Jahrbuch der Baumpflege 2019. Группа авторов

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weiterer Nationalparks in den USA und in anderen Ländern. Inzwischen existieren weltweit mehr als 2.200 Nationalparks. In Deutschland gibt es 16 dieser Schutzgebiete, das älteste ist der „Nationalpark Bayrischer Wald“ aus dem Jahr 1970. Die landschaftliche Vielfalt der Gebiete ist enorm und umfasst fast alle Landschaftstypen. Die Koordination für alle Nationalparks erfolgt durch die IUCN (International Union for Conservation of Nature, www.iucn.org). Die IUCN organisiert alle zehn Jahre einen internationalen Kongress, auf dem Strategien zum Naturschutz in Nationalparks festgelegt werden. Das Engagement eines Einzelnen, dem die Natur am Herzen lag, hat letztendlich zu weltweiten Kooperationen geführt.

      Die Definition eines Nationalparks ist nicht in allen Staaten gleich. Doch gibt es eine gemeinsame Idee, die auf den Intentionen MUIRS beruht: die Erhaltung großer, nicht durch menschliche Eingriffe veränderter Naturgebiete für die Nachwelt. Als Nationalpark wird allgemein ein ausgedehntes Schutzgebiet verstanden, das meistens nur der natürlichen Entwicklung unterliegt und durch spezielle Maßnahmen vor nicht gewollten menschlichen Eingriffen und vor Umweltverschmutzung geschützt wird. In der Regel sind dies Gebiete, die ökologisch besonders wertvoll oder von herausragendem landschaftlichem Reiz sind und im Auftrag einer Regierung verwaltet werden. Sie werden oft als Erholungsgebiete und für den sanften Tourismus genutzt (Abbildung 8).

      Der besondere Verdienst MUIRS besteht darin, dass durch sein Engagement erstmals die Idee des Naturschutzes in die Politik hineingetragen wurde. Es war eine Initialzündung. Die Einrichtung eines Nationalparks ist eine sehr weitreichende Unterschutzstellung. Der Gedanke wurde anschließend weiter ausgestaltet bzw. modifiziert. Derzeit gibt es viele Arten des Schutzes vom Nationalpark bis hin zur Ausweisung eines einzelnen Baumes als Naturdenkmal, einem der Tätigkeitsfelder von Baumpflegern. Diese Art des Natur- bzw. Baumschutzes sowie seiner Pflege wurde erst in den folgenden Jahrzehnten entwickelt.

      Heutzutage fließen Aspekte des Naturschutzes bei vielen Entscheidungen mit ein, von der Land- und Forstwirtschaft bis hin zur Städteplanung und Industrieproduktion. Er ist damit ein selbstverständlicher Teil unseres täglichen Lebens. Grundlage sind europaweite Programme und Regelungen (z. B. Natura 2000 oder die Europäische Wasserrahmenrichtlinie) und in Deutschland das Grundgesetz Art. 20a sowie das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG). Danach ist es das Ziel des Naturschutzes, Natur und Landschaft aufgrund ihres eigenen Wertes und als Lebensgrundlage des Menschen zu erhalten. Der Naturschutz ist damit eine öffentliche Aufgabe. Hierzu gehört auch der Baumschutz.

      Weiterhin gründete JOHN MUIR mit seinen Mitstreitern 1892 die erste Naturschutzorganisation im modernen Sinne: den Sierra Club. Dieser Club ist noch heute eine der größten und einflussreichsten Umweltorganisationen Nordamerikas (www.sierra-club.com). MUIR war dessen erster Präsident und behielt das Amt bis zu seinem Tod. Inzwischen gibt es viele Umweltverbände, wie BUND, Greenpeace, NABU und WWF. Alle diese national und international arbeitenden Verbände wurden erst Jahrzehnte später gegründet. Auch auf diesem Gebiet war MUIR ein Pionier.

       5 Folgerungen

      Kein Berufsstand muss in so großen Zeiträumen planen wie Förster, Naturschützer und Baumpfleger. Wer dies nicht leistet, wird scheitern. Die Langlebigkeit der Bäume prägt zwangsläufig auch das Denken. Von dieser Art zu denken können andere Wirtschaftsbereiche und auch die Politik lernen. Das Konzept der Nachhaltigkeit ist ein Beispiel dafür.

