365 Schicksalstage. Johannes Sachslehner
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Joseph II. kann seine Reformen in Siebenbürgen kaum durchsetzen, um die Bestrafung der gefangenen Bauern kümmert sich der Kaiser allerdings persönlich: 37 Todesurteile werden gefällt, 83 Aufständische kommen mit Gefängnisstrafen davon, 180 Bauern, die sich an den Plünderungen beteiligt haben, werden ausgepeitscht und anschließend freigelassen. Joseph II. zeigt guten Willen und begnadigt alle zum Tode Verurteilten mit Ausnahme von Horea, Cloşca und Crişan – an diesen „Bösewichtern“, so befiehlt er, muss ein „einprägsames Beispiel“ gegeben werden. Die Richter halten sich daran, auf die drei Bauernführer wartet, das 18. Jahrhundert neigt sich dem Ende zu, eine aus dem finsteren Mittelalter stammende Hinrichtungsmethode: Sie sollen gerädert und gevierteilt, ihre Körperteile zur Abschreckung an verschiedenen Orten öffentlich zur Schau gestellt werden. Crişan begeht aus Angst vor dieser Tortur im Gefängnis Selbstmord; Horea und Cloşca sterben am 28. Februar 1785 in Alba Iulia so, wie der Kaiser in Wien es will: bei lebendigem Leib mit dem schweren Rad in Stücke gehackt; sie sind noch nicht tot, als ihnen die Eingeweide herausgerissen werden. 2.500 Bauern, die man aus den Dörfern der Region zusammengetrieben hat, müssen zusehen, wie jene qualvoll zugrunde gehen, die ihnen noch vor wenigen Monaten die Befreiung aus der Leibeigenschaft verheißen haben. Joseph II. versucht in der Folge, die siebenbürgischen Bauern durch genaue schriftliche Festlegung ihrer Pflichten vor Willkür- und Racheakten des Adels zu schützen, so ordnet er etwa für das Komitat Zlatná, das Zentrum des Aufstands, die Herabsetzung der Handrobot an – die Großgrundbesitzer verstehen es allerdings, diese Anordnung zu verschleppen, bis zum Tode des Kaisers gibt es für die Bauern keine Erleichterung.
Ein „großes Trauerspiel“, das Kaiser Joseph II. zu verantworten hat: die Hinrichtung der „Rebellen“.
Der British-Eagle-Flug 802/6
Der British-Eagle-Flug 802/6 startet um 12.04 Uhr in London Heathrow und ist auf dem Weg nach Innsbruck Kranebitten. Die Maschine hat 75 Passagiere und 8 Besatzungsmitglieder an Bord. Noch ahnt niemand, dass sich bald der schwerste Flugzeugabsturz der Geschichte in Österreichs Luftraum ereignen wird.
Bis Kempten erfolgt der Flug ohne Probleme, doch dort ändern die Piloten auf Grund der schlechten Sichtverhältnisse plötzlich ihren Flugplan.
Der Anflug auf Innsbruck soll im Sichtflug durchgeführt werden. Um 15 : 12 Uhr Ortszeit gibt es den letzten Kontakt mit der Flugsicherung Innsbruck. Zu dieser Zeit befindet sich die Maschine in einer Höhe von 3050 m – das letzte Lebenszeichen der Piloten.
Man vermutet, dass das Flugzeug innerhalb kurzer Zeit etwa 600 Meter Höhe verloren hat und genau unterhalb des Gipfels in 2600 m Seehöhe in die Flanke des Glungezer gekracht ist.
Der Aufprall löst eine ziemlich schwere Lawine aus, durch die große Teile der zerstörten Maschine in die Tiefe gerissen werden. Die Bergung der Todesopfer kann so erst am nächsten Tag nur mit Hilfe von Hubschraubern beginnen. Niemand der 83 Passagiere überlebt.
Den 40 Alpingendarmen, die beauftragt werden, die Leichen zu finden, bietet sich ein furchtbares Schauspiel. Franz Ebler, Pilot eines der Rettungshubschrauber, berichtet: „Es ist grauenhaft. Die Szenerie könnte aus einem Gruselfilm stammen. Verbogene Trümmer, Kleidungsstücke, Leichenteile auf dem Schnee, und darüber, wie zum Hohn, strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, schon seit Sonntag.“
Schauplatz der Katastrophe: der Glungezer von Osten.
Unter den Toten ist eine einzige Österreicherin, ein junges Mädchen namens Rotraut Lackner, alle anderen sind britische Staatsbürger. Rotraut war in London bei einer Gastfamilie, um ihre Englischkenntnisse zu verbessern. Doch ihr starkes Heimweh treibt sie zurück in ihre Heimat, aber leider auch in den Tod.
„Ich hatte gleich ein ungutes Gefühl, als sich die Landung der Maschine verzögerte“, erzählt Rotrauts Stiefvater Karl Dubsek.
Als Unfallursache gilt offiziell ein Pilotenfehler. Der Pilot, Edward Williams, gilt eigentlich als erfahren und vernünftig, der Vorwurf: Er soll die unter den gegebenen Wetterbedingungen vorgeschriebene Mindestflughöhe unterschritten haben. Am selben Tag fliegen auch eine Schweizer und eine österreichische Maschine diese Strecke; beiden ist es möglich, ohne Probleme zu landen. Es bleibt ein Rätsel, wieso Williams nicht vorausschauender handelte und es zu diesem Unglück kommen musste.
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