Tiere erzählen vom Tod. Penelope Smith
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Tiere erzählen vom Tod - Penelope Smith страница 4
2 Menschlicher Einfluss und Sterbeprozess
Die Liebe eines Tieres ermöglicht es uns, uns zu entfalten, zu öffnen, unsere Abwehr aufzugeben und uns zu entblößen - nicht nur körperlich, sondern auch seelisch und spirituell. Einem Tier gegenüber zeigen wir uns, wie wir wirklich sind, statt uns hinter unserer Persönlichkeit, Kultur, Beruf, Kleidung oder Make-up zu verstecken. Tiere lernen uns so kennen, wie uns kein anderer kennt - unsere innerste Freude, Wutausbrüche, in tiefster Verzweiflung, Krankheit und Gesundheit. Gleichzeitig schenkt ihre ruhige und ständige Gegenwart uns eine beharrliche Liebe, die man sonst kaum auf Erden findet. Unsere Tierbegleiter sehen durch uns hindurch bis ins Innerste unserer Seele und ermöglichen das Entfalten eines heiligen Vertrauens. Wenn es so etwas wie einen Seelengefährten gibt, dann ist er sicher ein Tier.
Sharon Callahan, Tierkommunikatorin
Alter
Nichtmenschliche Tiere akzeptieren das Altern, Sterben und den Tod im Allgemeinen mehr als der Großteil der Menschen unserer westlichen Gesellschaft. Die meisten Tiere, denen ich begegnet bin, machen sich keine Gedanken darüber, wie alt sie sind. Sie geben ihr Alter ohne Zögern damit an, wie jung sie sich fühlen oder wie alt ihr Körper ist. Die meisten Tiere genießen auf natürliche Weise ihr Leben, bis die Zeit gekommen ist, die Erde zu verlassen. Wenn die Menschen jedoch negative Gefühle über das Altern vermittelt haben, kann es passieren, dass die Tiere in ihrem Umfeld ein bestimmtes Alter fürchten.
Boogie, eine fitte 18-jährige Katze ohne körperliche Probleme, wurde plötzlich sehr krank. Wie sich herausstellte, hatten mehrere Menschen ein großes Tamtam um ihr Alter gemacht und ihr Erstaunen darüber ausgedrückt, dass Boogie überhaupt noch am Leben war. Bis dahin hatte die Katze sich wohl gefühlt. Als ich Boogie wegen ihrer Sorgen darüber, dass sie eigentlich schon tot sein müsste, beriet, war sie erleichtert und fing an, sich wieder zu erholen. Ich riet ihrer Besitzerin, zukünftig den meisten Leuten Boogies Alter zu verschweigen. Boogie wurde 22 Jahre alt.
Menschliche Gefühle
Die emotionalen Bindungen eines Menschen können einen Tierkameraden dazu bringen, sich an eine quälende Existenz zu klammern, statt sich friedlich auf seinen Übergang vorzubereiten. In einer Situation panischer Emotionen oder plötzlicher unangenehmer Veränderung zu sterben, kann für Tiere verwirrend und traumatisch sein und ihren Übergang in das spirituelle Reich erschweren. Manchmal beschließen Tiere auch, in Abwesenheit ihrer Menschen zu gehen, um ihren Besitzern Leid zu ersparen und friedlich Abschied zu nehmen.
Ein schottischer Terrier namens Angus wurde langsam alt. Er wusste, dass sein Körper am Absterben war. Sein Frauchen rief mich an, als er krank wurde und der Hund sagte mir, dass er keinen großen Aufwand wünsche, wenn seine Zeit gekommen sei. Angus wurde mit einem sehr hohen Fieber von 40 Grad zum Tierarzt gebracht. Der Tierarzt tat, was er konnte und verabreichte ihm Antibiotika. Wie er sagte, konnte er nichts weiter tun, falls das Fieber nicht verschwand. Als Angus’ Frauchen mich wieder anrief, hob der Hund den Kopf, während sie mit mir telefonierte. Dieses Mal war sein Wunsch sehr deutlich. Er wollte keinen hinausgezögerten Tod, da das für sein Frauchen und für ihn selbst emotional zu schmerzhaft sein würde. Er wollte seinem Frauchen übermitteln, wie sehr er sie lieb hatte und dass er auch nach seinem Tod bei ihr bleiben und sie führen würde, bis seine Zeit für etwas anderes gekommen sei. Sein Frauchen wollte wissen, ob Angus eingeschläfert werden sollte. Angus sagte mir, er würde sowieso bald gehen und es würde ihm nichts ausmachen, wenn der Tierarzt nachhalf.