      Die Ausführungen zeigen zudem, dass Zerstörungen und Krankheiten an Bäumen die Antreiber für Innovationen waren. Die „Baum-Pioniere“ haben Arbeitsgrundlagen geschaffen und waren prägend für nachfolgende Generationen. Durch diese Wegbereiter hat unsere Arbeit mit Bäumen im Wald und in der Baumpflege eine solide Grundlage erhalten. Es war stets das Engagement einzelner, das große Wirkung entfaltete und bis heute prägend ist.

       Verwendete und weiterführende Literatur

       Hans Carl von Carlowitz

      VON CARLOWITZ, H. C., 1713: Sylvicultura oeconomica oder Haußwirthliche Nachricht und Naturgemäße Anweisung zur Wilden Baum-Zucht. Leipzig, verlegts Johann Friedrich Braun, 414 S.

      HABER, W., 2010: Die unbequemen Wahrheiten der Ökologie. Eine Nachhaltigkeitsperspektive für das 21. Jahrhundert. Carl-von-Carlowitz-Reihe Band 1, Oekom, München, 72 S.

      HAMBERGER, J. (Hrsg.), 2013: HANS CARL VON CARLOWITZ, Sylvicultura oeconomica oder Haußwirthliche Nachricht und Naturgemäße Anweisung zur Wilden Baum-Zucht. Oekom, München, 638 S.

      THOMASIUS, H.; BENDIX, B. 2013: Sylvicultura oecononomica. Transkription in das Deutsch der Gegenwart. Kessel Verl., Remagen, 368 S.

       Robert Hartig

      HARTIG, R., 1874: Wichtige Krankheiten der Waldbäume. Beiträge zur Mycologie und Phytopathologie für Botaniker und Forstmänner. Springer Berlin, 127 S.

      HARTIG, R., 1875: Die durch Pilze erzeugten Krankheiten der Waldbäume. Für den deutschen Förster. Zweite Auflage. Breslau: Morgenstern.

      HARTIG, R., 1878: Die Zersetzungserscheinungen des Holzes der Nadelholzbäume und der Eiche in forstlicher, botanischer und chemischer Richtung. Springer Berlin, 151 S.

      HARTIG, R., 1882: Lehrbuch der Baumkrankheiten, Berlin

      HARTIG, R., 1885: Der ächte Hausschwamm (Merulius lacrymans Fr.), (Die Zerstörungen des Bauholzes durch Pilze I), Berlin

      HARTIG, R., 1891: Lehrbuch der Anatomie und Physiologie der Pflanzen unter besonderer Berücksichtigung der Forstgewächse, Berlin

      HARTIG, R., 1898: Die anatomischen Unterscheidungsmerkmale der wichtigeren in Deutschland wachsenden Hölzer, 4. Auflage, München

      HARTIG, R., 1900: Lehrbuch der Pflanzenkrankheiten. Für Botaniker, Forstleute, Landwirthe und Gärtner, 3., völlig neu bearbeitete Auflage des Lehrbuches der Baumkrankheiten, Berlin, 324 S.

      HARTIG, R., 1975: Important Diseases of Forest Trees. Contributions to Mycology and Phytopathology for Botanists and Foresters. Phytopathological Classics No. 12, English translation by W. MERRILL, D. H. LAMBERT and W. LIESE. Am. Phytopath. Soc., St. Paul, Minnesota/USA, 120 S.

      HARTIG, R., 2015: Baumkrankheiten. Reprint. nexx Verlag Villingen-Schwenningen, 224 S.

      RUBNER, H., 1994: Hundert bedeutende Forstleute Bayerns. Mitt. Staatsforstverwaltung Bayerns. 47. Heft, 334 S.

       John Muir

      MUIR, J., 1898: The Mountains of California. The Century, New York, 381 S.

      MUIR, J., 1901: Our national parks. Houghton Mifflin, Boston/New York, 370 S.

      MUIR, J., 1911: My first summer in the Sierra. Houghton Mifflin, Boston/New York, 355 S.

      MUIR, J., 1912: The Yosemite. The Century, New York, 284 S.

      MUIR, J., 1916: A thousand-Mile Walk to the Gulf. Houghton Mifflin, Boston/New York, 220 S.

      MUIR, J., 1913: The Story of my Boyhood and Youth. Houghton Mifflin, Boston/New York, 294 S.

      MUIR, J., 2013: Die Berge Kaliforniens. Übersetzt, kommentiert und mit einem Essay von Jürgen Brocan. Matthes

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