Teppichboden - der textile Tausendsassa. Norbert Arnold

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Teppichboden - der textile Tausendsassa - Norbert Arnold

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27.2. Halbnass-Reinigung

       27.3. Nass-Reinigung

       27.4. Weitere Reinigungsverfahren

       28. Imprägnierung

       29. Beispiele für Maschinen-Typen

       30. Staubablagerungen

       30.1. Sockelleisten

       30.2. Türübergänge

       31. Recycling und Entsorgung von Teppichboden

       32. Kostenkalkulation – Teppichboden kontra Glattboden

       33. Sachverständigenauswahl

       34. Ausschreibungsunterlagen

       Die Autoren

       Stichwortverzeichnis

1. Teppichboden kontra Glattboden – ein Überblick

      Der Mensch sieht sich nahezu rund um die Uhr einer ständigen Geräuschkulisse ausgesetzt. Ob Gespräche, Einkaufsgetümmel, Radio, Fernsehen, Arbeitsgeräte bzw. -maschinen und Motoren, Straßenverkehr usw. – fast immer und überall werden wir mit Lärm konfrontiert. Die Welt ist laut und scheint immer noch lauter zu werden. Und das, obwohl Lärm eindeutig als krank machend entlarvt ist.

      Allergien scheinen sich unaufhaltsam zu einer Geißel der Menschen zu etablieren. Immer öfter und vielfältiger zeigen sich die menschlichen Überreaktionen auf diverse Stoffe. Die unterschiedlichsten Substanzen, von denen vor einigen Jahren nicht einmal angenommen wurde, dass der Mensch überhaupt auf sie reagiert, gelten inzwischen als Allergene. Unser Immunsystem wird empfindlicher – der menschliche Körper reagiert höchst sensibel auf seine Umwelt.

      Geradezu eine Insel der Ruhe und Behaglichkeit bildet dagegen ein Raum, der mit Teppichboden ausgelegt ist. Allerdings handelt es sich bei dem Produkt Teppichboden nicht um eine x-beliebige Auslegware. Also nicht um ein Produkt, das die weit verbreitet schlechte Meinung über den Teppichboden geprägt hat. Nicht um ein textiles Produkt, das in vielen Fällen vom Handel als Teppichboden angeboten wird, obwohl bis auf die optische Ähnlichkeit eigentlich nichts darauf hinweist, dass es sich überhaupt um einen Bodenbelag handelt.

      Hier ist die Rede von einem hochwertigen Produkt, versehen mit allen möglichen Auszeichnungen und Ehrenzeichen. Teppichboden ist grundsätzlich ein Produkt, das aus erstklassigen Rohmaterialien hergestellt und dessen Nutzschicht aus hochwertigen, extrem belastbaren Garnen produziert wurde. Ein Produkt, das bezüglich seiner Auslobung bzw. seines angedachten, geplanten Einsatzgebietes jeden gewünschten Eignungstest problemlos besteht. Hier setzen wir uns vergleichsweise mit dem „dichten, moosbedeckten, weichen Waldboden“ auseinander und nicht mit einem „harten, offenen Stoppelfeld“.

      In Unwissenheit darüber, dass zwischen den textilen Bodenbelagsqualitäten enorme Güteunterschiede existieren, wurden vielfach die eher niedrigen bis durchschnittlichen Qualitätsstufen zur Meinungsbildung herangezogen. Deren Widerstandsvermögen gegen äußere Einflüsse war selbstverständlich in allen Belangen extrem begrenzt. Demnach kam es geradezu zwangsweise zu Fehlurteilen und Falschaussagen.

      Jahrzehntelang mit negativ behafteten Unterstellungen und falschen Darstellungen diffamiert, hat der Teppichboden in unserer Einrichtungswelt einen enorm schweren Stand. Die vielen positiven Seiten dieser Produktgruppe werden kaum noch wahrgenommen, während man sich dem wenigen Negativen überdurchschnittlich intensiv widmet.

      So steht der Teppichboden häufig in der Schusslinie negativer Kritik. Ihm lastet man die Vermehrung von Bakterien an, die daraus resultierenden Infektionen, die Existenz der Hausstaubmilbe, unangenehme und giftige Ausdünstungen und vieles andere mehr.

      Obwohl das Gegenteil durch viele Tests bewiesen wurde und ständig durch weitere Prüfungen bestätigt wird, ist es der Teppichbodenindustrie bis heute trotzdem nicht gelungen, dieses schlechte Image in der Bevölkerung zu korrigieren.

      Aufgrund langjähriger praktischer Untersuchungen von Glatt- und Textilböden, bei denen der Teppichboden hervorragend abschnitt, werden in den USA, Großbritannien und in Deutschland sogar Krankenhäuser mit diesem „Tausendsassa der Bodenbeläge“ ausgelegt.

      Während es die Fachpresse selbstverständlich besser weiß und sich auch so verhält, verunsichern Rundfunk und Fernsehen sowie die Boulevard-Presse, mitunter wider besseren Wissens, weiterhin ihre Konsumenten mit Unterstellungen wie „Teppichboden ist unhygienisch, lässt sich schwer pflegen und reinigen, löst Allergien aus, ist schadstoffhaltig …“.

      Schlechte Nachrichten verkaufen sich nun mal besser als gute. Wenn sie denn wahr wären, hätten sie ihre uneingeschränkte Berechtigung. Aber speziell die Teppichboden-Branche hat in der Vergangenheit viel Initiative entwickelt, um dem Verbraucher selbst unter extremen Bewertungskriterien ein einwandfreies Bodenbelagsprodukt anbieten zu können.

      Eines der größten Probleme ist, dass es die Teppichboden-Industrie in all den vielen Jahrzehnten ihres Bestehens nicht geschafft hat, ihrem Produkt eine grundsolide positive Stellung zu verschaffen. So wird auch nach über hundert Jahren – auch von den Herstellern selbst – ein Teppichboden vielfach als Teppich bezeichnet, obwohl es sich dabei um zwei völlig unterschiedliche Produkte handelt.

      Ein Teppich ist ein in seiner Vermaßung feststehendes Produkt, das mit einem gewissen Abstand zu den Zimmerwänden lose in einem Raum liegt und beschädigt wird, sobald man hineinschneidet. Ein Teppichboden hingegen liegt von Wand zu Wand und muss im Regelfall beschnitten werden.

      Anders als z. B. die Autoindustrie, die ihre Produkte „ins rechte Licht“ rückt, stellt die Teppichbodenindustrie nahezu ausnahmslos ein anonymes Produkt her.

      „Niemand“ weiß, wie es hergestellt wird, „niemand“ erkennt die Unterschiede, „niemand“ identifiziert sich mit diesem Produkt, „niemand“ erkennt einen speziellen Teppichboden, wenn er ihn sieht – mitunter nicht einmal der Hersteller selbst. Teppichboden ist ein austauschbares Produkt.

      Nimmt

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