Jahrbuch der Baumpflege 2019. Группа авторов

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Jahrbuch der Baumpflege 2019 - Группа авторов

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      Auf die anfangs häufig und in letzter Zeit noch gelegentlich gestellte Frage, wie lange es denn noch jedes Jahr neue Baumarten geben wird, kann man nach 31 Bäumen des Jahres entspannt antworten: Für mindestens 50 Jahre, denn es sind nicht nur einheimische Baumarten „zugelassen“ (z. B. wurde bereits 2005 die nichtheimische Rosskastanie ausgerufen und es warten z. B. noch Robinie und Douglasie), und gerade viele kleine und relativ unbekannte Baumarten wie Steinweichsel oder Stechpalme waren noch nicht an der Reihe.

      3 Kurzvita Dr. Silvius Wodarz (nach www.baum-des-jahres.de)

      Dr. SILVIUS WODARZ wurde am 14.12.1930 in Ratibor/ Oberschlesien geboren und starb am 29.12.2018 in Marktredwitz/Fichtelgebirge. Sein Name ist eng verknüpft mit einer ganzen Reihe von Modernisierungen der Berufsausbildung zum Forstwirt, bekannt wurde er zunächst durch seine Arbeit im Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF). Viele kennen ihn vor allem durch seine spätere Arbeit als Initiator und langjährigen Vorsitzenden des Vereins Baum des Jahres e.V., der „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ und des Kuratoriums „Baum des Jahres“. Ab 1958 war WODARZ in der schleswig-holsteinischen Landesforstverwaltung tätig und leitete von 1966 bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Forstdienst im Jahr 1995 die Lehranstalt für Forstwirtschaft der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in Bad Segeberg, zuletzt als Forstdirektor. Maßgeblich wirkte er an der Verordnung über die Ausbildung zum Forstwirt von 1974 ebenso mit wie an der „Forstwirt-Mappe“, kurz FOMA genannt, aus der später das Lehrbuch „Der Forstwirt“ (Waldarbeitsschulen 2004) hervorging.

       Abbildung 2: Auch seltene und bis dahin relativ unbekannte Baumarten wie Speierling und Elsbeere sind durch die Ausrufung zum Baum des Jahres (1993 und 2011) bekannter geworden und werden dadurch auch in der Forstwirtschaft stärker beachtet und gefördert (hier starke Elsbeere im „Elsbeerreich“ bei Wien).

      Ideenreich und öffentlichkeitswirksam gründete WODARZ 1972 den Umweltschutzverein Wahlstedt (Schleswig-Holstein) und gilt daher als einer der Umwelt- und Naturschützer der „ersten Stunde“. Bewegt durch die Waldsterben-Diskussion der 1980er Jahre und angeregt durch die Wahl eines „Vogel des Jahres“ kam er Ende 1988 auf die Idee, analog dazu für jedes Jahr auch einen „Baum des Jahres“ auszurufen, beginnend mit der Stiel-Eiche 1989. Der Umweltschutzverein Wahlstedt wurde in der Folge zum Verein Baum des Jahres e. V. umbenannt, und WODARZ rief im Jahr 1991 das „Kuratorium Baum des Jahres (KBJ)“ als Fachbeirat des Vereins ins Leben. Die Baum des Jahres-Aktionen erzielten von Anfang an bundesweit ein großes Medienecho und stießen in der Öffentlichkeit auf viel Interesse.

      WODARZ hat seine Arbeit für Bäume, den Wald und die Umwelt immer weiter verstärkt und gründete im Jahr 2008 die „Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung“. Zusammen mit dem Verein Baum des Jahres e.V. soll sie die Arbeit für den Baum des Jahres sowie für Bäume in Parks, in der Landschaft und im Wald auf der Basis „Menschen für Bäume“ fortsetzen und intensivieren. Mit seiner beharrlichen Arbeit unter dem Motto „Man muss Bäume nicht neu erfinden, man muss sie nur neu entdecken!“ erreichte er, dass sich hierzulande immer mehr Menschen für Bäume interessieren und auch stärker für deren Belange sensibilisiert sind.

