Erzähl mir von Ladakh. Adi Traar

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Erzähl mir von Ladakh - Adi Traar

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hoben sich die mit Spitzhacken und Schaufeln gerüsteten Arbeiter von einem Nebeltor ab, als schritten sie durch das in himalajische Regionen emporgehievte Tor zur Unterwelt, hielten kurz inne, lösten sich wie gespenstische Schattenrisse aus der Nebelwand. Ihnen näherzukommen kostete mich Überwindung, der allgegenwärtige Abgrund drohte mit ewiger Verdammnis, quasi endgültiger Ausschluss, zumindest Bein-, Hals- oder bloß Rahmenbruch. Der Himmel lichtete sein Gewölbe und goss eine gigantische Wasserfontäne auf mich herab, schickte darauf den Hagel nach. Selbst diese Wetterwidrigkeiten hielten so manchen Autofahrer nicht davon ab, mich als heldenhafte, den Naturgewalten trotzende Figur zu indigitalisieren. Wieder sprang einer aus dem Auto heraus und in eine Pfütze hinein, kippte sich seine Bärenfellkapuze über, ich – Sir – sei aber mutig, wie es mir – Sir – gehe, was mein mother country sei, ob er von mir – Sir – ein Foto machen dürfe, mit seiner Familie, by the way, hätte ich – Sir – so eine überhaupt?, nein?, mache nichts, ein Foto, bitte?, wartete auf meine Antwort, und die war abschlägig, nooo, wolle ich keinesfalls. Herzlichen Glückwunsch, erstmals hatte ich – Sir – mich verweigert. Ein Riesenschritt, dem Olymp der Selbstbestimmung entgegen, war getan.

      Endlich, eine Kerbe in Fels und Schnee öffnete eine Tür zur Passhöhe, der Türflügel gähnte verwegen über dem feucht-nebligen Abgrund. Alle Passtouristen traten durch sie, so auch zwei Radfahrer. Der eine erteilte mir Lektionen in Verkehrssicherheit. Warum ich denn ohne Helm unterwegs sei? Der sei im Rucksack verpackt. Ob das solchermaßen gelöst sinnvoll sei? Nein, sei es nicht, das ganze Leben sei nicht ausschließlich sinnvoll, zum Beispiel das, was wir hier taten – war das sinnvoll? Interessante Lektion in Verkehrssicherheit mit angehängten Lebensfragen. Eigenartiger Radgeselle.

      Hinter der Türschwelle klärten sich unlängst gestellte Fragen. Menschen, nicht gerade zum Schifahren geboren und auch später anscheinend keine Berührungspunkte damit, stakten in flatterigen Pelzmänteln oder in knappen Schianzügen gefesselt über den flachen Auslauf eines Schneefeldes; das schlängelte sich in bedenklich unruhiger Bahn von hinter Wolken schlafenden Berggipfeln herab, als könne es sich vor Lachen über den Schizirkus kaum gerade halten. Hinzu kamen ein paar Bärengestalten. Wiederum säumten Souvenirstände und Dhabas die Straße, verzweifelt kochte man gegen die Höhe an, manche Autoinsassen ließen sich drive-in-mac-donaldesk das Essen und heiße Getränke in den Wagen servieren. Ich wiederum bekundete meinen Fast-Food-Unwillen. Es war bitterkalt und so ging ich ein wenig spazieren. Immerhin wagten sich ein paar Leute aus ihren Autos und stromerten durchs Gelände. Michael Jackson sei tot, krächzte ein junges, aufgetakeltes Klageweib mit sich überschlagender Stimme, und ob ich das schon wisse. Das hätten sie, meinte ich mittlerweile etwas abgebrüht, von Bob Dylan, Mick Jagger und Eric Clapton auch behauptet, und die seien einer wie der andere quicklebendig. Raff-Zack-Medien hätten das einfach in der Hand, Popstars mehrere Leben zu verleihen. Das sei doch nichts als nett von ihnen. Verdutzt ließ die Frau von mir ab und ging wo anders hin klagen. Aus einiger Entfernung konnte ich etwas später beobachten, wie sich der schwergewichtige Mann des Klageweibs auf mein Fahrrad setzte und einen flatterigen Achter eierte. Den Indern schien nicht nur das Schifahren von Kindheit an nicht vertraut.

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