Um sich in das hineinzufühlen, was Ihr Tierkamerad Ihnen mitteilen will, müssen Sie sich entspannen und Ihre eigenen Gedanken und Gefühle möglichst ruhig stellen. Auch ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass Sie nicht abgelenkt werden. Wir alle stehen unseren tierischen Freunden nahe und können spüren, was sie fühlen, auch wenn uns das niemand beigebracht hat. Natürlich kann es schwierig sein, sich zu öffnen und zuzuhören, wenn wir um ein totes Tier trauern. Doch wie die meisten Menschen mir bestätigen, verstehen sie - zumindest teilweise - die Mitteilungen, die ich von ihren Tieren erhalte. Es klingt für sie nach dem, was sie durch die Nähe zu ihrem Tier schon kennen und durch die gedankliche Kommunikation des Tiers schon früher empfangen haben. Indem wir für die Tierkommunikation offen werden und sie als real anerkennen, können wir sie noch weiterentwickeln. Wenn es um Leben und Tod geht, ist es von unschätzbarem Wert, sich mit seinem Tierkameraden austauschen zu können.
Elizabeth Severino berichtet, wie der 21-jährige Beagle Sleepy seinem Herrchen die Qualen, bei seinem Tod dabei zu sein, erspart hat:
Sleepy hatte sein ganzes Leben bei seinem Herrchen Fred verbracht. Er war meistens draußen. Fred hatte eine wunderschöne Hundehütte für ihn gebaut, die sogar gut isoliert war und ein Ziegeldach hatte. Sleepy war ein sehr glücklicher Hund.
Sleepy wusste jedoch, dass sein Übergang für Fred sehr schwer werden würde. Während Fred für längere Zeit auf Geschäftsreise war, kroch Sleepy durch den Zaun des Gartens, was er schon seit Jahren nicht mehr gemacht hatte. Er wurde von einem Jungen aus der Nachbarschaft ins Haus gelockt und dort versteckt. Der Junge hatte eine seltene ansteckende Krankheit und stand unter Quarantäne.
Irgendwann merkte die Mutter des Jungen, dass Sleepy im Zimmer ihres Sohnes versteckt war und brachte ihn zurück. Doch es war zu spät für den Beagle. Er hatte sich bei dem Jungen angesteckt. Seine inneren Organe konnten sich gegen die Infektion und den Abbau der Widerstandskräfte nicht wehren. Er wurde vom Tierarzt eingeschläfert.
Als ich nach Freds Rückkehr mit Sleepys Seele Verbindung aufnahm, war seine Erklärung recht eindeutig. Er hatte das Ereignis selbst ausgelöst, um Fred das Leid zu ersparen, ihm beim Sterben zusehen zu müssen. Sleepy hatte das Gefühl, dass Fred dies nicht ertragen hätte.
Vielleicht haben auch Sie schon einmal erlebt, dass ein tierischer Freund starb, während Sie nicht da waren. Das bedeutet nicht, dass Sie irgendetwas falsch gemacht haben. Tiere müssen sich auf ihren unmittelbar bevorstehenden Abschied konzentrieren. Sie brauchen die ganze Energie, die ihnen noch bleibt, um ihre körperliche Hülle und ihre energetischen Verbindungen zum Leben abzustreifen. Viele Tiere verbringen, lange bevor sie ihren Körper verlassen, immer mehr Zeit in der spirituellen Dimension. Dieser Prozess lockert ihre Bindungen zur Erde. Während des Sterbens wünschen sich die Tiere meist Ruhe und ein Gefühl der Gelassenheit der Menschen um sie herum. So können sie ihre Energien abziehen und ihrem Körper entschweben, möglichst ohne sich und ihre Menschen zu traumatisieren. Häufig demonstrieren die anderen tierischen Familienmitglieder eine stille Wachsamkeit und Hochachtung für das Tier, das Abschied nimmt.
Die Dauer der Reise
Manchmal haben Tiere einen langen Weg bis zum Tod vor sich, der Monate oder sogar Jahre dauern kann. Sie gehen allmählich, während ihre körperlichen Sinne abnehmen. Es kann geschehen, dass sie immer mehr Zeit außerhalb ihres Körpers im spirituellen Reich verbringen. Ihre Verbindung zur Erde und ihrem Körper wird brüchiger und sie werden schwächer, verwirrter und zeigen ein anderes Verhalten als ihr früheres vitales Selbst. Wie ich selbst erlebt habe, wurden manche Tiere sehr still, während einige Katzen und Hunde anfingen, mehr Laute von sich zu geben als früher. Manchmal kommunizieren sie, dass der Zweck dieses Lebens mit ihrem Menschen vollbracht ist oder dass sie müde sind, dass ihnen klar ist, dass ihr Körper nachlässt und sie loslassen wollen. Manchmal begeben Tiere sich auch auf eine Berg- und Talfahrt auf den Tod zu und erholen sich plötzlich wie durch ein Wunder.
Die Menschen wollen oft wissen, wann ein Tier sterben wird und ob es leidet und Sterbehilfe vom Tierarzt braucht. Sie fragen, woran sie erkennen werden, was das Beste für das Tier ist. Wenn man mit Tieren