       4 Engagement für Baumartenvielfalt und Wissenstransfer

      Seit 1991 bin ich selbst mit dabei und wurde damals als einer der ersten ins Kuratorium Baum des Jahres berufen. Zunächst viele Jahre als Mitglied, war ich dann zunehmend mit der Öffentlichkeitsarbeit mittels des Faltblattes und vieler Vorträge sowie mit der Tagungsorganisation betraut. Dabei hatte ich dann immer häufiger täglichen Kontakt mit WODARZ, bis es schließlich viele Jahre lang durchaus bis zu 20 Telefonate und E-Mails pro Tag wurden. In der Zeit war ich wohl einer seiner wichtigsten Ansprechpartner und kannte ihn schließlich so gut wie nur wenige andere.

       Abbildung 3: Julia Klöckner (Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft) verkündet den Baum des Jahres 2019 bei der Ausrufung am 7. November 2018 in Berlin.

      Der Baum des Jahres war „sein Baby“, um das er sich täglich viele Stunden kümmerte, was angesichts der vielfältigen Aufgaben und Anfragen nicht verwunderte. Über all die vielen Jahre hat dabei beeindruckend viel von all dem geklappt, was er sich vorgenommen hatte und reichlich Früchte getragen. Darauf konnte er stolz sein und war es auch – gerne hätte er noch mehr gemacht, aber in den letzten Jahren ließen das seine Kräfte und seine Gesundheit schließlich nicht mehr zu. So konnte er auch bei der letzten Ausrufung im November 2018 aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mit dabei sein, als das erste Mal eine Bundesministerin (Julia Klöckner) persönlich an der Ausrufung teilgenommen und mitgewirkt hat (Abbildung 3). Mit einem großen Erfolgsgefühl ist er dann am 29. Dezember 2018 in Ruhe und Frieden eingeschlafen.

      Sein Werk wird weiterleben, es müssen nun zunächst einige Grundsatzentscheidungen getroffen werden, wie Ablauf und Zuständigkeiten weiter geregelt werden können.

      Es dürfte sich bei der Benennung und Ausrufung der Bäume des Jahres um eine der erfolgreichsten Aktionen der letzten Jahrzehnte zur Erhöhung der Baumartenvielfalt handeln, die zudem auch im Bewusstsein der Bevölkerung ankommt. Dies finde ich persönlich seinen größten Verdienst – ein jahrzehntelanger Transfer von Baumwissen zu den Menschen, mit besonderer Wertschätzung von Kindern und Jugendlichen, zusammen mit vielen Beteiligten in Stiftung, Verein und Kuratorium.

      „Wir wollen Menschen an Bäume heranführen und Sensibilität für dieses lebendige Naturgut schaffen. In die Herzen großer und kleiner Menschen pflanzen wir Bäume, um gedankliche Veränderungen anzustoßen.“ (SILVIUS WODARZ)

       Quellen

       www.baum-des-jahres.de

       www.wikipedia.de

      ROLOFF, A., 1997–2019: Beiträge zu dem jeweiligen „Baum des Jahres“, in: DUJESIEFKEN, D. (Hrsg): Jahrbuch der Baumpflege. Haymarket Media, Braunschweig

      Waldarbeitsschulen (Hrsg.), 2004: Der Forstwirt. 4. Aufl., Ulmer Verlag, Stuttgart.

       Autor

      Prof. Dr. Andreas Roloff leitet das Institut für Forstbotanik und Forstzoologie sowie den Forstbotanischen Garten der TU Dresden in Tharandt, ist Inhaber des Lehrstuhls für Forstbotanik und beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit Fragen der Baumbiologie, Gehölzverwendung und Baumpflege. Er war und ist seit 1991 bei der Baum des Jahres-Findung, -Ausrufung und -Öffentlichkeitsarbeit aktiv.

       Institut für Forstbotanik und Forstzoologie

       Pienner Str. 7, 01737 Tharandt

       Tel. (035203) 3 83 12 02

       [email protected]

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