überparteilich, mit beiden Beinen auf dem Grundgesetz stehend, kritisch denkend und nur meinem Gewissen, jedoch keinem Fraktionsdruck verpflichtet. Dabei leiste ich meine Oppositionsarbeit nicht laut im Parlament oder auf der Straße, sondern eher leise vom Schreibtisch aus. Außerdem liebe ich mein Privatleben und habe keinerlei narzisstische Anwandlungen wie so viele Politiker.5 Im Gegensatz zu vielen von ihnen habe ist jede Menge Empathie für meine Mitmenschen, denn ich habe meine eigenen Wurzeln nie vergessen.

      Ein ums andere Mal wurde die Bitte an mich herangetragen, weiter am Ball zu bleiben und meine Stimme – aus Sicht vieler scheinbar eine Stimme der Vernunft – weiter zu erheben. Diesem Wunsch habe ich versucht nachzukommen, indem ich mich immer wieder mal in den Freien Medien zu Wort gemeldet habe, sei es in schriftlicher Form oder durch eine Interviewzusage. An dieser Stelle allen Leserinnen und Lesern von „Deutschland außer Rand und Band“ noch einmal ein großes Dankeschön von ganzem Herzen!

      Einleitung

      Mit meinem Erstlingswerk wollte ich den Menschen ein wenig die Augen über den Ist-Zustand in Deutschland öffnen. Voraussetzung dafür kann aber nur sein, dass man dies überhaupt zulässt. Schließlich kann durch belegte Fakten in Form von Daten, Zahlen und Ähnlichem in einer so geballten Form wie in einem Buch das bisherige Weltbild, welches uns durch Politik und Medien vermittelt wird, erheblich ins Wanken geraten. Schon die Nascherei vom Baum der Erkenntnis hatte in der Bibel bekanntlich zur Vertreibung aus dem Paradies geführt. Selbst wenn ich nur einigen Menschen die Augen ein wenig geöffnet haben sollte, hat es sich gelohnt. Nein, damit ist nicht der finanzielle Lohn gemeint. Schließlich verdienen insbesondere Amazon und das Finanzamt am geistigen Eigentum anderer kräftig mit. Von dem Buchverkauf habe ich bislang noch nicht einen einzigen Cent ausgegeben. So bin ich noch immer am Überlegen, was ich wirklich Sinnvolles mit diesem Geld anfange. Mein Herzenswunsch wäre es, irgendwann ein Hospiz für Kinder eröffnen zu können, mit denen es das Leben nicht so gut gemeint hat, denn das Leben ist leider oft nicht fair. So würde ich gerne ein bisschen Glück, von dem ich rückblickend ganz viel in meinem bisherigen Leben hatte, an sterbenskranke Kinder und deren Familien in ihrer letzten

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